Multiöle im Test: Kriechöl, Rostlöser
Nicht alle Multiöle sind Universaltalente
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Multiöle versprechen einen bunten Strauß an Eigenschaften: Sie sollen schmieren, pflegen, Rost lösen, vor ihm schützen und Wasser verdrängen. AUTO BILD hat den Test gemacht!
Inhaltsverzeichnis
Multiöle im AUTO BILD-Test (2023)
# | Getestete Produkte | Testnote | Zum Angebot |
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1.
Testsieger
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2,0 (gut)
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2.
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2,1 (gut)
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3.
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2,4 (gut)
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4.
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2,8 (befriedigend)
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5.
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3,0 (befriedigend)
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6.
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3,3 (befriedigend)
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7.
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3,4 (befriedigend)
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7.
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3,4 (befriedigend)
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9.
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3,4 (befriedigend)
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10.
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3,5 (ausreichend)
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11.
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4,0 (ausreichend)
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12.
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4,0 (ausreichend)
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Sie zählen zu den universellen Alleskönnern, finden sich in nahezu jedem Haushalt und in jeder Werkstatt: multifunktionale Öl-Sprays. Deren Hersteller werben mit vielseitigen Produkteigenschaften: Korrosionsschutz, Kontakt- und Metallpflege. Zudem sollen sie in kleinste Ritzen kriechen, um dort ihre Wirkung zu entfalten. Doch können alle Multiöle die versprochenen Eigenschaften auch einhalten? AUTO BILD hat den Test gemacht und zwölf Multiöle – darunter auch Klassiker wie WD 40, Caramba und Co – überprüft!
Das Liqui Moly LM-40 ist ein gutes Allround-Produkt, das all das leistet, was ein gutes Multiöl leisten soll: Es ist sehr kriechfähig, verdrängt perfekt Wasser, ist materialschonend und schützt gut vor Rost. Die Schmierfähigkeit liegt im guten Mittelfeld, der Verschleißschutz ist sehr gut. Zudem ist die Flasche mit einem praktischen 360-Grad-Sprühkopf ausgestattet. Mit 170 von 205 möglichen Punkten erhält das Liqui Moly LM-40 die Note 2,0 (gut) und landet auf dem ersten Platz. Dank des günstigen Preises von 29,40 Euro pro Liter wird es außerdem Preis-Leistungs-Sieger.
Ein chemisches Produkt mit komplexen Eigenschaften lässt sich seriös und nach wissenschaftlichen Kriterien nur in einem dafür ausgestatteten Fachlabor testen. AUTO BILD hat jedes Multiöl auf sechs Eigenschaften untersucht:

Die Messung von Verschleiß erfolgt auf dem Schwingungs-Reibverschleiß-Prüfgerät, kurz SRV. Geprüft wird bei einer mittleren Last. Sie entspricht typischen Anwendungsfällen von Multiölen.
Bild: Sveinn Baldvinsson/AUTO BILD
Das erste Thema ist Schutz vor Verschleiß. Multiöle sollen vor Verschleiß schützen oder diesen sogar verhindern. Um den Verschleißschutz zu messen, kommt das Schwingungs-Reibverschleiß-Prüfgerät zum Einsatz, kurz SRV. Das nach DIN 51 834 patentierte Prüfprinzip des SRV-Tribometeres erlaubt die hochpräzise Messung von Reibung und Verschleiß von Schmierstoffen, Werkstoffen oder Beschichtungen. Das Funktionsprinzip: Eine Metallkugel (der sogenannte Gegenkörper) wird mit einer definierten Kraft auf einen Grundkörper aus Metall gedrückt. Der Gegenkörper oszilliert auf der Grundkörper Oberfläche mit einem sinusförmigen Bewegungsmuster. Auf den Grundkörper wird eine Prüfmenge von 100 Mikrolitern des jeweils zu testenden Multiöls aufgegeben.
Gemessen wird die aus der Bewegung des Gegenkörpers auf dem Grundkörper resultierende Reibkraft. Der Reibwert wird während der gesamten Prüfdauer berechnet und aufgezeichnet. Der Gesamtverschleiß wird permanent während und nach dem Test gemessen. Je geringer der Reibwert und je geringer die unter dem Mikroskop betrachteten verschlissenen Flächen auf Grund- und Gegenkörper sind, desto besser schützt das Öl vor Verschleiß.
