Schon im Herbst 2018 bringt Audi seinen C-BEV (C-Segment Battery Electric Vehicle) auf den Markt, das schlicht und einfach e-tron heißt. Ein Jahr später bekommt das sportliche SUV einen noch sportlicheren CUV-Ableger (Crossover Utility Vehicle) mit der Zusatzbezeichnung Sportback, der ebenfalls im Werk Brüssel in Serie geht, das speziell für E-Autos mit den vier Ringen neu ausgelegt wurde.

Drei Antriebsoptionen mit bis zu 320 kW

Sowohl für den e-tron als auch für den Sportback-Ableger plant Audi drei Antriebsoptionen ein:
• e-tron Basis: Hinterradantrieb, 70-kWh-Batterie, Leistung 230 kW, Preis unter 70.000 Euro, Reichweite circa 500 Kilometer, 0–100 km/h in rund 4,5 Sekunden.
e-tron Efficiency: Allradantrieb, 95-kWh-Batterie, Leistung 265 kW, Preis über 80.000 Euro, Reichweite circa 600 Kilometer, 0–100 km/h in rund 3,5 Sekunden.
e-tron Sport: Allradantrieb, 105-kWh- Batterie, Leistung 320 kW, Preis über 100.000 Euro, Reichweite circa 650 Kilometer, 0–100 km/h in unter drei Sekunden.

Die kW-Angaben beziehen sich auf die zeitlich begrenzt verfügbare Spitzenleistung. Im Normalbetrieb stehen zwischen 20 und 30 Prozent weniger Power zur Verfügung. Wer sich beim Beschleunigungsduell mit einem Tesla im Ludicrous Mode (alle Systeme volle Kraft voraus) messen will, kann über Audi Sport eine sogenannte Peak Performance Software aufspielen lassen. Der so gedopte Stromer soll in nur 2,5 Sekunden von 0 auf 100 km/h spurten können – inklusive der unvermeidlichen Nebenwirkungen auf Reichweite und Batterielebensdauer.

Vorboten in Shanghai und Frankfurt

Erste Vorboten des Sportback waren schon auf der Automobilmesse in Shanghai mit dem E-Konzept "e-tron quattro Sportback" und auf der IAA 2017 in Frankfurt zu sehen, wo die weiterentwickelte Version der Studie ihren Einstand gab. Die Ingolstädter erweiterten für den Auftritt in Deutschland den Funktionsumfang um autonome Fähigkeiten in Level 4 und taufen die Evolutionsstufe "Elaine". Level 4 bedeutet, dass das Fahrzeug voll autonom unterwegs ist, der Fahrer aber jeder Zeit die Kontrolle übernehmen kann.
Öko-Sportler mit Porsche-Technik
Das Konzept basiert optisch und technisch auf dem e-tron. Es sprintet in 4,5 Sekunden auf 100 km/h, hat 503 PS und 500 Kilometer Reichweite.
Optisch und antriebstechnisch unterscheidet sich die Studie Elaine nicht vom im April 2017 vorgestellten Konzept. In Shanghai gab Audi aber einen ersten Eindruck vom e-tron quattro Sportback mit der gleichnamigen Studie. Die Technik des Concept Cars soll weitestgehend der Serie entsprechen. Die wichtigsten Kennzahlen in Kürze: 503 PS Systemleistung im Boost (Dauerleistung: 435 PS), in 4,5 Sekunden auf 100 km/h. Zwischen 70 und 105 kWh Strom schlummern in den Akkus, die Reichweite soll bei rund 500 Kilometern liegen. Das Aufregendste am e-tron Sportback ist aber das Design: Audi hat ein Elektroauto auf die Räder gestellt, das sich deutlich von konventionell angetriebenen Modellen unterscheidet. Typisch Showcar sind die Scheinwerfer schmaler gezeichnet als bei den aktuellen Serienautos – darunter befinden sich zwei Lichtfelder mit 250 LEDs. In normaler Einstellung bilden die Leuchtdioden schmale Streifen unter den Scheinwerfern, sie können aber auch andere Bilder und Bewegungen darstellen. Links und rechts sorgen Projektoren für digitales Matrix-Licht, die gleichzeitig Fahr- und Fernlicht erzeugen, aber noch andere Funktionen haben: In engen Durchfahrten kann das Auto seine Abmessungen auf den Boden projizieren, damit der Fahrer weiß, ob der Platz reicht.

