E-Auto-Akku Second Life: Audi e-tron Tuk-Tuk
In Tuk-Tuks und Rikschas bekommen Audi-Akkus ein zweites Leben

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Was passiert mit den Batterien von E-Autos, wenn die Kapazität stark nachlässt? Die Audi-Akkus leben bald in Indien weiter: Ab 2023 werden sie legendäre Dreirad-Rikschas auf dem Subkontinent antreiben.
Bild: Audi
Fast jeder kennt die knatternden Tuk-Tuks, die Dreirad-Rikschas in vielen indischen Metropolen. Millionen der Mini-Transporter, zumeist nur mit einem leichten Verdeck vor Monsun und Sonnenglut geschützt, beherrschen das dortige Straßenbild. Die meisten fahren noch immer mit Zweitakter und tragen damit einen Gutteil zur Luftverschmutzung bei.
In einem Modellversuch von Audi gemeinsam mit dem deutsch-indischen Startup Nunam sollen nun ausgediente Akkus von E-Autos in Tuk-Tuks eingebaut werden, um dort ein zweites Leben als Energiespeicher zu bekommen. Der Modellversuch startet Anfang 2023.
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Das entspricht dem erklärten Willen der indischen Regierung: Der Verkehr in dem riesigen Land soll in den kommenden Jahrzehnten Schritt für Schritt elektrisch werden. Einen kleinen Beitrag dazu will in dem Milliardenstaat das deutsch-indische Start-up Nunam leisten, indem es zunächst drei elektrische Rikschas auf Indiens Straßen bringt.
In dem Modellversuch stammen die gebrauchten Batterien aus Erprobungsfahrzeugen der Audi e-tron Testflotte. Bei dem Projekt soll erkundet werden, inwiefern sich Module aus Hochvoltbatterien nach ihrem Einsatz im Elektroauto sinnvoll weiterverwenden lassen.

Die ersten Spenderakkus für die E-Rikschas stammen aus Audi e-tron-Modellen, die zum Test-Fuhrpark des Herstellers gehören.
Bild: Audi
Bisher gewähren die meisten Hersteller Garantie auf jeden Akku, der 160.000 km oder acht Jahre nach dem Kauf noch bis 70 Prozent der ursprünglichen Ladekapazität aufweist. Mit anderen Worten: Auch danach speichert die Batterie noch viel Strom, wenn auch nicht mehr so viel wie am Anfang.
"Die alten Batterien sind noch äußerst leistungsfähig", sagt auch der Mitbegründer von Nunam, Prodip Chatterjee. "Wenn sie in den richtigen Anwendungen eingesetzt werden, können Second-Life-Batterien eine große Wirkung haben und Menschen in herausfordernden Lebenssituationen helfen, ein Einkommen und ökonomische Unabhängigkeit zu erzielen – auf eine nachhaltige Art und Weise."
Kooperation zwischen Neckarsulm und Bangalore
Auf Audi-Seite arbeitet das Ausbildungsteam des Standorts Neckarsulm, auf indischer das Startup Nunam. Die Prototypen fahren bereits. Sind die E-Rikschas mit Audi-Herz komplett einsatzbereit, soll eine gemeinnützige Organisation sie erhalten. Sie wird die E-Dreiräder an Inderinnen verleihen, die damit ihre Erzeugnisse auf lokale Märkte transportieren und so von Zwischenhändlern unabhängig werden. Diese Initiative soll ihre Erwerbschancen stärken. Gefördert wird das gemeinnützige Start-up von der Audi Umweltstiftung.

Drei Prototypen sind bereits in Erprobung. 2023 sollen sie einer gemeinnützigen Organisation in Indien zur Verfügung gestellt werden.
Bild: Audi
Die Ökoeffizienz einer E-Rikscha sei optimal, erläutert der Nunam-Gründer. Während die Batterie eine hohe Energiedichte aufweist und das Gewicht des Fahrzeugs vergleichsweise gering ist, muss die Leistung des Elektromotors nicht sonderlich groß sein, denn die zurückzulegenden Entfernungen in den indischen Städten sind zumeist ebenso überschaubar, wie auch das erreichte Tempo. Die bisher bereits elektrisch betriebenen Dreiräder sind zumeist mit Blei-Säure-Batterien unterwegs, die nur eine kurze Lebensdauer haben.

Das deutsch-indische Start-up Nunam bringt drei elektrische Rikschas auf Indiens Straßen. Audi-Azubis haben sie umkonstruiert.
Bild: Audi
Nach dem zweiten Leben könnte das dritte Akku-Leben kommen
Sogar für die Stromversorgung existiert bereits eine nachhaltige Lösung: Während Indien einen großen Kohle-Stromanteil hat, wird die Energie für die elektrischen Rikschas aus Solarzellen stammen, die sich auf den Dächern des lokalen Projektpartners in Bangalore befinden. Tagsüber lädt die Sonne das Akkupaket eines ehemaligen Audi e-tron mit Energie auf, abends wird der Strom von dort weiter in die Rikschas übertragen. Am nächsten Morgen sind sie voll und können zu den nächsten Touren starten.

Das Projekts soll ergründen, wie Module von Hochvolt-Batterien nach ihrem Einsatz im Auto weiterverwendet werden können.
Bild: Audi
Nachdem die Batterie ihr erstes Leben in einem Audi e-tron und ihr zweites in einer E-Rikscha verbracht hat, ist sie überdies noch nicht zwangsläufig am Ende des Weges angekommen. In einem weiteren Schritt ist es vorstellbar, ihre restliche Energie für stationäre Anwendungen wie etwa LED-Beleuchtungen zu nutzen. "Wir wollen aus der Batterie alles herausholen, bevor sie ins Recycling geht", sagt Co-Gründer Prodip Chatterjee. Dann wäre erst nach dem dritten Leben endgültig Schluss.
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