Wie leuchtet die BMW-Zukunft? Das zeigen die Bayern derzeit auf der International Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas mit dem M4 Concept Iconic Lights. Nicht nur die Form der klassischen Doppelrundscheinwerfer ist hier neu interpretiert; neu ist auch die Technik.
BMW M4 ICONIC Lights
Schlussleuchte und Blinker sind aus OLEDs, organischen LEDs.
Bild: Helmut Werb
An der Front beispielsweise das intelligentes Laserlicht. Das überzeugt laut BMW nicht nur mit enormen Leuchtreichweiten von bis zu 600 Meter, sondern ist zudem mit Assistenzsystemen und Fahrzeugsensoren vernetzt. In Verbindung mit dem Navi könnten so beispielsweise Kurven vorausschauend ausgeleuchtet werden, und mit dem "Dynamic Light Spot" mit Lasertechnologie seien Personen und Tiere auch bei Dunkelheit schon aus Entfernungen von bis zu 100 Metern zu sehen. 
Die Heckleuchten des BMW M4 Concept Iconic Lights werden mit Organischen Leuchtdioden, sogenannten OLEDs, ausgeführt, die Licht in hauchdünnen halbleitenden Schichten aus organischen Materialien erzeugen. Erstmals werden Blinker und Schlusslicht mit dieser Technologie betrieben.

Neues iDrive mit Touchscreen und Gestensteuerung

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Video: BMW iDrive CES 2015

iDrive - per Handbewegung Richtung Zukunft

Berühren, wischen, wedeln – so geht Infotainment in Zukunft! Auf der International Consumer Electronics Show (CES) in Las Vegas zeigt BMW derzeit die neue Generation iDrive: Es lässt sich nicht wie bisher nur über den Controller-Knubbel, sondern auch über einen Touchscreen und sogar über Gesten steuern. Nehmen wir also Platz in der "Sitzkiste" des BMW-Messestands, in der die Münchner die neuen Funktionen Touch, Gestik und Touch Command zeigen. Wäh? Ganz einfach: BMW zeigt die neue Generation iDrive nicht in einem realen Cockpit, sondern in einem Forschungsaufbau – ohne Modellbezug, wie es ganz klar heißt. Ob das neue Infotainment-System also bereits im 7er (Premiere auf der IAA 2015) kommen wird, ist nicht klar.
Erstmals nutzt BMW in dieser "Sitzkiste" einen Touchscreen, der eine virtuelle Tastatur zeigt, sobald sich die Hand ihm nähert. Über ihn sollen (genau wie nach wie vor über den iDrive Controller) sämtliche Funktionen des Infotainment-Systems genutzt werden können; ein Wechseln zwischen Touch und Controller soll sogar während der Eingabe möglich sein. Wer möchte, kann einzelne Funktionen zusätzlich auch über Gesten steuern: einfach im Bereich zwischen Gangwahlschalter, Lenkrad und Control Display wedeln! Ein 3D-Sensor im Dach erkennt, ob ein oder zwei Finger gezeigt oder der Daumen und der Zeigefinger zusammengeführt werden. So lässt sich über eine Drehbewegung die Lautstärke regeln, per Fingertipp geht man ans Telefon, ein Wischen weist das Gespräch ab.
Ebenfalls in der "Sitzkiste" zu bewundern: Touch Command, ein fest integrierter Tablet-Computer, der über WLAN mit dem Bordcomputer verbunden ist. Über ihn können Fondpassagiere Entertainment- und Komforteinstellungen vornehmen und sich so laut BMW auf der Rückbank eine "persönliche Wohnfühloase" schaffen. Das Tablet wird irgendwann (7er?) ein festes Fahrzeugbestandteil sein, so die Bayern.

Autonomes Parken und Kollisionsvermeidung

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Video: BMW Sensorentechnik CES 2015

Kollisionsvermeidung per Sensor

Bild: AUTO BILD
Ein weiteres Highlight des bayerischen Messestands wird neben der "Sitzkiste" sicherlich der autonom parkende i3 sein. Das Forschungsfahrzeug mit "Remote Valet Parking Assistant" kann auf Wunsch ganz alleine und, so versichert BMW, garantiert kollisionsfrei einparken. Die nötigen Daten liefern vier Laserscanner und ein digitaler Ortsplan. Das Auto könne so auch ohne GPS-Daten navigieren und stehenden wie fahrenden Hindernissen ausweichen, erklärt BMW – diese 360-Grad-Kollisionsvermeidung unterstützt den Fahrer auch während der Fahrt und soll durch Warnen und zentimetergenaues Bremsen den Aufprall vermeiden.
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Aktiviert wird das automatische Parken über einen entsprechenden Befehl per Smartwatch; ist das Auto auf dem Parkplatz angekommen, verriegelt es sich selbsttätig und kommt auf Wunsch und Sprachbefehl zum gewünschten Zeitpunkt vors Parkhaus gefahren. Wer lieber selber lenken möchte, kann dies jederzeit tun und den Assistenten "übersteuern".
Eine weitere Neuerung zum Thema Parken: Mit der weiter entwickelten ParkNow App kann sogar während der Fahrt ein freier Parkplatz gefunden und gebucht werden. Das Navi leitet zur gewünschten Stelle, die Zufahrt gelingt über ein elektronisches Ticket auf dem Smartphone oder der Smartwatch. Nach getaner Erledigung führt die App auch wieder exakt zum Parkplatz zurück. Diese Anwendung wird derzeit in San Francisco erprobt und soll bald zumindest in den USA einsatzfähig sein.

Der heimische Fernseher als "Mobility Dashboard"

BMW i3 Smart Home
"Mobility Dashboard": Der heimische Fernseher wird zum Routenplaner.
Bild: Werk
Die Reiseplanung erledigt nach Vision der BMW-Entwickler künftig auch das Auto, und zwar über den heimischen Fernseher mit Internetanbindung. Der wird zum "Mobility Dashboard", indem er sich in den persönlichen (digitalen) Kalender des Fahrers einklinkt und genau berechnet, wie er am besten von Termin zu Termin kommt; auch der Nahverkehr und Fußwege werden mit einbezogen, Vorlieben des Nutzers werden gelernt und berücksichtigt. Rechtzeitig wird dann je nach Verkehrslage zum Aufbruch gemahnt, unterwegs informiert und navigiert der BMW ConnectedDrive Server über Smartphone oder Smartwatch. Mit letzterer lässt sich das Auto (der i3) auch auf- und zuschließen. Wer will, kann sich auf seinem Fernseher auch den Ladezustand, die aktuelle Reichweite und den Verriegelungszustand seines i3 anzeigen lassen. Und zum Thema Laden des E-Autos: Das funktioniert auf der CES über Induktion zwischen zwei Spulen im Garagen- und Fahrzeugboden.Und was wäre da noch? Beispielsweise einen Funkschlüssel mit Display, der über Fahrzeugdaten informiert. Eine Kreditkarte, mit der sich DriveNow-Carsharing-Fahrzeuge aufschließen lassen. Und die "Over the Air"-Aktualisierung, bei der Navigationskarten online über Mobilfunk aktualisiert werden.

Von

Maike Schade