Audi RS 6 Avant (2020): Test, Fahrbericht, Mildhybrid-V8, quattro
Allradlenkung macht den RS 6 extrem agil
Bildergalerie Audi RS 6 Avant (2019)
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Audi legt den RS 6 Avant neu auf und spendiert ihm eine Allradlenkung. Die macht den großen Kombi richtig flink, wie die erste Testfahrt zeigt!
Der RS 6 Avant geht in die vierte Runde! 25 Jahre nach dem ersten Sportkombi von Audi präsentieren die Ingolstäder ihren neuesten Oberklassekombi mit Tourenwagengenen. Neben einer optionalen Allradlenkung wird der RS 6 erstmals als Mildhybrid elektrifiziert. AUTO BILD ist das Kraftpaket mit Alltagsnutzen gefahren.
Gekonnter Spagat zwischen Reisekombi und Sportwagen
Der RS 6 Avant schafft den Spagat zwischen Reisekombi und Sportwagen.
Schon auf den ersten Metern im großen Kombi fällt auf: Der RS 6 bleibt sich auch in der vierten Generation treu und setzt wieder einmal zum Spagat zwischen Reisekombi und Sportwagen an. Welches Gesicht er dabei zeigt, kommt ganz auf das gewählte Fahrwerk an. Mit der serienmäßigen Luftfeder kommt im RS 6 das Reisefieber auf. Das Fahrwerk ist komfortabel, ohne schwammig zu sein – so macht auch die Langstrecke Spaß. Im Dynamikmodus wird der Avant spürbar härter, Wankbewegungen sind trotzdem noch zu wahrzunehmen. Wen das stört, greift zum optionalen Stahlfahrwerk mit adaptiven Dämpfern. Das ist selbst in der komfortabelsten Einstellung schon recht straff und lässt den RS 6 im Dynamik-Modus zum Sportwagen werden.
Allradlenkung macht den RS 6 deutlich agiler
Mit der neuen Allradlenkung geht der große Kombi richtig gut ums Eck.
Die optionale Allradlenkung dreht die Hinterräder bis zu fünf Grad ein und lässt den rund fünf Meter langen Kombi deutlich kürzer wirken. Damit machen selbst enge Spitzkehren Laune, die Lenkung macht den RS 6 deutlich agiler. Dank der bis zu 22 Zoll großen Rädern mit 285er-Bereifung und dem optionalen quattro Sportdifferenzial klebt der Kombi in den meisten Situationen geradezu auf der Straße.
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Tiptronic zeitweise etwas träge
Dank 48-Volt-Bordnetz soll der Verbrauch sinken. Der neue Mildhybrid rekuperiert mit bis zu 12 kW.
Der V8-Biturbo leistet im neuen RS 6 600 PS und 800 Nm. Der Sprint von 0 auf 100 km/h soll laut Hersteller in 3,6 Sekunden über die Bühne gehen. Der Motor ist drehfreudig und liefert seine Leistung über ein breites Drehzahlband. Dabei ist der RS 6 keineswegs sprunghaft. Wer seinen Gasfuß im Griff hat, kann den Sportkombi sehr behutsam und brav bewegen. Bei dynamischer Fahrt schmälert die Achtgang-Tiptronic das dynamische Fahrerlebnis in aufeinanderfolgenden Kurven. Hier reagiert das Getriebe nicht immer so schnell wie erwartet. Wer manuell über die Peddals am Lenkrad schaltet, umgeht dieses Problem. Sehr erfreulich: Das Getriebe lässt die gewählten Gänge hier sehr lange stehen, ohne einzugreifen. Der Fahrer hat also volle Kontrolle über die aktuelle Fahrstufe.
48-Volt Bordnetz elektrifiziert den RS 6
Die Luftfeder ist beim RS 6 serienmäßig, optional gibt es ein Stahlfahrwerk mit adaptiven Dämpfern.