Die Parameter für für die SRV-Prüfung wurden so gewählt, dass sie mittlere Lasten und niedrige Geschwindigkeiten abbilden, wie sie zum Beispiel an Scharnieren, Schlössern, an Türfangbändern oder zum Schmieren von Bowdenzügen typisch sind. Es handelt sich größtenteils um recht langsame Relativbewegungen unter mittleren Lasten. Es wurden folgende Parameter für den Test gewählt: Last 300 Newton, Frequenz fünf Hertz, Reibweg drei Millimeter, Temperatur 50 Grad Celsius, Prüfdauer 60 Minuten.
Die Schmierwirkung war der nächste Testpunkt. Die meisten Käufer erwarten von einem Öl, dass es auch gut schmiert. Die Schmierfähigkeit der Multiöle haben wir mittels Bruggertest nach DIN 51-347-1 ermittelt. Die Prüfapparatur bilden zwei rotationssymmetrische Prüfkörper, deren Achsen um 90 Grad zueinander versetzt sind. Der untere Prüfkörper ist ein Ring mit einem Außendurchmesser von 25 Millimetern. Er ist auf einer Welle befestigt, die im Leerlauf mit 960 Umdrehungen pro Minute dreht. Unter Last reduziert sich die Drehzahl auf minimal 860 Umdrehungen pro Minute. Der obere Prüfkörper ist ein Zylinder mit 18 Millimeter Durchmesser.
Auf den Zylinder wird eine Menge von fünf Milliliter Multiöl aufgegeben. Der Prüfzylinder wird mittels eines Gewichtes mit 400 Newton gegen den Prüfring gedrückt. Der Antrieb des Prüfrings läuft unter Last an, die Prüfdauer beträgt 30 Sekunden. Der rotierende Prüfring erzeugt eine unterschiedlich große Verschleißfläche in Form einer Ellipse auf dem feststehenden Prüfzylinder. Mit einer Messlupe werden die Hauptachse der Ellipse ausgemessen. Daraus wird die Projektionsfläche berechnet. Der Quotient aus Andrückkraft und projizierter Verschleißfläche wird als Belastbarkeit des Schmierstoffs nach Brugger angegeben.

Der Rostschutz wurde durch die Salzsprühnebelprüfung (DIN 9227) getestet. Bewertet werden die Bleche nach der Größe der rostfreien Fläche und nach dem Grad der Korrosionsschäden.
Bild: Sveinn Baldvinsson / AUTO BILD
Das dritte Testkriterium ist Korrosionsschutz. Multiöle zählen zwar nicht zu den bestgeeigneten Hohlraum-Rostschutz-Produkten, sie sollten aber durchaus einen zumindest kurzzeitig wirksamen Oberflächenschutz bieten. Der Salzsprühtest (auch "Salzsprühnebelprüfung") nach DIN 9227 ist eine standardisierte Prüfung, mit der die Korrosionsschutzwirkung organischer Beschichtungen oder chemischer beziehungsweise physikalischer Oberflächenbehandlungen bewertet werden kann. Die Testbleche aus Stahl werden unter normierten Bedingungen in einer Prüfkammer positioniert, in der eine gesprühte fünfprozentige Natriumchlorid-Lösung auf die Bleche über 48 Stunden einwirkt. Danach werden die an den Blechen aufgetretenen Korrosionserscheinungen wie Kanten- und Flächenrost untersucht und bewertet. Bewertet wurde zum einen die rostfrei verbliebene Fläche in Prozent, zum anderen die Schwere und Tiefe der Korrosion nach Augenmaß.
Ein wichtiger Punkt ist außerdem die Kriechfähigkeit. Gute Multiöle sollen möglichst kriechfähig sein, um ihre schmierende Wirkung auch an tief liegenden Schraubgewinden entfalten zu können. Die Kriechfähigkeit haben wir mithilfe sogenannter DC-Platten ermittelt. DC steht für Dünnschichtchromatografie. Eine DC-Platte ist mit einer 0,2 Millimeter starken Schicht aus Kieselgel 60 versehen und misst vier mal acht Zentimeter. Die Platte wird in eine ein Zentimeter hohe Schicht aus Multiöl eingetaucht, das Öl kriecht hoch.

Je besser sich Kriechöl wieder vom Wasser trennt, desto besser die Wasserverdrängung. Links eine Emulsion (schlecht), zweiter von links eine perfekte Trennschicht.
