BMW Alpina B3 (2020): Test, Preis, Touring, BMW
Ist der 462 PS starke Alpina B3 der perfekte Daily Driver?
Alpina B3: Bilder
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Ein Auto für alle Zwecke: Wie gut kann der neue Alpina B3 mit 462 PS und 700 Nm Alltag und Rennstrecke? AUTO BILD macht den Test!
Alpina ist Erster! Der Kleinserienhersteller ist schneller als BMW, und das in doppelter Hinsicht: nicht nur bei der Entwicklung, sondern auch in Sachen Topspeed. Der B3 auf Basis des 3er der Generation G20/21 wird ab dem dritten Quartal 2020 ausgeliefert, während der neue M3 noch nicht mal präsentiert wurde. Gleichzeitig ist der B3 mit 303 km/h schneller als ein M3 F80 mit M Driver's Package!
Der Alpina B3 ist optisch zurückhaltend

Der Alpina B3 ist vor allem an den vier Endrohren der Edelstahl-Abgasanlage zu erkennen.
Komfortabel und luxuriös: Mit diesen Worten lässt sich der Innenraum des B3 treffend beschreiben. Fahrer aktueller BMW-Modelle werden sich auch im Alpina direkt zurechtfinden. An der Ergonomie wurde in Buchloe nichts verändert. Trotzdem bietet der B3 einen Hauch mehr Luxus und Exklusivität als, sagen wir, ein BMW M340i. Das liegt vor allem an liebevollen Details wie dem kleinen Alpina-Logo oberhalb des Handschuhfachs, der durchnummerierten Plakette in der Mittelkonsole und den digitalen Armaturen mit Alpina-Signatur.Besonderes Highlight ist das Lenkrad, das BMW-typisch dick aufgepolstert ist und im B3 mit feinstem Lavalina-Leder bezogen wird. Die blau/grünen Nähte machen einmal mehr klar, wie viel Liebe zum Detail in einem Alpina steckt. Am Lenkrad gibt es zudem eine Premiere: Ab Sommer 2020 wird Alpina erstmals Schaltwippen für seine Modelle anbieten. Bisher konnte die "Switch-Tronic" genannte Automatik in fast allen Modellen ausschließlich über kleine Tasten an der Rückseite des Lenkrads bedient werden. Die neuen, aus Aluminium gefrästen und schwarz eloxierten Schaltwippen sind vor allem auf der Rennstrecke eine deutliche Verbesserung und die 280 Euro Aufpreis in jedem Fall wert.
Wer übrigens auf den Geschmack des Lavalina-Leders gekommen ist, der kann auch gleich den gesamten Innenraum mit dem edlen Material auskleiden lassen, das kostet im Fall des B3 allerdings zwischen 6950 und 12.500 Euro extra. Merinoleder hingegen gibt es bereits ab 2600 Euro. Dafür gibt es dann den maximalen Individualitäts- und Wohlfühlfaktor!

Der überarbeitete Dreiliter-Reihensechszylinder (S58) leistet 462 PS und 700 Nm maximales Drehmoment.
Kurzer Rückblick auf den Vorgänger: Der N55-Basismotor liefert im B3/B4 410 PS und ein maximales Drehmoment von 600 Nm, das ab 3000 U/min zur Verfügung steht. Im seit 2017 angebotenen B3/B4 S konnte die Power auf 440 PS und 660 Nm ab 3000 U/min gesteigert werden.
700 Nm bei gerade mal 2500 U/min
Der neue Alpina B3 hat 462 PS. Klingt nach keiner großen Steigerung, zumal der S58-Motor in X3/X4 M (und somit wahrscheinlich auch im kommenden M3) 480 PS bzw. 510 PS (Competition-Modell) leistet. Doch viel entscheidender als die PS-Angabe ist beim B3 das maximale Drehmoment von 700 Nm, das bereits bei sehr niedrigen 2500 U/min anliegt. Um die typische Charakteristik mit dem neuen Motor zu erreichen, wurde der Reihensechser aufwendig modifiziert: Neue Turbolader, eine veränderte Ansaugung und eine auf Alpina-Bedürfnisse zugeschnittene Applikation sind die wichtigsten Änderungen. Hinzu kommt ein spezielles Kühlsystem mit Aluminium-Ölwanne und zwei ausgelagerten Kühlmittelkühlern. Erstmals wird der B3 serienmäßig mit einem vollvariablen Allradantrieb ausgestattet, der die Limousine dank Achtgang-Wandlerautomatik (Switch-Tronic) von ZF in 3,8 Sekunden auf 100 km/h (Touring 3,9 Sekunden) und in 13,4 Sekunden auf 200 km/h (Touring 13,9 Sekunden) beschleunigt.