Der neue RS 6 ist ein Mildhybrid und verfügt über ein 48-Volt-Bordnetz. Das erlaubt dem Avant bei ausgeschaltetem Motor zu segeln. Möglich macht das ein Riemen-Starter-Generator. Er kann bei Bedarf mit bis zu 12 kW rekuperieren und somit das System mit Energie versorgen. In der Praxis schaltet der RS 6 seinen Motor im Teillastbereich im Modus "Efficiency" aus. Wird das Gaspedal wieder betätigt, springt der Vierliter-Biturbo sofort wieder an. Zusammen mit der Zylinderabschaltung, die den V8 zum Vierzylinder werden lässt, soll das System den Verbrauch um bis zu 0,8 Liter reduzieren. Auf der Testfahrt waren bei stiefmütterlicher Behandlung des Gaspedals Werte unter 10 Liter im Bordcomputer zu lesen. Fährt man aber ambitionierter, werden locker 20 Liter auf hundert Kilometern fällig.
Partikelfilter dämpft den Sound
Etwasenttäuschend ist der Klang des neuen RS 6. Bei Betätigung des rot umrandeten Startknopfes ist donnerndes Grollen aus dem Auspuff zu hören. Während der Fahrt gibt sich der Avant zwar sportlich, aber nicht wirklich dominant. Die Ursache dafür ist beim Partikelfilter zu suchen. Schade, denn etwas mehr Sound dürfte es im Sportmodus schon sein. Dafür stimmt die Geräuschdämmung des RS im Comfort-Modus. Dann wird es im RS 6-Innenraum flüsterleise.
Fazit von Andreas Huber: Understatement geht anders. Der neue RS 6 ist extrovertierter denn je und auf allen Ebenen ein Pfund. Wer 117.500 Euro übrig hat, bekommt ein Auto, das viel Platz und vor allem jede Menge Fahrspaß bietet. Leider leidet der Sound unter den neuen Abgasnormen.
Der RS 6 Avant ist zurück! Gute zwei Jahre nach dem normalen A6 Avant schiebt Audi Sport den mächtigsten Vertreter der A6-Baureihe nach: den neuen RS 6. Das RS-Modell der C8-Baureihe gibt es nur als Kombiversion. Und weiterhin mit V8-Motor. Neu ist, dass ...
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... der RS 6 in Zukunft einen Riemen-Starter-Generator und ein 48-Volt-Bordnetz bekommt. Bei der Leistung gibt es gegenüber dem Vorgänger einen Sprung: 560 PS leistet der alte RS 6, der Neue bringt es auf glatte 600 PS.
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Der Audi RS 6 Avant startet bei 117.500 Euro. 2020 könnte dann noch eine nochmals leistungsgesteigerte Performance-Variante des RS 6 mit bis zu 650 PS folgen.
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Vorstellung und Design: Optisch hat der RS 6 mit seinen A6-Brüdern kaum noch etwas gemein. Kein Wunder, denn nur noch die Vordertüren, das Dach und die Heckklappe entsprechen dem Serienstand. An der Front ...
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... trägt der RS 6 einen breiteren und flacheren Grill als die anderen A6-Modelle, der mit seinen dreidimensionalen Einsätzen optisch besonders hervorgehoben wird. Dazu passend: die schmalen Scheinwerfer des Audi A7. Typisch ...
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... RS 6 ist die breite Spur (Vorderachse: 1668 mm/Hinterachse: 1651 mm). Auf jeder Seite hat der RS 6 im Vergleich zur normalen Karosserie um 40 Millimeter zugelegt. Das Ergebnis ist ein enorm bulliges Auftreten. Am Heck ...
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... läuft das Dach in einem großen RS-Dachkantenspoiler aus. Und auch die Schürze ist ein RS 6-eigenes Teil: angedeuteter Diffusor, gewaltige Spange und ovale Endrohre legen im Vergleich zur S-Line optisch gleich ein paar Schippen drauf.
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Innenraum: Feines Leder, Sportlenkrad und Sportsitze – genauso stellt man sich einen RS 6 vor. An den richtigen Stellen setzt sich der RS 6 von der braven Serie ab, schafft dabei aber den Schulterschluss ...
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... zwischen sportlich und seriös. Natürlich sind andere Materialien verbaut, etwas Alcantara am unten abgeflachten Sportlenkrad, neue Dekor-Inlays und edles Leder in Rautensteppung auf den optionalen RS-Sitzen. Der ...
