Audi Q4 e-tron, Volvo C40: Elektro-SUV, Test, Motor, Preis, Reichweite
Schicke E-SUV im Test: Audi Q4 e-tron trifft auf Volvo C40 Recharge

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Schöne Autos hießen früher Avant. Heute Audi Q4 e-tron oder Volvo C40. AUTO BILD hat die beiden elektrischen Fließheck-SUV verglichen.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Erinnern Sie sich an den Mitsubishi i-MiEV oder den Renault Twizy? Zwei Pioniere der E-Mobilität, allerdings: hübsch geht anders. Inzwischen klappt das besser. Zum Beispiel mit Audi Q4 e-tron und Volvo C40 Recharge.
Über 200 PS an der Basis
Ins Rennen schicken wir die Basismotorisierungen der Modellreihen: den neuen Volvo als C40 Recharge Pure Electric Single Motor Ultimate und den Audi Q4 Sportback 40 e-tron.

Speziell nach schräg hinten sind beide Autos unübersichtlich. Der Volvo hat immerhin eine Rundum-Kamera an Bord.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Hinter der langen Bezeichnung des Schweden steckt der C40 mit nur einem Motor, Vorderradantrieb, der "kleinen" Peakleistung von 231 PS und dem Top-Ausstattungspaket. Auch Audis Kürzel übersetzen wir: Basis-Linie, Hinterradantrieb und eine E-Maschine im Heck mit 204 (Spitzen-)PS.
Hinten ist es eng im Volvo
Den Trick mit der fließenden Dachlinie zieht Volvo konsequenter durch. Mit Folgen für das Raumangebot im Fond, Große haben es hier schwer. Wenn sie denn hineinkommen.

Der Fond des C40 ist eng geschnitten. Große kommen zwischen ausladenden Radhäusern und flachem Dachholm schwer hinein.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Der Zustieg an den ausladenden Radhäusern vorbei und unter dem flachen Dachholm hindurch grenzt an eine Würde raubende Zeremonie. Auch vorne im C40 fühlt es sich enger an, als es die 4,44 Meter Außenlänge erwarten lassen.
Die Sicht ist bei beiden SUV eingeschränkt
Im Audi geht es rundum luftiger zu, Passagiere in der zweiten Reihe fühlen sich ebenfalls wohler. Für beide Autos gilt: Der Fahrer muss bitte schön schwer konzentriert bleiben, um die Preziosen durch dichten Verkehr zu bugsieren. Denn die Autos sind enorm unübersichtlich, speziell nach schräg hinten reicht es von verschleiert (Q4) bis Blindflug (C40). Immerhin spendiert Volvo dem C40 ein brauchbares Rundum-Kamerasystem, das minimiert die Fallen beim Rangieren.
Fahrzeugdaten
Modell
Audi Q4 Sportback 40 e-tron
Volvo C40 Recharge Single Motor
Motor Bauart
Einbaulage
Spitzenleistung
maximales Drehmoment
Batterieart
Batteriekapazität brutto/netto
Vmax
Getriebe
Antrieb
Bremsen vorn/hinten
Testwagenbereifung
Reifentyp
Radgröße
Verbrauch (WLTP kombiniert)*
Reichweite (WLTP kombiniert)*
Abgas CO2 (lokal)
Ladeleistung AC/DC
Ladeanschluss
Fach f. Ladekabel unter Frontklappe
Vorbeifahrgeräusch
Anhängelast gebr./ungebr.
Stützlast
Kofferraumvolumen
Länge/Breite/Höhe
Radstand
Grundpreis
Testwagenpreis (wird gewertet)
Ebenfalls klarer Pluspunkt bei Volvo: Die Innenraumanmutung haben die Schweden fein hinbekommen, Materialien wirken hochwertiger, Baugruppen solider ins Auto montiert.
Als Lastesel macht sich der Volvo ebenfalls ein wichtiges Quäntchen besser – er darf bis zu 1500 Kilogramm schwere Anhänger ziehen, bei Audi dürfen Trailer nur eine Tonne wiegen. Trost kommt aus dem Gepäckabteil: Hier passen rund 150 Liter mehr Ladung hinein als beim Volvo.
Im C40 steckt ein wenig mehr Punch
Über 200 PS sind eine Ansage. Jedoch treffen die Leistungsspitzen jeweils auf rund zwei Tonnen Masse. Heißt: Es geht voran, jedoch nicht inklusive des beeindruckenden E-Prankenhiebs anderer Modelle. Beide Autos sind auf 160 km/h limitiert – das finden wir brauchbar für dieses Segment, jedoch eher mickrig für diese Preislage.

Kleiner Vorteil: Der stärkere und leichtere Volvo zieht etwas druckvoller durch als der Audi. Der wiederum verbraucht weniger Strom.
Bild: Christoph Börries / AUTO BILD
Der über 100 Kilogramm leichtere und rund 30 PS stärkere Volvo zieht etwas druckvoller durch, dafür verbraucht er mehr Energie. Der Audi gleitet entspannter über Bodenwellen, lenkt sich feiner, reagiert präziser, spurtet auch da noch trittfest aus einer Kehre heraus, wo der C40 bereits scharrend mit den Vorderreifen rotiert. Man könnte auch sagen: Wer Fahrspaß sucht, spricht lieber beim Audi-Händler vor.
Audi liegt bei der Reichweite vorn
Ebenfalls ein Minuspunkt beim C40: Das auf Ganzjahresreifen (ab Werk) geeichte Auto benötigt 38 Meter Weg, um aus Tempo 100 zum Stehen zu kommen. Gleichzeitig geht dem Volvo früher die Puste aus, wenn es um die Reichweite geht. Statt nach WLTP versprochener 433 Kilometer Maximalentfernung schafften wir nur 320 Kilometer. Aus den Akkus des Audi lässt sich für 70 zusätzliche Kilometer Fahrt Leistung pressen.
Messwerte
Modell
Audi Q4 Sportback 40 e-tron
Volvo C40 Recharge Single Motor
Beschleunigung
0–50 km/h
0–100 km/h
0–130 km/h
0–160 km/h
Zwischenspurt
60–100 km/h
80–120 km/h
Leergewicht/Zuladung
Gewichtsverteilung v./h.
Wendekreis links/rechts
Sitzhöhe
Bremsweg
aus 100 km/h kalt
aus 100 km/h warm
Innengeräusch
bei 50 km/h
bei 100 km/h
bei 130/160 km/h
Verbrauch
Sparverbrauch
Testverbrauch
Durchschnitt der 155-km-Testrunde (Abweichung zur WLTP-Angabe)
Sportverbrauch
CO2 (lokal)
Reichweite
In der Praxis sollten diese Differenzen noch etwas verschwimmen, denn der Volvo darf dank eingebautem 150-kW-Lader an den Zapfstellen größere Energiemengen nachfassen. Die Technik des Audi erlaubt nur eine maximale Ladeleistung von 135 kW. Weitere Details zum Test gibt es in der Bildergalerie.
Fazit
Beide wollen schnittig aussehen – gelungen. Beide wollen dennoch Platz für fünf Personen und viel Gepäck bieten – das hat Audi deutlich besser hinbekommen. Wie auch fast alles andere. So bleibt der C40 ein gutes Auto, in diesem Duell dennoch Zweiter. Aber: Der Q4 e-tron als Sportback ist das insgesamt teurere Auto.
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