Mit einer Anhängerkupplung wird das Auto zum Lastesel. Wer den praktischen Haken nicht ab Werk am Auto hat, kann die Anhängerkupplung auch als Nachrüstlösung im Zubehörhandel bestellen. AUTO BILD sagt, welche Anhängerkupplungen es gibt, wie der Haken ans Heck kommt und wie teuer das Nachrüsten ist.
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Welche Anhängerkupplungen gibt es?

• Anhängerkupplung starr:
Eine starre Anhängerkupplung eignet sich besonders gut für den Dauereinsatz. Oftmals nutzen Vielfahrer und Unternehmen diese Variante. Es ist die preisgünstigste Lösung eine Anhängerkupplung nachzurüsten. Dabei wird die Anhängerkupplung mit Kugelkopf entweder mit angeschraubter oder angeschweißter Kugelstange genutzt. Starr heißt in diesem Fall, dass die Anhängervorrichtung mit der Kugelkopfvorrichtung fest am Montage-Querträger angebracht ist und sich nicht abnehmen lässt.
• Anhängerkupplung abnehmbar:
Eine abnehmbare Anhängerkupplung eignet sich besonders gut für diejenigen, die nur gelegentlich eine Anhängerkupplung nutzen möchten. Anders als bei der starren Variante gibt es so keine permanente Veränderung am Auto. Bei Nichtgebrauch lässt sich mit wenigen Handgriffen die Anhängerkupplung entfernen. Die gewohnte Optik des Autos bleibt erhalten.
 Wichtige Info: Es gibt kein Gesetz und keine Verordnung, die das Abnehmen der Anhängerkupplung bei Fahrten ohne Anhänger vorschreibt. Aber eine Ausnahme, so muss eine abnehmbare Anhängerkupplung demontiert werden, wenn dies in den Fahrzeugpapieren oder der Bauartgenehmigung als Auflage gemacht wurde. Zum Beispiel, wenn der Kugelkopf der Kupplung beim Fahren ohne Hänger das Kennzeichen verdeckt.
Tipp: Nehmen Sie die abnehmbare Anhängerkupplung immer ab, so sparen Sie ggf. Kosten. Bei einem Auffahrunfall kann eine vorhandene Anhängerkupplung den Schaden am Fahrzeug des Geschädigten vergrößern. Ist eine abnehmbare Anhängerkupplung nicht demontiert, könnte wegen einer Erhöhung der Betriebsgefahr ein Mitverschulden und damit eine Verringerung der Ansprüche angenommen werden. 
• Anhängerkupplung schwenkbar:
Die schwenkbare Anhängerkupplung ist eine praktische und noch dazu elegante und unauffällige Variante zum Nachrüsten: So lässt sich die Anhängerkupplung ganz einfach unter die Stoßstange drehen und steht andersherum in Sekundenschnelle für den Gebrauch zur Verfügung. Für Spontan-Nutzer also ideal. Allerdings lässt sich eine solche Anhängerkupplung nicht unter jede Stoßstange eindrehen. Und das System ist auch nicht für alle Autos verfügbar. Am besten direkt in der Werkstatt nachfragen.
Wenn Sie die schwenkbare Anhängerkupplung selbst montiert haben, lassen Sie diese prüfen und eintragen. So schaut ein Fachmann noch einmal genau hin, ob die Vorrichtung fachgerecht und sicher angebracht ist.

Alles für die Nachrüstung

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
Anhängerkupplungen
ProPlus Kombikupplung Anhängerkupplung & Zugmaul
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Iapyx Abdeckung Anhängerkupplung
Hr-Imotion Abdeckkappe Anhängerkupplung inkl. Sicherungsring
PFIFF Pferdekopf für Anhängerkupplung
Timtina Anhänger Adapter 13 Pin auf 7 Pin
Old-Harvest Universal 12V E-Satz AHK Dose 7-polig
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Was kostet das Nachrüsten einer Anhängerkupplung?

