Audi A3/Volvo C30/VW Golf im Verbrauchs-Check
Platzt die 99-Gramm-Blase?

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Weniger geht kaum: Audi A3 1.6 TDI, Volvo C30 1.6D DRIVe und VW Golf 1.6 TDI BlueMotion sollen 3,8 Liter Diesel reichen – heißt 99 Gramm CO2 pro Kilometer. Versprechen sie damit nur das Blaue vom Himmel?
Bild: Sven Krieger
Je niedriger das Niveau, desto höher der Zuspruch – was für TV-Talkshows am Nachmittag gilt, trifft auch auf den Verbrauch moderner Sparautos zu. Hier wie dort geht es vor allem um heiße Luft, und davon produzieren die selbst ernannten Saubermänner reichlich. Doch was bei Autos hinten rauskommt, bietet viel mehr Zündstoff für hitzige Debatten als jeder Fernseh-Talk. Denn unsere Autos schlucken im Alltag stets mehr als versprochen. Gilt das auch für die neuen CO2-Minimalisten? Audi A3 1.6 TDI 99 g, Volvo 1.6D DRIVe und VW Golf 1.6 TDI BlueMotion wollen im Schnitt mit nur 3,8 Liter Diesel aus kommen. Nur 99 g CO2-Ausstoß je Kilometer. Das garantiert eine heiße Diskussion!
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Noch härter werden die Passagiere im Audi und im Volvo durchgeschüttelt, vor allem auf welligen Pisten und Autobahn-Querfugen. Der Volvo wirkt zappeliger als der A3, seine spitz ansprechende, stoßempfindliche Lenkung passt nicht zur Behäbigkeit in Kurven. Da bereiten A3 und Golf schon mehr Freude, beide gehen erfrischend agil und präzise um die Ecken – wenn man solche Manöver in Sparautos überhaupt will. Für den Volvo-Diesel können sich hingegen nicht nur Sparfüchse erwärmen. Er läuft zwar etwas rauer, hängt aber spontaner am Gas als der kultivierte, drehfreudige 1,6-Liter-TDI in Golf und A3, der sich eine kleine Anfahrschwäche leistet.
Audi heißt wieder mal: Premium-Zuschlag. Erst beim Basispreis von 23.750 Euro, dann bei Extras wie der Klimaanlage für 1425 Euro, die nur als Automatik zu haben ist. Selbst eine Außentemperaturanzeige kostet Aufpreis (105 Euro). Beides steckt im C30 Kinetic für 22.800 Euro schon serienmäßig drin. Wirklich günstig ist keiner der drei Kandidaten, man kauft sie wohl eher fürs grüne Gewissen. Der (moderate) Aufpreis für die Spartechnik rechnet sich daher nicht – so entlarvt sich das 99-Gramm-Versprechen am Ende tatsächlich als heiße Luft.
Weitere Details zu den drei kompakten Sparern finden Sie in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download in Heftarchiv.
Fazit
Die drei Kompakten zählen tatsächlich zu den CO2-Zwergen im Land. Aber – peng – die 99-Gramm-Blase ist geplatzt, selbst Gaspedalstreichler schaffen die versprochenen 3,8 Liter nicht. Der Aufpreis für die Geiztechnik lohnt wegen ein paar Zehntelliter weniger kaum, zumal der Komfort darunter spürbar leidet. Ich empfehle stattdessen: Standard-Diesel kaufen, nach Wunsch ausstatten – und Gasfuß zähmen.
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