Bild: Sveinn Baldvinsson / AUTO BILD
Der vorletzte Testpunkt ist die Wasserverdrängung. Das Demulgiervermögen, auch Wasserabscheidevermögen genannt, auch Wasserabscheidevermögen genannt, ist die Fähigkeit eines Öls, sich von Wasser zu trennen. Wasser im Öl, beziehungsweise Emulsionsbildung störend die Schmierung und beeinträchtigen die Wasserverdrängung eines Öls. Um das Demulgiervermögen beurteilen zu können, wurde die Wasser-Separation der Multiöle betrachtet. Je schneller sich ein Multiöl-Wasser-Gemisch nach starkem schütteln wieder trennt (also je klarer es Grenzschichten bildet), desto besser ist die Wasserverdrängung. Zunächst wurde eine Pufferlösung (1,15 Gramm Kaliumdihydrogenphosphat und 0,47 Gramm Kaliumdihydrogenphosphat in 100 Milliliter demineralisiertem Wasser) hergestellt. Davon wurden zehn Milliliter mit 20 Milliliter entlüftetem Multiöl versetzt und eine Minute lang geschüttelt. Nach zehn Minuten Standzeit wurde die Phasenbildung betrachtet.
Das letzte Testkriterium ist die Materialverträglichkeit. Die Lackverträglichkeit wird auf Testblechen (schwarzer Zweischicht-Uni-Lack) geprüft. Dabei wird eine Produktprobe auf einen Testblech aufgetropft und anschließend für zwei Stunden bei 80 Grad Celsius im Ofen erwärmt. Das Prozedere wird zweimal durchgeführt. Danach wird das Produkt abgewischt und der Lack auf Unverträglichkeiten wie Trübungen oder Randbildung begutachtet. Bei Polycarbonat-Verträglichkeitstest werden Polycarbonat-Prüfplatten über eine Biegeschablone gelegt und gebogen. Danach wird das Produkt auf die Teststreifen aufgebracht und diese 48 Stunden bei 80 Grad Celsius im Ofen erwärmt. Nach Testende werden die Streifen auf Spannungsrisse kontrolliert.

AUTO BILD hat zwölf Multiöle getestet, darunter auch Klassiker wie WD 40, Caramba oder Ballistol. Doch nicht alle halten, was sie auch versprechen.
Bild: Sveinn Baldvinsson / AUTO BILD
AUTO BILD hat zwölf Multiöle auf die Eigenschaften getestet, die Kunden erwarten. Unser Test zeigte aber nur relativ schnell: Nur drei Kriechöle erfüllen die Kriterien auch wirklich: Echte Allrounder mit durchweg guten Leistungen in sämtlichen Testkriterien sind alleine die Öl-Sprays von Liqui Moly und Dr. Wack. Das Multiöl von Dr. Wack bietet überragend gute Ergebnisse beim Verschleiß- und Korrosionsschutz. Die Schmierwirkung und die Wasserverdrängung sind im guten Mittelfeld, zudem bietet das Öl eine makellose Materialverträglichkeit. Verbesserungswürdig ist der Sprühkopf. Mit 167 von 205 Punkten erhält das Dr. Wack S100 das Multiöl die Note 2,1 ("gut") und landet auf dem zweiten Platz.
Das Öl von Würth erzielt zwar ebenfalls ein "gut" (Note 2,4), dies jedoch nur wegen überragender Schmiereigenschaften, die den schwachen Verschleißschutz kompensieren. Zudem erfüllt es Bestleistungen bei der Wasserverdrängung und bei der Kriechfähigkeit. Ebenfalls top: die Materialverträglichkeit und der praxisfreundliche Sprühkopf. Der schwache Verschleißschutz und mäßige Rostschutz enttäuschen aber.

Das Kriechöl von Bauhaus ist gut als Kontaktspray geeignet. Allerdings ist die Schmierwirkung eher schwach, der Verschleißschutz ist eher gering und der Rostschutz nur mäßig.
Bild: Sveinn Baldvinsson / AUTO BILD
Das Multi-Öl BH-40 von der Baumarktkette Bauhaus landet mit der Note 4,4 ("ausreichend") auf dem letzten Platz gelandet, ist aber durchaus zu gebrauchen: Wegen seiner guten wasserverdrängenden Wirkung eignet es sich als Kontaktspray und bietet eine gute Materialverträglichkeit. Allerdings ist die Schmierwirkung schwach, zudem bietet es einen sehr geringen Schutz vor Verschleiß. Rostschutz und Kriechwirkung sind ebenfalls nur mäßig.
