BMW M4 Cabrio, BMW Z4: Test, Motor, Preis
Brüder im Geiste: Der BMW Z4 trifft auf das M4 Cabrio

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Satte 768 PS verteilt auf zwei BMW-Cabrios: AUTO BILD vergleicht den Z4 sDrive30i mit dem M4 Competition Cabrio – und gerät ins Schwärmen.
Wenn Z4 und M4 an den Start rollen, prallen auch konzeptionell Welten aufeinander. Roadster trifft Vollcabrio, Zweisitzer steht Zweireiher gegenüber. Und vom Geld wollen wir hier gar nicht erst reden. Der große 4er kostet als echter M Competition 99.500 Euro. Für schnäppchenhafte 50.900 Euro liefert BMW dagegen den Z4 30i an Kennerkunden.
Der Z4 bietet den pureren Fahrgenuss
Letztere bekommen natürlich das rundum schlichtere Auto. Das ist nicht negativ gemeint. Hier gibt's tatsächlich den pureren Fahrgenuss. Trotz erstaunlich kommoder Federung und nachgiebiger Radführung. Sitzposition flach über dem Boden, Po fast über der Hinterachse, der Blick geht über die lange Haube hinweg – beim Z ist die Leistung beinahe Nebensache. Denn das Auto fühlt sich schon im Wohngebiet schnell an. Dazu lässt sich der Vorderwagen erstaunlich leichtgängig bugsieren, man spürt eine klebrige Kraft zwischen Hinterrädern und Asphalt, der Motor knurrt zwar etwas beliebig, fühlt sich aber trotz gemäßigter Aufladung über einen Twinscroll-Lader quicklebendig an.

Knackiger Roadster: Im Z4 sitzt man fast auf der Hinterachse, der Vorderwagen lässt sich erstaunlich leicht ums Eck bugsieren.
Das emsige Fahrgefühl in Verbindung mit einer kreiselnden Brise Frischluft im Innenraum kopiert letztlich das Ur-Roadster-Fahrgefühl in höchster Präzision. Kurz: Der Z4 ist die wahre sogenannte Fahrmaschine. Der schönste Sonnentag darf in diesem Boliden zu Ende gehen – egal mit welchem Tempo es von St. Peter-Ording, vom Isarufer oder vom Edersee heimgeht.
Die Fahrleistungen des M4 sind atemberaubend
Ganz anders der M4. Competition steht dran, und Wettkampfgeist sprudelt ihm denn auch aus jeder seiner reichlich verwebten Carbonfasern. Er kann ebenfalls lässig und oben ohne der Sonne entgegen, klar. Auch er mag in Richtung Eiscafé kreuzen, logisch. Doch schon rein genetisch fällt ihm eine bescheidene Gangart schwer. Sagen wir so: Sein Wesen liegt in der Blutlinie des Hulk. Das Gaspedal ist der Wutmacher.
Fahrzeugdaten
Modell
BMW Z4 sDrive30i
BMW M4 Competition Cabrio xDrive
Motor
Hubraum
Leistung
max. Drehmoment
Antrieb
Länge/Breite/Höhe
Leergewicht
Kofferraum
0-100 km/h
Vmax
Verbrauch
Abgas CO2
Preis
510 PS verquirlen das Cabriofahrgefühl zu einem tosenden Angriff in Richtung Horizont. Erstaunlich zudem, wie mühelos die 650 Newtonmeter Drehmoment des Biturbo-Motors den immerhin fast zwei Tonnen schweren M4 eine Landstraße entlangschnippen. Schnell mal ein paar Zahlen an dieser Stelle: Der M4 kann dank Launch-Control, auf bissfeste Allradwirkung gestellter Fahrhilfe und unter voller Ladung Turbodruck in rund zwölf Sekunden sprinten. Auf Tempo 200! Bei 280 Sachen bremst BMW das blaue Biest dann elektronisch ein.

Qual der Wahl: BMW Z4 und M4 haben unterschiedliche Charaktere, machen aber beide auf ihre Art einen Riesenspaß.
Beide Autos bieten viel Freude am Fahren
Wir haben es einmal kurz probiert und fragen uns noch immer, was denn eigentlich der dollste Beigeschmack war. Das Tosen des Fahrtwinds? Das flirrende Beben der riesigen 20-Zoll-Räder? Oder der unerwartet organische Geradeauslauf? Denn das muss man hier sagen: Der Lenkung täte ein deftigeres Zurückschnalzen in die Mittellage gut. Dieses Gefühl in den Fingerspitzen nimmt das Unterbewusstsein nämlich mit in andere Fahrdisziplinen. Bremspedalwiderstand, Federung, Fahrstabilitätsregelung, Automatik und Ansprechverhalten der Maschine wattieren einen feinfühligen Fahrer viel weiter von der Straße weg, als es der kleine Bruder je könnte.
Dennoch: Die Gier des M4 nach schnellen Kurven und langen Geraden ist nicht nur in diesem BMW-Duell herausragend. Das können auch andere Hersteller selten besser. Wir resümieren: Z4, der galante Turboföhn, im M4 steckt die geballte Ladung Tempofrische, XXL-Spaß bringen beide.
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