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Vollautonomes Fahren bis 130 km/h

Elaine fährt autonom auf Level 4
Das Elaine Concept fährt bis 130 km/h voll-autonom. Hier im Bild: das e-tron Sportback Concept.
Das Augenmerk legten die Entwickler bei Elaine aber auf die autonomen Fähigkeiten des Audi. So soll das Konzept eine erweiterte Version des aus dem A8 bekannten Staupiloten, den Autobahnpiloten, besitzen. Damit fährt der Elaine bis zu einer Geschwindigkeit von 130 km/h voll autonom auf Autobahnen und städtischen Schnellstraßen mit zwei Fahrspuren. Möglich soll es die neu entwickelte zFAS Steuereinheit machen, die im Vergleich zum A8 deutlich mehr Rechenleistung besitzt.

Audi AI Zone soll Fahrzeug mit der Umgebung vernetzen

Audi zeigt in Frankfurt auch, wie autonomes Fahren den Umgang mit dem Fahrzeug nach dem Abstellen ändern kann. Der Hersteller präsentiert daher seine "AI Zone". Stellt der Fahrer sein Auto in einer dieser Zonen ab, soll das Fahrzeug beispielsweise selbstständig in ein Parkhaus, die Waschstraße oder an eine Tankstelle/Ladesäule fahren. Auch Parkplätze soll der Audi selbstständig finden. Möchte man wieder los, soll das Auto, laut Audi, zum gewünschten Zeitpunkt wieder in der Übernahme-Zone bereit stehen.

PIA als persönlicher Begleiter

Öko-Sportler mit Porsche-Technik
Der e-tron Sportback ist 4,90 Meter lang, 1,98 Meter breit und 1,53 Meter hoch. Der Radstand beträgt 2,93 Meter.
Der persönliche intelligente Assistent (kurz PIA), soll dem Fahrer künftig viele Handgriffe abnehmen und Routine-Bedienungen selbstständig ausführen. Das soll auf Grundlage von künstlicher Intelligenz funktionieren. PIA nutzt verschiedene Daten und bündelt sie zu einem Informationsstrang. Diese Daten können vom Fahrzeug oder dem Fahrer kommen, auch Staumeldungen und Verkehrsprognosen sollen verarbeitet werden. Das System soll auf Spracheingaben reagieren und sich durch Algorithmen an den Fahrer anpassen. Apropos Adaption an den Fahrer: Audi möchte die Person am Steuer in Zukunft auch gesundheitlich Überwachen. Möglich macht es ein "Wearable" (z.B. ein Fitnessarmband) am Handgelenk, das Vitalparameter wie die Körpertemperatur oder den Herzschlag misst. Auf Grundlage dieser Daten soll das Auto erkennen, ob der Fahrer müde oder gestresst ist. Daraufhin soll das Fahrzeug aktiv dazu beitragen können, den jeweiligen Zustand zu ändern. Wird vom Audi Stress erkannt, sollen spezielle Atemübungen den Fahrer beruhigen, bei Müdigkeit versucht das Konzept ihn mithilfe einer belebenden Sitzmassage wieder fit zu machen. Audi nennt dieses Feature "Audi Fit Driver".

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Extrem reduzierter Innenraum

Elaine fährt autonom auf Level 4
Der Inneraum konzentriert sich auf das Wesentliche. Die Insassen nehmen auf vier Einzelsitzen Platz.
Auffällig ist auch der Innenraum: Er ist extrem reduziert und strotzt trotzdem nur so vor Details. Um die Nachhaltigkeit des e-tron Sportback zu unterstreichen sind die Sitze mit einem Stoff aus Bambus bezogen. Und auch der Leichtbau findet seine Entsprechung im Cockpit des Audi, so haben die Designer neuartiges Alcantara verbaut, das leichter ist als bisher. Leicht ist auch die Bedienung des Infotainments: Das MMI hat bei Audi über kurz oder lang ausgedient. Stattdessen setzen die Ingolstädter auf OLED-Touchscreens, die sich nahtlos in das glänzend schwarze Zierelement einfügen. Damit die Ablenkung beim Bedienen möglichst gering ausfällt, ist die Mittelkonsole zum Fahrer geneigt. Der Beifahrer guckt infotechnisch dennoch nicht in die Röhre, sondern auf ein unter Glas liegendes schmales Display im Armaturenbrett. Dieses zeigt ihm die wichtigsten Fahrdaten sowie Musiktitel und Wetterinfos.

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