Natürlich waren auch die drei Klassiker von WD 40, Caramba und Ballistol Teil des Testfelds. Das meistverkaufte und bekannteste Multiöl WD-40 erzielt in zwei Kriterien die Höchstpunktzahl: Die Materialverträglichkeit ist sehr gut und mit der praxisgerechten Sprühdose lässt es sich leicht leben. Sehr gut sind auch die Kriechfähigkeit und der Rostschutz. Bei den wichtigen Disziplinen Schmierwirkung und Verschleißschutz enttäuscht es aber, wirkt also eher als Rostlöser anstatt eines Kriechöls. Mit 124 von 205 Punkten und der Note 3,4 ("befriedigend") landet es auf Platz 7.
Der Klassiker von Ballistol ist lebensmittelecht und hautverträglich. In diesem Test kommen jedoch nur die technischen Eigenschaften zum Tragen, doch auch hier kann Ballistol punkten: Es bietet eine sehr gute Schmierwirkung, sowie einen akzeptablen Verschleiß- und Korrosionsschutz. Als Kontaktspray ist Ballistol aber völlig unbrauchbar. Mit 124 von 205 Punkten und der Note 3,4 ("befriedigend") landet es wie WD 40 auf dem siebten Platz.
Das Caramba-Öl zählt wie Ballistol und WD-40 zu den bekanntesten Klassikern auf dem Markt der Multiöle. Gute Leistungen erzielt es beim Korrosionsschutz, der Materialverträglichkeit, der Wasserverdrängung und der Kriechfähigkeit. Schmierwirkung und Verschleißschutz hingegen sind mangelhaft. Mit der Note 4,0 (ausreichend) und 112 von 205 Punkten wurde Caramba vorletzter. Alle weiteren Testergebnisse erfahren Sie in unserer Testtabelle:
Der Klassiker von Ballistol ist lebensmittelecht und hautverträglich. In diesem Test kommen jedoch nur die technischen Eigenschaften zum Tragen, doch auch hier kann Ballistol punkten: Es bietet eine sehr gute Schmierwirkung, sowie einen akzeptablen Verschleiß- und Korrosionsschutz. Als Kontaktspray ist Ballistol aber völlig unbrauchbar. Mit 124 von 205 Punkten und der Note 3,4 ("befriedigend") landet es wie WD 40 auf dem siebten Platz.
Das Caramba-Öl zählt wie Ballistol und WD-40 zu den bekanntesten Klassikern auf dem Markt der Multiöle. Gute Leistungen erzielt es beim Korrosionsschutz, der Materialverträglichkeit, der Wasserverdrängung und der Kriechfähigkeit. Schmierwirkung und Verschleißschutz hingegen sind mangelhaft. Mit der Note 4,0 (ausreichend) und 112 von 205 Punkten wurde Caramba vorletzter. Alle weiteren Testergebnisse erfahren Sie in unserer Testtabelle:
Multiöle im AUTO BILD-Test – alle Ergebnisse im Detail
Hersteller | LIQUI MOLY | DR. WACK | WÜRTH | WEICON | MANNOL | SONAX | WD-40 | BALLISTOL | NIGRIN | PETEC | CARAMBA | BAUHAUS |
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Produkt | LM 40 Testsieger Preis-Leistungs-Sieger | S 100 Das Multiöl | Multi | W 44 T Multi-Spray | 9899 M-40 Lubricant | SX 90 plus Multifunktionsöl | Multifunktionsprodukt | Universalöl | Performance Multi-Öl | Multifunktions-Spray MF 500 | Super Plus Premium Multiöl | Multi-Öl BH-40 |
Preis amazon.de am 24.8.2023 | 5,88 Euro | 11,99 Euro | 14,94 Euro | 10,93 Euro | 7,99 Euro | 9,79 Euro | 6,99 Euro | 6,55 Euro | 7,99 Euro | 7,29 Euro | 9,49 Euro | 5,95 Euro |
Gebindeinhalt | 200 ml | 300 ml | 400 ml | 400 ml | 450 ml | 400 ml | 200 ml | 200 ml | 250 ml | 500 ml | 300 ml | 300 ml |
