BMW 530i gegen Mercedes-Benz E 320
Das ewige Duell

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Highnoon in der Dienstwagen-Etage: Der neue Fünfer ist da, bereit zum ersten harten Vergleich gegen seinen ständigen Rivalen aus Stuttgart.
Jetzt taugt der Fünfer auch als Taxi
Showdown am Schreibtisch. Wo sonst Computer summen und Aktienseiten rascheln, da wälzen die Manager ab sofort Prospekte, Webseiten oder Vergleiche wie diesen. Nach acht Jahren Pause tobt wieder einmal der liebste und schönste Streit auf der Etage der Geschäftswagen: Wird der nächste Dienstwagen nun ein 5er oder die E-Klasse? Der neue BMW steht gerade bei den Händlern, das ewig junge Duell geht in die nächste Runde – falls überhaupt diskutiert wird. Denn ist die Geld-Welt nicht längst fest zementiert in zwei unerschütterliche Lager und fixe Vorlieben?
Das BMW-Weltbild gerät mit dem neuen Modell jedenfalls kräftig aus den Fugen. Der Fünfer, früher ein sehniger Athlet, steht nun größer und provokanter auf der vier Zentimeter breiteren Spur. Und dann erst diese Kanten – sicher, sie sind gemäßigter als beim Siebener, aber einem hartgesottenen Fünfer-Besitzer rutschte glatt das Super-Schimpfwort raus: "japanisch". Der Fünfer verlangt Gewöhnung, und der E-Klasse-Fahrer blickt auf vier vertraute Augen und ein klassisches Sternbild.
Der Stilbruch beschert dem BMW zumindest jenen spürbaren Zuwachs, auf den Käufer lange warten mussten. Endlich sitzt man im Fond wirklich oberklasse, schlägt die Beine lässig übereinander und hat sogar mehr Platz als im Mercedes-Benz. Kaum zu glauben. Die 520 Liter Kofferraum (60 mehr als bisher) garantieren echte Reisetauglichkeit. Kein Grund mehr, am Taxistand die Fünfer vorbeizuwinken und auf einen Mercedes-Benz zu warten.
Das BMW-Weltbild gerät mit dem neuen Modell jedenfalls kräftig aus den Fugen. Der Fünfer, früher ein sehniger Athlet, steht nun größer und provokanter auf der vier Zentimeter breiteren Spur. Und dann erst diese Kanten – sicher, sie sind gemäßigter als beim Siebener, aber einem hartgesottenen Fünfer-Besitzer rutschte glatt das Super-Schimpfwort raus: "japanisch". Der Fünfer verlangt Gewöhnung, und der E-Klasse-Fahrer blickt auf vier vertraute Augen und ein klassisches Sternbild.
Der Stilbruch beschert dem BMW zumindest jenen spürbaren Zuwachs, auf den Käufer lange warten mussten. Endlich sitzt man im Fond wirklich oberklasse, schlägt die Beine lässig übereinander und hat sogar mehr Platz als im Mercedes-Benz. Kaum zu glauben. Die 520 Liter Kofferraum (60 mehr als bisher) garantieren echte Reisetauglichkeit. Kein Grund mehr, am Taxistand die Fünfer vorbeizuwinken und auf einen Mercedes-Benz zu warten.
BMW variiert das "Fahrer"-Cockpit
Gemessen am Siebener, ruderte BMW auch beim Interieur zurück, hier zugunsten besserer Bedienbarkeit: Die Sitzverstellung liegt nun unten am Rahmen, die iDrive-Funktion ist abgespeckt, das Klima wieder an eigenen Drehknöpfen zu regeln – na bitte, es geht doch. Verloren ging leider das früher gerühmte BMW-Cockpit, das dem Fahrer ergonomisch entgegenkam. Statt freundlich wirkt der Fünfer heute technoid entrückt.
Dagegen verströmt die E-Klasse mehr "Willkommen-Wärme" – oder Behäbigkeit, je nach Geschmack. Und der spielt in diesem Vergleich die größte Rolle. Will man hoch auf den breiten Polstern der E-Klasse thronen oder sportlich tief im Fünfer? Dessen perfekte Sitze lassen sich so weit herunterfahren, bis der Hintern gefühlsmäßig am Bodenblech einklinkt: klack – Asphalt-Kontakt. Und genau hier liegt der Schlüsselreiz, mit dem der BMW endlich wieder die Sportlimousine spielt, statt den Mercedes-Benz noch an Sanftheit zu überbieten.
Vorn singt dieser Traum von einem 3,0-Liter-Benziner; die Automatik mit nun sechs Gängen hat nur einen Nachteil – man vermisst das sportliche Einrasten der Handschaltung.
Dagegen verströmt die E-Klasse mehr "Willkommen-Wärme" – oder Behäbigkeit, je nach Geschmack. Und der spielt in diesem Vergleich die größte Rolle. Will man hoch auf den breiten Polstern der E-Klasse thronen oder sportlich tief im Fünfer? Dessen perfekte Sitze lassen sich so weit herunterfahren, bis der Hintern gefühlsmäßig am Bodenblech einklinkt: klack – Asphalt-Kontakt. Und genau hier liegt der Schlüsselreiz, mit dem der BMW endlich wieder die Sportlimousine spielt, statt den Mercedes-Benz noch an Sanftheit zu überbieten.
Vorn singt dieser Traum von einem 3,0-Liter-Benziner; die Automatik mit nun sechs Gängen hat nur einen Nachteil – man vermisst das sportliche Einrasten der Handschaltung.
Hydraulischer Wankausgleich im Fünfer

Komfort-König bleibt die E-Klasse

Technische Daten und Testwerte
Beide Kandidaten sprinten schlechter (BMW: 8,2 s, Mercedes-Benz: 8,1 s) als das Werk verspricht (7,1 Sekunden/7,7 Sekunden). Die Luxusschiffe lassen sich mit allem aufrüsten, was gut und teuer ist. Nicht nur der Aufpreis für die Durchlade (BMW: 480 Euro, MB: 499 Euro) ist fast schon unverschämt hoch.
Fazit von AUTO BILD-Redakteur Joachim Staat
Von wegen Stillstand bei den Top-Limousinen: Der neue Fünfer ist größer, geräumiger, im Design ein klarer Gegenpol zum Mercedes-Benz. Und dennoch kein Sieger. Denn mit seiner Ausstattung schießt unser Testwagen ein Eigentor. Ohne Aktivlenkung und Dynamic Drive hätte der BMW mit 42.600 Euro 20 Punkte bekommen – und läge gleichauf mit dem E 320. Wie gut das Serienfahrwerk ist, muss ein späterer Test klären. Im aktuellen Duell siegt der Mercedes-Benz durch ein Plus bei Komfort, Kofferraum und Bremsen – klassische Tugenden aus Stuttgart, und die verführen keinen BMW-Fahrer zum Marken-Wechsel. Nach Ausflügen ins Softielager spielt dieser BMW wieder glasklar den Sportler – und das versöhnt mit seinem Design.
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