Mit dem Chiron Super Sport 300+ fuhr Bugatti als erster Autohersteller über 300 mph, also mehr als 490 km/h. Jetzt legt Bugatti eine Kleinserie des Prototyps als Super Sport 300+ auf. 30 Exemplare werden gebaut. Hinzu kommt die "normale" Version des Chiron Super Sport. Ganz so schnell wie das Rekordfahrzeug sind beide allerdings nicht. Rund 440 km/h Topspeed sind aber noch immer mehr als atemberaubend und neun km/h schneller als der Vorgänger Veyron Super Sport. Inklusive Steuern kostet der Chiron Super Sport hierzulande knapp vier Millionen Euro teuer. (Alle wichtigen Tipps zum Neuwagenkauf.)

Das Chiron-Heck wurde um 25 Zentimeter verlängert

Um auch bei über 400 km/h noch sicher fahren zu können, ist eine ausgeklügelte Aerodynamik enorm wichtig. So soll der Super Sport stabiler und ruhiger fahren als der rennstreckenorientierte Pur Sport. Vor allem das Heck unterscheidet sich deutlich von anderen Chiron. Es ist rund 25 Zentimeter länger und besitzt seitlich statt mittig angeordnete Auspuffrohre. Dadurch konnte der Diffusor um 44 Prozent vergrößert werden, was zu einem kleineren Strömungsabriss und weniger Abbremsung durch Luftverwirbelungen führt. Durch den karosserieeigenen Abtrieb kann außerdem der aktive Heckspoiler bei hohen Geschwindigkeiten weitgehend eingefahren bleiben, was dem Luftwiderstand zuträglich ist.
Bugatti Chiron Super Sport !! SPERRFRIST 08 Juni 2021 10 Uhr !!
Den seitlich angeordneten Auspuffrohren entweicht laut Bugatti ein dumpferer Klang als beim Chiron.
Bild: Bugatti

Luftauslässe wie beim EB110

Die Front besitzt seitlich zwei sogenannte Air Curtains, welche die Luft optimal am Fahrzeug vorbeileiten. In den Kotflügeln sitzen runde Abluftöffnungen im Stile des EB110 Super Sport, die den Luftdruck des Fahrtwindes reduzieren. Weiter unterscheidet sich der Super Sport durch spezielle Felgen von anderen Chiron. Optional sind die extraleichten Magnesium-Felgen vom Pur Sport zu haben. Zum Innenraum heißt es nur, er sei "perfekt für kontinentale Hochgeschwindigkeitsfahrten geeignet".
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Wie beim Chiron ist auch das Super Sport-Cockpit edel und zeitlos gestaltet, Leder und Metall dominieren.
Bild: Bugatti

W16-Motor mit 100 PS mehr Leistung

Verantwortlich für den Vortrieb ist der Achtliter-Quadturbo-W16. Im Super Sport ist der Motor 23 Kilogramm leichter und von 1500 auf 1600 PS und 1600 Nm Drehmoment erstarkt. Das Leistungsplus kam hauptsächlich durch größere Turbolader mit effizienteren Verdichterrädern zustande. Anpassungen erfuhren auch Ölpumpe, Zylinderkopf und Ventiltrieb. Auch das Getriebe und die Kupplung wurden überarbeitet. Durch die auf 7100 U/min angehobene Drehzahlgrenze schaltet der Super Sport erst bei 403 km/h in den siebten Gang.

Von 0 auf 200 km/h in unter sechs Sekunden

Das bringt uns zu den Fahrleistungen. Von 0 auf 200 km/h sprintet der Super Sport in 5,8 Sekunden, bis 300 km/h vergehen 12,1 Sekunden. Auf 400 km/h soll er sieben Prozent schneller sein als ein Chiron, was unter 40 Sekunden bedeuten würde. Die Höchstgeschwindigkeit liegt bei 440 km/h. Dafür entwickelte Michelin spezielle Pilot Sport Cup 2 Reifen, die als einzige Pneus weltweit 500 km/h laufen dürfen. Außerdem wurde das Fahrwerk neu abgestimmt und bekam härtere Federn, die Lenkung wurde straffer ausgelegt.
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Auf Wunsch ist für den Super Sport eine horizontal geteilte Zweifarblackierung erhältlich.
Bild: Bugatti

Preis ab 3,8 Millionen inklusive Steuern

Die Auslieferungen beginnen laut Bugatti Anfang 2022. Insgesamt sollen nur etwa 70 bis 80 Chiron Super Sport für die ganze Welt gebaut werden. Die Preise liegen bei 3,2 Millionen Euro, womit in Deutschland inklusive Steuern etwa 3,8 Millionen Euro fällig würden.

Von

Moritz Doka