Preis pro Liter | 29,40 Euro | 39,97 Euro | 37,35 Euro | 27,33 Euro | 17,76 Euro | 24,48 Euro | 34,95 Euro | 32,75 Euro | 31,96 Euro | 14,58 Euro | 31,63 Euro | 19,83 Euro |
Gebindeart | Sprühkopf 360 Grad | zwei Sprühköpfe: ein einfacher zzgl. einem Sprühkopf mit Halm | Sprühkopf 360 Grad | Sprühkopf einfach mit Röhrchen | Sprühkopf einfach mit aufsteckbarem Halm | Sprühkopf 360 Grad | Sprühkopf 360 Grad | Sprühkopf einfach mit aufsteckbarem Halm | Sprühkopf 360 Grad | Sprühkopf 360 Grad | Sprühkopf einfach mit Röhrchen | Aerosol Sprühkopf einfach |
Anleitung/Verständlichkeit/Sicherheit | ||||||||||||
Lesbarkeit/Schriftgrößen (max. Punkt: 1) | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Verständlichkeit (max. Punkte: 2) | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 | 2 |
Bilder/Piktogramme für Anwendung (max. Punkt: 1) | 1 | 0 | 1 | 1 | 0 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 0 | 1 |
Sicherheitshinweise (max. Punkt: 1) | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 | 1 |
Gesamtpunkte Anleitung/Verständlichkeit/Sicherheit (max. Punkte: 5) | 5 | 4 | 5 | 5 | 4 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 4 | 5 |
Anwendung | ||||||||||||
Kopfübersprühverhalten (360 Grad) (max. Punkte: 5) | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 |
Einfach- oder Universalsprühkopf (5 oder 10 Punkte) | 10 | 5 | 10 | 5 | 5 | 10 | 10 | 5 | 10 | 10 | 5 | 5 |
Sprührohr elastisch (max. Punkte: 5) | 5 | 5 | 5 | 0 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 5 | 0 | 0 |
Gesamtpunkte Anwendung (max Punkte: 20) | 20 | 15 | 20 | 10 | 15 | 20 | 20 | 15 | 20 | 20 | 10 | 10 |
Wirkung | ||||||||||||
Schmierfähigkeit im geringen und mittleren Lastbereich (SRV-Test) (max. Punkte: 50) | 28 | 29 | 49 | 48 | 44 | 36 | 20 | 40 | 25 | 31 | 15 | 20 |
Verschleißschutz im hohen Lastbereich (Brugger-Test) (max. Punkte: 50) | 42 | 50 | 10 | 15 | 10 | 29 | 10 | 20 | 10 | 5 | 15 | 10 |
Korrosionsschutz (max. Punkte: 20) | 18 | 20 | 12 | 18 | 15 | 8 | 18 | 15 | 4 | 3 | 18 | 11 |
Kriechfähigkeit (DC-Platte) (max. Punkte: 20) | 19 | 16 | 20 | 13 | 14 | 8 | 18 | 11 | 19 | 18 | 16 | 13 |
Wasserverdrängung (Demulgierverhalten) (max. Punkte: 20) | 20 | 13 | 20 | 16 | 18 | 3 | 13 | 0 | 20 | 20 | 16 | 18 |
Gesamtpunkte Wirkung (max. Punkte: 160) | 127 | 128 | 111 | 110 | 101 | 84 | 79 | 86 | 78 | 77 | 80 | 72 |
Materialverträglichkeit | ||||||||||||
Kunststoff (Polycarbonat, 80 Grad Celsius, 48 Stunden) (max. Punkte: 10) | 10 | 10 | 10 | 10 | 9 | 10 | 10 | 10 | 10 | 10 | 8 | 10 |
Lack (80 Grad Celsius, 2 Stunden) (max. Punkte: 10) | 8 | 10 | 8 | 10 | 10 | 10 | 10 | 8 | 10 | 10 | 10 | 8 |
Gesamtpunkte Materialverträglichkeit (max. Punkte: 20) | 18 | 20 | 18 | 20 | 19 | 20 | 20 | 18 | 20 | 20 | 18 | 18 |
Gesamtpunktzahl (max. Punkte: 205) | 170 | 167 | 154 | 145 | 139 | 129 | 124 | 124 | 123 | 122 | 112 | 105 |
