Volvo hat ganz schön Glück gehabt. Anders als Saab lebt die Traditionsmarke als letzter skandinavischer Autobauer weiter – mit dem chinesischen Mutterkonzern Geely als Geldgeber und dem Deutschen Stefan Jacoby als Chef. Offenbar eine gute Mischung. Denn der Ex-VW-Manager gibt ordentlich Gas, will Volvo nach der Trennung von Ford eigenständiger machen. Der neue V40 ist ein erster Schritt dahin. Auffällig sieht er aus, modern, ein bisschen wie ein neuzeitlicher Schneewittchensarg. Mit viel Stil, Sicherheit und Technik strebt er an die Spitze im hart umkämpften Kompaktsegment.

Überblick: Alle News und Tests zum BMW 1er

BMW 1er
Unangefochtener Dynamik-König der Kompakten: der BMW 1er. Aber kann der Münchner auch sparen?
Das führt bislang der 1er-BMW an. Fahrdynamisch kann den kleinen Hecktriebler bisher keiner überholen. Preislich auch nicht: Der günstigste Diesel-1er startet erst bei 25.950 Euro. In der getesteten Version kostet er 28.830 Euro. Doch nicht nur den edlen Bayern hat der sportlich gestylte Volvo im Visier, sondern natürlich will er auch gegen preisgünstigere Alternativen wie Ford Focus und Kia cee'd überzeugen. Ein schwieriger Spagat, den Volvo aber selbstbewusst angeht und einen Testwagen in der teuren Summum-Ausstattung ins Rennen schickt. Mit 31.950 Euro ist der V40 D2 damit fast 10.000 Euro teurer als der Kia cee'd 1.6 CRDi. Darf man so einen nordischen Edelmann überhaupt mit einem koreanischen Preisknüller vergleichen? Klar darf man. Denn alle vier treten mit geizigem Dieselmotor zum Test an und haben das gleiche Ziel: möglichst viel Sprit zu sparen, trotzdem aber nicht zur Spaßbremse zu werden.

Überblick: Alle News und Tests zum Kia cee'd

Kia cee'd
Stärkster Motor, günstigster Preis, längste Garantie: Es gibt einiges, was für den Kia cee'd 1.6 CRDi spricht.
Alle vier schaffen rund 200 km/h. Das reicht dicke. Und mit mindestens 260 Newtonmetern über ein breites Drehzahlband liefern die Testkandidaten genug Drehmoment für satten Durchzug in allen Gängen. Obwohl der Kia mit dem günstigsten Preis von 22.390 Euro lockt, hat er den stärksten Vierzylinder unter der Haube. 128 PS verschaffen ihm einen kleinen Vorsprung – zumindest auf dem Papier. Wie bei Volvo hat auch bei Kia ein Deutscher großen Einfluss. Das Ceed-Design stammt aus der Feder von Peter Schreyer, der unter anderem für Audi den A2 und den TT gezeichnet hat. Keine schlechten Referenzen. Der Kia sieht darum auch nicht aus wie ein typischer Koreaner alter Prägung, sondern glänzt wie ein gestylter Europäer und kommt formal dem Ford nahe.

Weitere Details zu den vier Kompakten gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Online-Heftarchiv.

Fazit

Buckel, Amazon, Schneewittchensarg: Stets hatten Volvo einen speziellen Stil und eine Aura. Die hat auch der neue V40 D2 – ein Sonderling mit Geizmotor, viel Sicherheit und Luxus. Damit liegt er in seinen Eigenschaften fast auf Augenhöhe mit dem BMW. Als Sportler kann er aber nicht überzeugen. Außerdem ist er in der getesteten Summum- Version deutlich teurer als die Konkurrenz. So bleibt nur Platz vier. Den Gegenpol stellt Kia. Der Ceed ist günstig und schafft es mit viel Platz und geringstem Verbrauch auf Rang zwei.