Rennstrecke oder Landstraße? Für den Alpina B3 ist beides kein Problem!
Im B3 stehen vier Fahrmodi zur Wahl. Anstelle des "Eco Pro"-Modus von BMW haben die Alpina-Ingenieure dem B3 (genau wie den größeren Modellen) den "Comfort Plus"-Modus spendiert, der speziell für extralange Autobahnetappen oder sehr schlechte Straßen entwickelt wurde. Die haben wir heute nicht, und deshalb starte ich die erste Runde auf dem 4,2 Kilometer langen Bilster Berg im Comfort-Modus. Schon auf den ersten Metern wird klar: Der B3 hat bereits bei wenig Umdrehungen mächtig Punch! Aber natürlich ist der Comfort-Modus nicht die richtige Wahl für die Rennstrecke.B7 entliehene Brembro-Bremse mit Vierkolben-Festsätteln und 395 Millimeter großen Scheiben an der Vorderachse zeigt auch nach zehn schnellen Runden keinerlei Müdigkeitserscheinungen, und die Pirelli-Reifen mit spezieller Alpina-Kennung bieten ein gleichbleibendes Grip-Niveau. Zu keiner Zeit ist der Fahrer überfordert. Stattdessen bietet der B3, egal ob Limousine oder Touring, hervorragendes Feedback und ist dabei auch noch sehr schnell. Wer Angst hat, dass diese Perfektion langweilig wird, der sei beruhigt: Der im Vergleich zum Vorgänger noch dynamischer ausgelegte "Sport Plus"-Modus dreht die Gänge bei Bedarf bis in den Begrenzer und lässt schon leichte Powerslides zu. Wem das nicht reicht: Sobald das DSC ausgeschaltet wird, kann der B3 dank vollvariablem Allrad und elektronischem Hinterachsdifferenzial auch richtig querfahren.
Also Wechsel in den Sport-Modus! Sofort hängt der Dreiliter-Reihensechser besser am Gas, die von ZF entwickelte Achtgangautomatik ist aufmerksamer, schaltet schneller runter und hält die Gänge länger. Im Streckenabschnitt "Mausefalle" ist das Fahrwerk gefordert, doch auch diese extrem belastende Passage meistert der B3 tadellos – kein Durchschlagen, kein instabiles Fahrverhalten. Spätestens an dieser Stelle fällt auf, wie leicht sich der Alpina über den 4,2 Kilometer langen Kurs mit 19 Kurven und bis zu 26 Prozent Gefälle bewegen lässt. Die neue, vom B5 und Beeindruckende Spreizung zwischen Komfort und Dynamik

Die Verarbeitung des B3 ist top. Ganz neu: Alpina-Schaltwippen, die den Aufpreis von 280 Euro auf jeden Fall wert sind.
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Rechtliche Anmerkungen
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Mit bis zu 1510 Litern Kofferraumvolumen ist der B3 Touring voll alltagstauglich.
Alpina beweist einmal mehr, dass es doch ein Auto für alle Fälle gibt. Der neue B3 hat mächtig Power, bietet viel Komfort, überrascht auf der Rennstrecke und überzeugt auf der Straße. Plus: Es gibt ihn als Touring. Der Alpina B3 ist ein Alleskönner!
Die Reise zur Vorstellung des BMW Alpina B3 wurde unterstützt von Alpina. Unsere Standards der Transparenz und journalistischen Unabhängigkeit finden Sie unter www.axelspringer.de/unabhaengigkeit
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