Fazit | Das Liqui Moly LM-40 ist ein gutes Allround- Produkt, welches all das leistet, was ein gutes Multiöl leisten soll: Es ist sehr kriechfähig, verdrängt perfekt Wasser, ist materialschonend und schützt gut vor Rost. Die Schmierfähigkeit liegt im guten Mittelfeld, der Verschleißschutz ist sehr gut. Praktischer Sprühkopf. Top-Preis-Leistungs-Verhältnis! | Neben dem Öl von Liqui Moly ist das Multi-Öl von Dr. Wack das einzige im Testfeld, welches ein echtes Allround-Produkt ist. Überragend gute Ergebnisse beim Verschleiß- und Korrosionsschutz! Schmierwirkung und Wasserverdrängung im guten Mittelfeld, makellose Materialverträglichkeit. Verbesserungswürdig: der Sprühkopf. | Das Multiöl von Würth erzielt Best- leistungen bei der Schmierfähigkeit (SRV-Test), bei der Wasserverdrängung und bei der Kriechfähigkeit. Ebenfalls top: die Materialverträglichkeit und der praxisfreundliche Sprühkopf. Aber: Der schwache Verschleißschutz und der mäßige Rostschutz enttäuschen. | Das Weicon-Öl bietet nach dem Würth-Produkt die zweitbeste Leistung bei der Schmierfähigkeit (SRVTest). Ebenfalls top: die Materialverträglichkeit. Überzeugend ist auch der gute Korrosionsschutz. Der schwache Verschleißschutz hingegen enttäuscht, mäßige Leistung bei der Kriechfähigkeit, aber noch gute Wasserverdrängung. | Das Mannol-Multiöl schmiert sehr gut, erzielt das drittbeste Ergebnis im SRV-Test. Es verdrängt wirksam Wasser und ist schonend auf Lack- und Polycarbonat-Oberflächen. Mittelmäßig: der Korrosionsschutz und das Kriechverhalten. Schlecht hingegen: der kaum vorhandene Schutz vor Verschleiß (Brugger-Test). | Das SX 90 von Sonax bietet eine gute Schmierwirkung (SRV-Test) und ein akzeptables Ergebnis beim Verschleißschutz. Hervorragend: die Materialverträglichkeit. Mäßige Leistungen bei der Kriechfähigkeit und dem Korrosionsschutz. Eine echte Schwäche: kaum feststellbare wasserverdrängende Wirkung. | Das meistverkaufte und bekannteste Multiöl WD-40 erzielt in zwei Kriterien die Höchstpunktzahl: bei der Materialverträglichkeit und für die praxisgerechte Sprühdose. Sehr gut sind auch die Kriechfähigkeit und der Rostschutz. Bei den wichtigen Disziplinen Schmierwirkung und Verschleißschutz enttäuscht es aber. | Der Klassiker von Ballistol ist lebensmittelecht und hautverträglich. In diesem Test kommen jedoch nur die technischen Eigenschaften zum Tragen. Auch hier kann Ballistol punkten: sehr gute Schmierwirkung, akzeptabler Verschleiß- und Korrosionsschutz. Als Kontaktspray aber völlig unbrauchbar. | Echte Performanz zeigt das Nigrin Performance Multi-Öl bei der makellosen Materialverträglichkeit, bei der sehr guten Kriechfähigkeit und Wasserverdrängung. Ebenfalls top: die ergonomische Sprühdose mit Mischkugel. Mittelmäßige Schmierwirkung. Jedoch Totalausfall beim Rost- und Verschleißschutz. | Das Petec-Öl kommt in einer anwenderfreundlichen Sprühdose und ist materialschonend auf Lack und Kunststoff. Ebenfalls top: Kriechfähigkeit und Wasserverdrängung. Akzeptable Leistung bei der Schmierwirkung. Aber: bei Rost- und Verschleißschutz die schlechtesten Leistungen aller getesteten Öle. | Das Caramba-Öl zählt wie Ballistol und WD-40 zu den bekanntesten Klassikern auf dem Markt der Multiöle. Gute Leistungen erzielt es beim Korrosionsschutz, der Materialverträglichkeit, der Wasserverdrängung und der Kriechfähigkeit. Schmierwirkung und Verschleißschutz hingegen sind mangelhaft. | Das Multi-Öl BH-40 von der Baumarktkette Bauhaus ist durchaus zu gebrauchen: Wegen seiner guten wasserverdrängenden Wirkung eignet es sich als Kontaktspray. Gute Materialverträglichkeit. Aber: schwache Schmierwirkung, sehr geringer Schutz vor Verschleiß, Rostschutz und Kriechwirkung ebenfalls nur mäßig. |