Zubehör   Anhängerkupplung
Für die Montage einer Anhängerkupplung muss der Stoßfänger und der dahinter liegende Stahlträger abgeschraubt werden.
Bild: Ralf Timm
Die Materialkosten unterscheiden sich je nach Art der Anhängerkupplung und Bauart. Entscheidend ist auch, wie viel Last die Anhängerkupplung tragen soll. Eine starre Anhängerkupplung kostet weniger als eine abnehmbare Lösung. Der Preis für eine Anhängerkupplung liegt grob zwischen 200 und 600 Euro. Hinzu kommt der notwendige Elektrosatz, der durchschnittlich 100 Euro kostet. Dann müssen noch die Arbeitskosten, wenn Sie zum Nachrüsten in eine Werkstatt fahren, zusätzlich berechnet werden. Die Montage richtet sich nach Art der Anhängerkupplung und nach dem Automodell. In der Regel dauert diese zwei bis drei Stunden und der Stundenlohn liegt zwischen 70 und 120 Euro. Manche Werkstätten bieten die Montage einer Anhängerkupplung auch zum Festpreis an.

Welches Nachrüstsystem ist das richtige?

Ein richtiges Nachrüstsystem ist das, was zum jeweiligen Fahrzeug passt. Denn nicht jede Anhängerkupplung funktioniert an jedem Fahrzeug. Deswegen gilt: Am besten direkt ein System vom Autohersteller nutzen. Die Kupplung wurde im Zuge der Fahrzeuggenehmigung bereits geprüft und passt auf jeden Fall. Zudem ist der Elektrosatz für den Anhängerbetrieb auf die Elektrik bereits abgestimmt. Aber auch Drittanbieter bieten Nachrüstsysteme an. Diese verfügen aber oftmals über keine EG-Typgenehmigung und der Gang zum TÜV ist nach dem Einbau Pflicht. Auch sollte im Vorfeld abgeklärt werden, ob eine 7- oder 13-polige Anhängersteckdose für die Elektrik wie Bremslicht, Blinker und Nebelschlussleuchte gebraucht wird. Alternativ gibt es aber auch einen Adapter, von 7-polig auf 13-polig, für die Anhängerdose. Eventuell wird auch ein spezielles Steuergerät zur Ansteuerung der Elektrik des Anhängers benötigt, wenn das Auto mit einem elektronischen Management-System ausgestattet ist. In manchen Fällen muss die Werkstatt die Elektrik für den Anhängerbetrieb freischalten.

Wer darf mit Anhänger fahren?

Einparkautomatik für Gespanne
Der Führerschein Klasse B reicht aus, um einen Anhänger mit einer Gesamtmasse von 750 Kilogramm zu ziehen.
Bild: Hersteller
Der normale Führerschein Klasse B reicht aus, um einen Anhänger mit einer Gesamtmasse von 750 Kilogramm zu ziehen. Auch erlaubt: Die zulässige Gesamtmasse von über 750 Kilogramm, sofern die zulässige Gesamtmasse der Kombination 3500 Kilogramm nicht übersteigt. Um die zulässige Gesamtmasse der Fahrzeugkombination zu bestimmen, wird die zulässige Gesamtmasse des Zugfahrzeugs und des verwendeten Anhängers zusammengerechnet. Dabei unberücksichtigt bleiben die Stütz- und Aufliegelasten. Führerscheinrechtlich relevant ist die tatsächliche Beladung des Anhängers. Während das tatsächliche Gewicht für die Anhängelast maßgebend ist, kommt es für die erforderliche Fahrberechtigung allein auf die Eintragung der zulässigen Gesamtmasse in den Fahrzeugpapieren an.
Wer schwerere Anhänger ziehen möchte, der muss eine Fahrerschulung nach B 96 machen. Erfasst sind hiervon alle Anhänger über 750 Kilogramm zGM hinter einem Kfz der Klasse B, sofern die zGM der Fahrzeugkombination 4250 Kilogramm nicht übersteigt. Viele Wohnwagengespanne fallen in diese Kategorie. Noch schwerere Anhänger benötigen den Führerschein der Klasse BE. Der Umfang der Klasse BE liegt bei 3500 zGM des Anhängers oder des Sattelhängers.

