Wäre England ein Haus, würde am Klingelschild Vladislav Baumeister stehen. Der Mann ist anglophil. Durch und durch. Vor allem, was britische Klassiker angeht. Über die weiß der smarte Jung-Manager aus Düsseldorf alles. Und über Aston Martin noch viel mehr. Zum Leid von Freundin Katharina der Zweiten. Denn an Nummer eins kommen die Autos. Grund genug, dass Vladislav seine Queen mit auf die Insel nimmt.

Erste Station: das British Motor Museum in Gaydon

Im Königreich von Aston Martin
Im British Motor Museum bestaunen Leser Vladislav und Freundin Katharina unter anderem einen Aston Martin DB2 von 1952.
Vier Tage Großbritannien pur, eine Leserreise zu den Wurzeln von Aston Martin. Im Gepäck ein stabiles Hoch, das wie bestellt zum DB11 Volante passt, mit denen die beiden die Midlands erkunden. Baumeisters erster Weg führt uns ins Gestern, ins British Motor Museum in Gaydon. Hier steht Kulturgut auf Rädern. So ziemlich alles, was die einstmals große Autonation in Blech gepresst hat. Ganz seltene und heute unbezahlbare Aston, aber auch bodenständige Mini, die ganze Modellpalette von Triumph, Jaguar oder MG. In dieser wunderschönen Ecke rund um Birmingham, das einstige Kohlerevier Englands, ist also Aston Martin zu Hause. Die Midlands sind im Sommer eine riesige Parkanlage. Grün, saftig, hügelig und mit so herrlich kurvigen Landstraßen, dass wir Angst bekommen, unser Leser könne an chronischem Dauergrinsen erkranken. Wir fahren nach Stratford-upon-Avon, wo der große Lyriker und Dramatiker William Shakespeare 1564 geboren wurde, und weiter Richtung London.Vorbei an herrschaftlichen Landsitzen im Harry-Potter-Stil geht es nach Aston Hill in die Grafschaft Buckinghamshire. Hier fand Anfang der 1900er-Jahre das berühmteste Bergrennen Englands statt. Aston Martin wurde durch die Veredelung von Privatrennwagen extrem erfolgreich – und übernahm auch gleich mal frech das Aston als Vorname für Martin.

Rund 250 Stunden Arbeitszeit fließen in einen Aston Martin

Im Königreich von Aston Martin
Fast alles Handarbeit: Vladislav und Katharina bewundern die Fertigung im Werk von Aston Martin in Gaydon.
Wer ganz zu den Ursprüngen der Sportwagenschmiede zurück will, muss zum Henniker Place in Kensington reisen. Heute baut Aston Martin seine charismatischen Fahrzeuge an der Barnbury Road in Gaydon in Warwickshire zusammen. Kaum mehr als 7000 Stück pro Jahr, fast wie damals komplett in Handarbeit. Eigentlich alles Einzelstücke. Vladislav und Katharina, beide aus dem Modefach, schauen sich die kunstvolle Lederverarbeitung an, staunen über das veredelte Wurzelholz und sehen eine Produktion, die keine Eile kennt. Rund 250 Stunden braucht es, bis ein Auto fertig ist. Vladislav kennt das. Er schraubt seit über zwei Jahren an einem MGB GT V8. Wer jedoch die Liebe zum Detail zu schätzen weiß, sollte sich diese Zeit nehmen.