Er will was Besseres sein, schärfte seine Talente im Edel-Internat von Ingolstadt und sucht die Nähe von BMW und Mercedes. Der A3 Sportback 2.0 TDI mit 184 PS ist als dynamisches Nobelmodell für Gutverdiener positioniert. Dabei kommt es allein auf seine (Ver)kleidung an, denn technisch gleicht er dem VW Golf. Also, wo steckt der Unterschied? Oder ist da gar keiner mehr?

Vergleich: VW Golf gegen Seat Leon

VW Golf
Golf, Generation sieben: Wie sieht der VW gegen seinen Plattformbruder A3 aus?
Besitzt der Audi einen Vorsprung durch Technik?
Ja, aber nur gegen Aufpreis. Beim Infotainment-System gibt es als Extra eine Online-Funktion – in der Kompaktklasse neben dem BMW 1er einmalig. Das System ist allerdings teuer: 3225 Euro kostet die Connect-Option zusammen mit dem dafür nötigen MMI plus. Ansonsten sind Golf und A3 weitgehend identisch. Im A3 1.6 TDI kommt, wie in den schwächeren VW-Modellen, die Verbundlenker-Hinterachse zum Einsatz. Der Testwagen war bereits mit dem 184-PS-Diesel ausgerüstet, der erst später eingeführt wird. Gleiches gilt für die Voll-LED-Scheinwerfer. Sie werfen ein sehr weißes und extrem helles Licht auf die Straße und kosten rund 1500 Euro zusätzlich.

Überblick: Alle News und Tests zum Audi A3 Sportback

Audi A3 Sportback
Klar in Führung: In Sachen Dynamik liegt der Audi A3 Sportback deutlich vor dem Golf.
Ist der Audi sportlicher?
Klares ja, denn mit dem starken Top- Diesel hat der A3 ein deutliches Plus an Dynamik gegenüber dem 34 PS schwächerem Golf. Der Zweiliter-Motor produziert ein maximales Drehmoment von 380 Newtonmetern. Mit großer Vehemenz schießt er nach vorn und produziert dabei ein kerniges Dieselgeräusch. Auch die elektromechanische Lenkung wirkt direkter als im Golf und liefert noch mehr Rückmeldung an den Fahrer. Bietet der Audi die bessere Qualität? Ein enges Rennen. Im direkten Vergleich wirken Verarbeitung und Materialien im Highline-Golf und S-Line-A3 ähnlich hochwertig. In bei den Modellen dominieren weiche Kunststoffe, geringe Spaltmaße und sauberes Design.
Der A3 hinterlässt aber den feineren Gesamteindruck: Runde Luftdüsen mit glänzenden Drehringen, Schaltknauf aus Echtmetall, akribisch gestaltetes Cockpit – all das wirkt vornehmer als im Golf. Anders als der fest stehende Bildschirm im VW fährt der Audi-Monitor lautlos aus dem Armaturenträger empor. Die griffgünstigen Schalter und Knöpfe klicken noch satter in Position – besser geht es nicht.

Weitere Details zum Kampf der Konzernbrüder gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Vergleich im Original-Layout gibt es als Download im Download im Online-Heftarchiv.

Fazit

Rund 1000 Euro kostet der A3 Sportback mehr als ein vergleichbarer Golf. Zu viel? Ja, zumindest dann, wenn Emotionen und Image ausgeblendet werden. Der VW bleibt das vernünftigere Auto – er siegt in diesem Vergleich klar. Der Abstand ist aber kleiner geworden. Denn gegenüber seinem Vorgänger bietet der Sportback mehr Platz und Alltagsnutzen. Er liegt hier fast auf Golf-Niveau. Mit dem stärkeren Diesel hat er das klar sportlichere, aber auch unharmonischere Fahrverhalten. Identisch motorisiert und bereift, dürften die Unterschiede noch geringer ausfallen.