Das Fazit von Stefan Novitski: "Das Facelift bringt den Jaguar auf Augenhöhe mit der Konkurrenz. Zum 3er fehlen ihm jedoch Platz und Feinschliff bei der Qualität. Schade, dass es den P300 nur mit Allrad gibt – ohne wäre hier mehr drin gewesen."

AUTO BILD-Wertung BMW 330i:
4,5 von 5 Sternen 
AUTO BILD-Wertung Jaguar XE: 4 von 5 Sternen
Klares Unentschieden beim bösen Blick. Die Front der Raubkatze wirkt genauso angriffslustig wie die des Bayern. Dass der BMW dabei nicht blufft, wissen wir bereits. Die Mercedes C-Klasse hat der neue 3er, wenn auch knapp, bereits in die Schranken gewiesen. Jetzt gehen die Briten mit ihrem frisch renovierten Jaguar XE in die Offensive.

Im Jaguar XE gibt es jetzt immer viel Ausstattung ab Werk

Jaguar XE
Viel drin: Leder, LED-Paket und Automatik sind im edlen Engländer jetzt immer an Bord.
Jaguar hat nicht nur Feinschliff am Blech vollzogen und die Antriebspalette den Kundenwünschen angepasst, auch die Ausstattungslisten wurden auf links gedreht. Motto: Basis ist out! Jetzt gibt es volle Hütte ab Werk: Leder, LED-Scheinwerfer und Automatik fahren im feinen Lord immer mit. Alle drei Ausstattungen (S, SE und HSE) lassen sich dazu als R-Dynamic ordern, haben dann größere Räder, sportlichere Schürzen, Alu-Zierrat innen und einen dunklen Himmel. Zur "Test the Best"-Veranstaltung auf dem Bridgestone-Testgelände südlich von Rom schickte uns Jaguar gleich mal die stärkste Version namens P300 AWD.

Der BMW 3er steht im Test auf M-Fahrwerk und 19-Zöllern

BMW 3er
Sportlich abgestimmt: Der BMW 3er ist mit M-Fahrwerk durchaus straff – und verwindungssteifer als der Jag.
Erster Eindruck: Der fein eingerichtete Innenraum wirkt top verarbeitet, hinter den Konkurrenten der feineren Mittelklasse muss sich der Jaguar nicht verstecken. Digitales Kombiinstrument (jetzt 12,3 Zoll), Zentraldisplay und Klimabedienung stammen aus dem i-Pace. Im Gegensatz zum Digi-Tacho im BMW lässt sich die Navi-Anzeige auch vollflächig darstellen. Und auch im Jag gibt es ein scharfes Head-up-Display, das alle wichtigen Infos vor die Windschutzscheibe projiziert. Nettes Gimmick: Die Kamera in der Dachantenne des XE spielt eine Superweitwinkel-Ansicht auf den Innenspiegel. Nur während der Fahrt nervt die Kameraansicht. Zum Glück lässt sich der Spiegel mit nur einem Handgriff auch auf analog umstellen.
Im Vergleichstest gegen die C-Klasse bemängelten wir am 3er das straffe Fahrwerk. Auch diesmal steht der BMW auf M-Fahrwerk und 19-Zöllern. Nur die Referenz sind diesmal nicht die flauschigen Mercedes-Luftpolster, sondern die Stahlfedern des XE. Zwar sind die weicher als im BMW, aber über üppige 20-Zöller mit der Straße verbunden. Schlaglöcher, auf der Autostrada in jeder erdenklichen Dimension reichlich vorhanden, krachen voll durch. Da bleibt der verwindungssteifere BMW einen Tick entspannter. Weitere Details zum Test gibt es in der Bildergalerie.

Von

Stefan Novitski