Audi A3 Ford Focus Hyundai i30 Seat Leon
Angriff mit Fahrspaß: Der Hyundai i30 Turbo soll die Konkurrenz im Kompaktsegment jetzt überholen.
Hyundai bekennt Farbe. Das ist wörtlich zu nehmen – mit dem Orange-Caramel-Metalliclack (550 Euro) fällt der Test-i30 richtig auf. Es gilt aber auch im übertragenen Sinn. Denn mit einem 186-PS-Turbo wagen sich die Koreaner auf ein Gebiet, das für sie bisher nicht unbedingt Thema Nr. 1 war: Fahrspaß. Dass Hyundai und natürlich auch die zum gleichen Konzern gehörende Marke Kia ordentliche, zuverlässige und praktische Autos bauen können, hat sich längst herumgesprochen. Dass sie rasend schnell lernen und zum Beispiel beim Design inzwischen auf Augenhöhe mit ihren Konkurrenten fahren, ebenfalls. Genauso bekannt ist aber auch, dass die Fahrfreude – zum Beispiel durch moderne Hochleistungstriebwerke – bisher nicht zum Markenkern gehörte. Rassige Roadster, schnelle Sportler? Fehlanzeige!

Das Topmodell trägt ein bisschen Schminke

Hyundai i30
Optisch aufgewertet: Der stärkste i30 fährt mit mattschwarzem, silberfarben eingefassten Grill vor.
Und einen Sport-Kompakten hatte Hyundai bislang auch nicht. Bis jetzt! Wir erwähnten es ja, die Koreaner lernen schnell. Genau so ist zu verstehen, dass sie jetzt einen aufgeladenen 1.6er in den i30 pflanzen. Der ist ein formschöner Kompakter, brav und geräumig, doch bestimmt kein wilder Heizer. Der Motor, den wir aus dem Coupé Veloster schon kennen, macht aus ihm bestimmt auch nicht den Chef-Dynamiker der Klasse. Aber immerhin: 186 PS sind in der dicht besiedelten Kompaktklasse eine Ansage. Nett herausgeputzt hat Hyundai den i30: Außen mit einem mattschwarzen, silberfarben eingefassten Grill im Audi-Stil, zwei ziemlich fetten Endrohren, einem angedeuteten Diffusor und dazu 18-Zöllern samt feinen Michelin Pilot Sport 3. Innen mit vielen roten Ziernähten, griffigem Sportlenkrad und strammen Sportsitzen.
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Die Konkurrenz hat auch starke Motoren unter der Haube

Seat Leon
Giftgrün: Auch Seat kann es nicht ganz sein lassen, das Äüßere des Leon auf Sportlichkeit zu trimmen.
Ähnlichen Zierrat trägt noch der scharf geschnittene Seat Leon im Farbton Lima-Grün – auch ein Hingucker. Der Audi A3 Sportback mit dem gleichen 1,8-Liter-Turbo aus dem VW-Konzernregal kommt wie immer schlank und klar geschnitten, daher ohne vom starken 180-PS-Motor größeres Aufheben zu machen. Und der gerade überarbeitete Ford Focus verweigert sich der GTI-Folklore komplett, bleibt einfach ein ansehnlicher Kompakter ohne äußerlich erkennbare sportliche Ambitionen. Doch man sollte sich nicht täuschen lassen, unter der Haube hat er einen neuen 1,5-Liter mit 182 PS aus der EcoBoost-Reihe. Schon diese Konstellation macht klar: Es wird für den i30 Turbo bestimmt nicht einfach. Der muss tatsächlich Farbe bekennen!
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Fazit

Der Vergleich bringt zwei wesentliche Erkenntnisse: Zum einen baut Hyundai immer bessere Autos, schiebt sich immer weiter nach vorn – auch wenn es diesmal nicht für einen besseren Platz gereicht hat. Das aber auch nur deshalb, weil das Niveau in dieser Klasse so verdammt hoch ist, die vier Autos hier allesamt sehr ordentlich und rundum empfehlenswert sind. Das war Erkenntnis Nummer zwei.