Spezielle Kupplungen für Wohnmobile?

Auch im Reisemobil-Bereich bieten eine Vielzahl von Herstellern ein Anhängersystem an. Der sogenannte D-Wert ist dabei für die Anhängerkupplung ein entscheidendes Maß für die Festigkeit der Zugvorrichtung. Damit Anhängerkupplung und Wohnmobil optimal zusammenpassen, muss das zulässige Gesamtgewicht des Fahrzeugs und die zulässige Anhängelast berücksichtigt werden. Die jeweilige zulässige Anhängelast können Sie den Fahrzeugpapieren entnehmen. Am besten direkten Kontakt mit einem Wohnmobil-Hersteller aufnehmen, denn die wissen genau, welche Anhängerkupplung sich für welchen Zweck eignet.

Welche Autos können nachgerüstet werden?

Die meisten Autos lassen sich nachrüsten, es gibt aber auch Einschränkungen – bei Elektro-, Hybrid und Sportfahrzeugen. Eine Anhängerkupplung kann nur genutzt werden, wenn der Fahrzeughersteller eine Anhängelast und eine Stützlast für das entsprechende Fahrzeug freigegeben hat. Deswegen muss die Kupplungskugel der Anhängerkupplung im beladenen Zustand in einer Höhe von 350 bis 420 Millimeter vom Boden entfernt sein. Außerdem wichtig: Die Autobremse muss stark genug sein, um das zusätzliche Gewicht abbremsen zu können. Dies gilt nur bei Anhängern mit einer Anhängemasse von bis zu 750 Kilogramm. Hinzu kommt eine ausreichende Motorkühlung und eine stabile Karosserie, die den Belastungen standhält.

Muss der TÜV den Einbau prüfen?

Nicht immer. Achten Sie beim Kauf darauf, dass die Anhängerkupplung über eine EG-Typgenehmigung verfügt. Vorteil: Der Einbau muss nicht vom TÜV geprüft und auch nicht extra in die Fahrzeugpapiere eingetragen werden. Es reicht, dass die Einbauanleitung im Auto liegt. Bei den Verstärkungsfedern sieht es anders aus. Hier liegt ein Teilegutachten vor. Das heißt: Der Einbau muss durch eine Prüforganisation abgenommen und von der Behörde in die Papiere eingetragen werden. Lassen Sie nach dem Einbau die Scheinwerfereinstellung kontrollieren, da das Fahrzeug mit den Zusatzfedern hinten höher stehen kann.

Anhängerkupplungen selbst nachrüsten?

Zu den meisten Modellen gibt es immer eine ausführliche Einbauanleitung, die alle Schritte detailliert beschreibt. Trotzdem ist handwerkliches Geschick von Vorteil. Ebenso das passende Werkzeug. Der Zeitaufwand für das Nachrüsten einer Anhängerkupplung liegt bei etwa zwei bis drei Stunden.
Wie sich eine Kupplung nachrüsten lässt, sehen Sie in der Bildergalerie.

Bildergalerie

Fotos zu Anhängekupplung nachrüsten
Fotos zu Anhängekupplung nachrüsten
Fotos zu Anhängekupplung nachrüsten
Kamera
Anhängekupplung nachrüsten: So geht's
Fazit von AUTO-BILD Redakteur Bendix Krohn
Die Nachrüstung ist nicht gerade billig. Vergleichen Sie die Preise im Netz. Günstige Angebote und Festpreise in der Werkstatt senken die Kosten. Sparfüchse teilen sich anschließend den Anhänger oder Fahrradträger mit befreundeten Autofahrern.

Von

Isabella Sauer