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... Fahrer blickt auf digitale Instrumente im Virtual Cockpit, das neben Drehzahl und Geschwindigkeit auch über Reifendruck, Drehmoment, Leistung, Motoröltemperatur, Ladedruck, Rundenzeiten und g-Kräfte informiert. Am Lenkrad ...
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... fallen auf den ersten Blick die RS-Tasten auf – quasi Schnellwahltasten für frei konfigurierbare Abstimmungen. Beim Griff hinters Lenkrad ertasten die Finger neue, größere Schaltwippen aus Alu. Alles sehr funktional.
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Mit 565 Litern Kofferraumvolumen entspricht die Ladekapazität der des normalen A6 Avant. Maximal passen bis zu 1680 genormte Liter rein. Praxisnah: Die Rücksitzbank ist 40/20/40 klappbar.
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Motor und Antrieb: Herzstück des neuen RS 6 ist der V8-Biturbo. Das vier Liter große Aggregat leistet glatte 600 PS – 40 PS mehr als bisher. Das maximal abrufbare Drehmoment stieg von 700 Nm beim Vorgänger auf 800 Nm, ...
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... die zwischen 2100 und 4500 Touren anliegen. Bei den Fahrleistungen haut der RS 6 für einen 2,1-Tonnen-Kombi (Leergewicht: 2065 Kilogramm) beeindruckende Werte raus: Audi gibt 3,6 Sekunden für den Sprint aus dem Stand auf 100 km/h an. 8,4 Sekunden später ...
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... soll die Tachonadel bereits über die 200er-Markierung wandern. Schluss ist im Normalfall bei 250 km/h – selbstredend elektronisch begrenzt. Es sei denn, das Dynamikpaket ist verbaut, dann geht der RS 6 bis zu 280 km/h. Noch schneller wird der RS 6 ...
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... mit Dynamikpaket plus: 305 km/h. Aber der RS 6 soll nicht nur schnell sein. Mit einem 48-Volt-Bordnetz und einem Riemen-Starter-Generator soll der Kombi zumindest im Rahmen der Möglichkeiten zur Sparsamkeit erzogen werden. Geht der Fahrer ...
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... zwischen 55 und 160 km/h vom Gas, kann der RS 6 bis zu 40 Sekunden bei ausgeschaltetem Verbrenner segeln oder alternativ Energie rekuperieren (bis zu 12 kW), die der Generator nutzt, um den Motor wieder zu starten. Die Energie dazu ...
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... wird in einem Lithium-Ionen-Akku gespeichert. Die Ersparnis im Alltag soll bei bis zu 0,8 Litern Benzin liegen. Darüber hinaus können im Teillastbereich – wie auch schon beim Vorgänger – vier Zylinder des V8-Motors abgeschaltet werden.
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Auch wenn der auffällige "quattro"-Schriftzug im unteren Teil des Grills beim neuen RS 6 entfällt, geht die Kraft immer noch an alle vier Räder. Standardmäßig beträgt das Verteilungsverhältnis von Vorderachse zu Hinterachse 40:60.
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Ausstattung: Als Topmodell hat der RS 6 natürlich bereits viele Ausstattungsdetails serienmäßig an Bord. Dazu gehört das adaptive Luftfahrwerk mit Lift-Modus (20 mm). Optional ...
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... bietet Audi Sport das RS-Sportfahrwerk plus an. Die Fahrmodi-Wahl "Audi drive select" verfügt im RS 6 neben den vier voreingestellten Stufen über zwei frei konfigurierbare Einstellungen ("RS 1" und "RS 2"), die per Schnellwahltaste am Lenkrad ...
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... eingelegt werden. Gegen Aufpreis gibt es zudem Allradlenkung und statt der serienmäßigen 21-Zoll-Felgen 22 Zoll große Räder mit 285/30 Bereifung. Die ab Werk verbaute Stahlbremsanlage lässt sich per Extrazahlung gegen ...
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... eine Carbon-Keramik-Bremse tauschen. Im Innenraum gibt es – neben der neuen Cognac-farbenen Lederausstattung – unzählige Individualisierungsmöglichkeiten. So lassen sich verschiedene Dekoreinlagen wählen, die die Fahrgastzelle des RS 6 mal sportlicher, mal eleganter erscheinen lassen.