Platzierung | 1. | 2. | 3. | 4. | 5. | 6. | 7. | 7. | 9. | 10. | 11. | 12. |
Note* | gut (2,0) | gut (2,1) | gut (2,4) | befriedigend (2,8) | befriedigend (3,0) | befriedigend (3,3) | befriedigend (3,4) | befriedigend (3,4) | befriedigend (3,4) | ausreichend (3,5) | ausreichend (4,0) | ausreichend (4,4 |
Von zwölf getesteten Multiölen sind nur zwei multifunktional: Liqui Moly und Dr. Wack. Beide Öle bieten in sämtlichen Prüfkriterien durchweg gute Leistungen und verdienen die Bezeichnung "Multiöl". Das drittplatzierte Würth-Öl erreicht ein "gut" wegen überragender Schmierwirkung, allerdings nimmt man dafür einen schlechten Verschleißschutz bei hohen Lasten in Kauf. Enttäuschend: Die schwachen Leistungen der Klassiker WD-40 und Caramba bei Schmierwirkung und Verschleißschutz.
Test- und Preis-Leistungs-Sieger (2023): Liqui Moly LM-40
Hinweis
Dieser Test wurde unterstützt von Liqui Moly. Unsere Standards zu Transparenz und journalistischer Unabhängigkeit finden Sie hier.
Nützliches Wissen zu Kriechölen
Ist WD-40 ein Kriechöl?
Ja. Das Kriechöl WD-40 ist vor allem ob seiner vielseitigen Anwendungsbereiche sehr beliebt. WD steht für "water displacement“. Das Öl ist also wasserverdrängend. Die 40 ist schlicht ein Hinweis darauf, dass die Rezeptur erst im 40. Anlauf funktioniert hat.
Für was kann man WD-40 benutzen?
Unter Handwerkern gilt saloppe Spruch: „Sitz fest, was sich bewegen soll nimm WD-40“. Laut Hersteller soll es über 2000 Anwendungsgebiete geben. Einige Beispiele: WD-40 reinigt Dreck, Fett und Rost. Es löst Klebereste, Schmutz, Öl, Fett und Verbranntes sogar vom Grillrost oder einer Herdplatte. Es entfernt Schmiere von Werkzeug, Ausrüstung und Autos und kann im Garten sogar als Schneckenschutz eingesetzt werden.
Was ist das beste Kriechöl?
Im AUTO BILD Test im Juli 2022 wurde das Liqui Moly LM-40 mit der Note 2,0 (gut) zum Sieger gekürt. Es ist sehr kriechfähig, verdrängt perfekt Wasser, ist materialschonend und schützt gut vor Rost. Die Schmierfähigkeit liegt im guten Mittelfeld, der Verschleißschutz ist sehr gut. Zudem ist die Flasche mit einem praktischen 360-Grad-Sprühkopf ausgestattet. Gleichzeitg wurde es dank des günstigen Preises von 29,40 Euro pro Liter Preis-Leistungs-Sieger des Tests.
Kann man WD-40 auch als Kontaktspray nutzen?
WD-40 sollte man auf keinen Fall in der Mikroelektronik z.B. bei Computer oder HiFi-Anlagen einsetzen. Im schlimmsten Fall zerstört es die Platinen oder es kommt zu einem Kurzschluss, weil das Öl Lötkontakte überbrückt. Bei gröberen Steckkontakten wie etwa der Kupplungsdose eines Pkw-Anhängers kann WD-40 Kriechöl auch als Kontaktmittel funktionieren.
Wofür ist WD-40 Kriechöl nicht geeignet?
In keinem Fall sollte Kriechöl in Kontakt mit Kunststoffen gelangen. Es entzieht dem Material den Weichmacher. Der Kunststoff wird spröde und kann leichter brechen. Bei der Anwendung zudem den Kontakt mit Schleimhäuten vermeiden. Kriechöl WD-40 kann Schläfrigkeit und Benommenheit verursachen. Gerät Kriechöl in die Atemwege, kann das unter Umständen sogar tödlich sein.
Weitere Themen: Imprägniersprays im Vergleich
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