Kraft und Leistung haben ihren Preis

Die beiden Autos tragen den gleichen Namen: BMW Z4. Trotzdem könnten sie kaum unterschiedlicher sein. Nennen wir sie einfach David und Goliath. Zur Orientierung: Goliath ist der Große, nicht zu übersehen und stammt aus dem Hause Hamann Motorsport. Der Tuner aus Hüttisheim verpasste dem bayerischen Roadster einen Kampfanzug: Der Frontspoiler reduziert den Auftrieb an der Vorderachse, zusätzlich sorgen Scheinwerferblenden für eine noch aggressivere Optik.

Von der Seite wirkt der offene BMW durch die neuen Seitenschürzen tiefer und getreckter, der Heckspoiler schließlich soll die aerodynamische Balance herstellen. Wuchtige Leichtmetallräder mit bis zu 19 Zoll Durchmesser hängen am Fahrwerk – aber auch Goliath ist verwundbar, deshalb bieten die Felgen einen Edelstahl-Anfahrschutz, der nach Beschädigung ausgetauscht werden kann.

Das Herzstück im Hamann-Z4 aber ist der "HM 3.3 Hubraummotor". Die Serien-Maschine mit drei Litern Hubraum wurde auf 3,3 Liter erweitert – eine optimierte Motorelektronik und der Sport-Endschalldämpfer machen den Motorumbau komplett. Das Ergebnis: 286 PS bei 6200 Umdrehungen und ein maximales Drehmoment von 355 Newtonmeter bei 4000 Touren. Damit beschleunigt der Zweisitzer in fünf Sekunden auf Tempo 100 und erreicht eine Höchstgeschwindigkeit von 270 km/h. Kraft und Leistung haben ihren Preis: 11.130 Euro verlangt Hamann allein für den Motorumbau.

Vier km/h Höchstgeschwindigkeit

Gestatten: David. Hallo, hier unten! David ist auch ein Z4, also ein echter BMW. Nur etwas kleiner, immerhin muss er das Niveau seiner Zielgruppe erreichen. Und das sind kleine Leute, bevorzugt die Sprösslinge von ausgewachsenen BMW-Besitzern. Ihre Ansprüche seien aber nicht minder groß, betonen die Bayern, darum werde auch beim Z4-"Tretfahrzeug" auf Perfektion geachtet.

So sollten die Entwickler des Mini-Z4 die Grundformen des Originals genau übernehmen. Die Besonderheiten des Z4, die lange Motorhaube und das sehr kurze Heck, wurden Maßstab getreu umgesetzt, identisch auch die Form der Scheinwerfer, Rückspiegel und Türgriffe. Bei aller Miniaturisierung: Ein besonderes Lob gilt der Kopffreiheit. In diesem Punkt steht der Winzling dem großen Bruder in nichts nach – Cabrio sei Dank.

Beim Antrieb setzt BMW auf Hybridtechnik. Wahlweise gibt es den Kiddy-Roadster als Tretauto, das ist die sportlichere Variante. Auf Wunsch steckt unter dem Häubchen ein Sechs-Volt-Motor mit Akku, der voll geladen etwa eineinhalb Stunden Fahrvergnügen garantieren soll. Das macht bei einer Höchstgeschwindigkeit von vier km/h eine Reichweite von sechs Kilometern. Hat der Sprößling sich also einmal ohne Fahrerlaubnis aus dem Staub gemacht, bleibt der Such-Radius begrenzt.

Was der Spaß kostet? 179 Euro die Tretversion, 299 Euro Z4 mit E-Motörchen. Dafür bekommt der große Z-Fahrer im Zubehörprogramm alternativ einen Kindersitz – der macht dem Nachwuchs aber nicht halb so viel Spaß.