BMW M GmbH: Jubiläum
Goldjubiläum: Seit 50 Jahren steht bei BMW das M für Sport

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Darauf einen Tank voll Super Plus! Die sportliche BMW-Tochter feiert 50-jähriges Jubiläum. AUTO BILD erinnert an die Meilensteine der M GmbH.
Bild: Sven Krieger / AUTO BILD
Wer bei "Sportmarke mit drei Streifen" an einen Kleidungshersteller aus Herzogenaurach denkt, verbrachte seine Kindheit vermutlich häufiger auf dem Fußballplatz als vor Autoquartetts. An Blau, Violett und Rot, an BMW M denken die anderen. So nüchtern der Firmenname, so strahlend der Ruf dieser Marke in der Sportwagenszene. 50 Jahre wird die dynamische BMW-Tochter dieses Jahr. Wir gratulieren!

Der BMW 3.0 CSL war der erste M, allerdings noch ohne M im Namen. Das gediegene Coupé E9 kommt 1972 ins Fitnessstudio.
Bild: Sven Krieger
Mit dem 3.0 CSL beginnt die Geschichte
"Eine Firma ist wie ein Mensch. Treibt sie Sport, so ist sie durchtrainiert, begeisterungsfähig, leistungsfähiger", so Robert A. Lutz, Vorstandsmitglied von BMW 1972. Diesem Prinzip folgte BMW seit Erscheinen der "Neuen Klasse" in den 60ern. Werks- und Privatfahrer nährten das sportliche Image der Münchner, fuhren auf BMW 1800 bis 2002 zig Erfolge ein, waren präsent auf den Rennstrecken der Welt. Doch das waren andere Marken auch. Und gut motorisierte Autos für die Straße boten viele. Wer echte Sportlichkeit wollte, musste dagegen tunen (damals "frisieren"), was in den 70ern fast zur guten Sitte gehörte.
Es war die Zeit der grellen Farben, Schnelligkeit hieß Geschick, Geschwindigkeit Fortschritt. BMW erkannte den Markt, wollte Sportlichkeit aus Werkshand anbieten, die Strahlkraft des Motorsports für die gesamte Marke effektiver nutzen. Eine neue eigenständige Tochtermarke sollte es besorgen, konsequent die dynamische Fahrkultur bedienen und dabei viel mehr als PS-Protzerei sein.
BMW war Pionier beim Werkstuning
Die Motorsport GmbH war geboren. Heute sind Sportsparten der Autohersteller normal. In den 70ern war BMW Pionier mit seiner entschlossenen Umsetzung des werksgetunten Autos – als Audi noch mit dem Überleben beschäftigt war und Mercedes eine Altherren-Veranstaltung (AMG kam erst 1994 in Daimler-Hand).

Der M1 ist der erste offizielle und bislang einzig reine M. 460 Stück des 277 PS starken Mittelmotor-Sportlers fertigt BMW ab 1978.
Bild: Ronald Sassen
Der M1 blieb die einzige Eigenentwicklung
Die Motorsport GmbH (1993 wurde sie in M GmbH umbenannt) kümmerte sich zunächst um Wettbewerbsmotoren und -Fahrzeuge, Juniorenförderung und Fahrlehrgänge ("Fahrerschule") für zivile Kunden. Danach begann auch die Entwicklung von Straßenfahrzeugen, die 1978 den M1 hervorbrachte. Es folgten M5, M3, schließlich hatte in den 2000ern fast jede Baureihe ihre M-Speerspitze.
Seit den 80ern trug auch manch normaler BMW das bunte M am Heckdeckel – wie einen Orden. M-Fahrwerk, -Spoiler oder -Lenkräder sorgten selbst am 318i von der Stange für eine Prise Sport.
Motorenbaukunst stand immer an erster Stelle
Echte M-Fahrzeuge (eigene Schlüsselnummer im Fahrzeugschein), wurden dagegen in den M-Hallen (seit 1986 in Garching in der Daimlerstraße!) entwickelt. Und wie die zu sein haben, dazu hatte man lange Zeit eine konsequente Meinung – man könnte auch sagen Haltung. PS wurden nicht wie bei anderen einfach mit massig Hubraum oder Aufladung erreicht, sondern mit hoher Motorenbaukunst, feinen Materialien, Hochdrehzahlkonzept und Leckereien wie Einzeldrosseleinspritzung.
BMW M8 Competition Gran Coupé (2022): Alltagstest - V8 - Motor
BMW M8 Gran Coupé im Alltagstest
Bild: Lena Willgalis / AUTO BILD
Mit Leistungen von über 100 PS pro Liter Hubraum (ohne Turbo!) hatte man in den 2000ern einen Stammplatz im Motorenolymp. Hinterradantrieb war gesetzt, das Gewicht moderat, und die liebevoll Emmis genannten Autos waren stets dynamischer als die der Konkurrenz.

Ein M fürs Grobe: Der X5 M Competition bringt es auf 625 PS, die ihn in 3,8 Sekunden auf Tempo 100 katapultieren.
Bild: BMW Group
Auch die M GmbH erfasste die SUV-Welle
Mit X5 und X6 kamen 2009 M-SUVs dazu, Turbos waren bald der Trend, dem sich BMW anschloss, Allradantrieb wurde optional angeboten, als das anschwellende Drehmoment an den Hinterrädern nur noch von Lenkradakrobaten beherrschbar wurde. Die reine Lehre vom Sportwagen beugte sich auch bei M dem Verlangen der internationalen Kundschaft. Das athletische Image der BMW-Tochter bleibt.
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