Bugatti Chiron Pur Sport: Test, Details, Preis, Motor und Video
Das bekommt man für 3,57 Millionen Euro
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Der Chiron Pur Sport ist der sportlichste Bugatti aller Zeiten. AUTO BILD erklärt alle Unterschiede zum normalen Chiron im Detail!
Chiron, Chiron Sport, Chiron Super Sport 300+, Divo, Centodieci und jetzt der Chiron Pur Sport: Bugatti haut ein Modell nach dem anderen raus. Doch hinter der Vielfalt steckt eine klare Strategie. Die Veränderungen am Pur Sport sind so umfangreich, dass er fast schon als komplett neues Auto durchgehen könnte. Fahrwerk, Motor, Getriebe und Design wurden aufwendig optimiert. Das Ergebnis ist schon im Stand spektakulär!
Die wichtigsten Fakten zum Chiron Pur Sport im Überblick:
● 8,0-Liter-W16 mit 1500 PS und 1600 Nm
● Maximaldrehzahl von 6700 U/min auf 6900 U/min erhöht
● Getriebeübersetzung um 15 Prozent verkürzt
● Topspeed von "nur" 350 km/h, kein Speed-Key
● 50 Kilo Gewichtsersparnis im Vergleich zum Chiron
● 2,5 Grad negativer Sturz
● speziell entwickelte Semislicks: Michelin Sport Cup 2R
● zusätzlicher Fahrmodus "Sport+"
● auf 60 Stück limitiert
● Stückpreis: 3,57 Millionen Euro
● Maximaldrehzahl von 6700 U/min auf 6900 U/min erhöht
● Getriebeübersetzung um 15 Prozent verkürzt
● Topspeed von "nur" 350 km/h, kein Speed-Key
● 50 Kilo Gewichtsersparnis im Vergleich zum Chiron
● 2,5 Grad negativer Sturz
● speziell entwickelte Semislicks: Michelin Sport Cup 2R
● zusätzlicher Fahrmodus "Sport+"
● auf 60 Stück limitiert
● Stückpreis: 3,57 Millionen Euro
Die Modellfamilie von Chiron bis Chiron Pur Sport
Fangen wir vorne an: Der Bugatti Chiron wurde 2016 als Nachfolger des jetzt schon legendären Veyron präsentiert. Allein die Zahlen zum Chiron sind beeindruckend: 8,0-Liter-W16, 1500 PS, 1600 Nm, ein Topspeed von 420 km/h und ein ehemaliger Basispreis von 2,86 Millionen Euro. Zwei Jahre später zeigten die Franzosen den Chiron Sport: Die größten Veränderungen sind ein neu abgestimmtes Fahrwerk und 18 Kilo Gewichtsersparnis. Motor und Getriebe bleiben unangetastet und auch die optischen Unterschiede sind erst auf den zweiten Blick zu erkennen: Statt eines ovalen Doppelrohrauspuffs trägt der Chiron Sport beispielsweise vier runde Endrohre. Der Preis? 3,15 Millionen Euro.

Im Vergleich zum Pur Sport ist die Front des Divo völlig anders gestaltet.
Bugatti baut das schnellste Serienauto der Welt
Während Bugatti mit den Modellen Divo und Centodieci demonstrieren möchte, was die Designabteilung zu leisten imstande ist, hatte der Chiron Super Sport 300+ nur ein einziges Ziel: Topspeed! Anfang August 2019 holt sich Bugatti mit einer Höchstgeschwindigkeit von 490,484 km/h (304,8 mph) den Weltrekord für das schnellste Serienauto von Koenigsegg zurück. Zur Feier des Rekords legt Bugatti eine auf 30 Exemplare limitierte Kleinserie des Chiron Super Sport 300+ zum Stückpreis von 4,17 Millionen Euro auf.

Für maximalen Topspeed wurde das Heck des Chiron Super Sport 300+ verlängert – mit Erfolg!
50 Kilo Gewichtsersparnis
Wer aber denkt, dass der Pur Sport nur ein Chiron mit neuen Felgen und großen Flügel ist, liegt komplett daneben! Schon optisch sind die Unterschiede zum Basismodell durch die größeren Lufteinlässe und den verlängerten Frontsplitter deutlich erkennbar, aber um den sportlichsten Bugatti aller Zeiten zu entwickeln, war viel mehr nötig. Insgesamt konnte Bugatti 50 Kilo Gewicht einsparen. Klingt jetzt erst mal nach nicht viel bei einem Auto, das immer noch stattliche 1980 Kilo wiegt, doch der Aufwand für diese Ersparnis ist enorm. Der stellvertretende Design-Direktor Frank Heyl erklärt im Interview, dass beinahe jedes Bauteil angefasst und optimiert wurde.

Die Felgen des Pur Sport bestehen aus Magnesium und sparen 16 Kilo ungefederte Massen ein.
Der Pur Sport ist der langsamste Chiron
Ganz neu und speziell für den Pur Sport wurden die extra weichen Semislicks Michelin Sport Cup 2R entwickelt. Passend dazu hat Bugatti das Chassis-Set-up neu angepasst: Die vorderen Federn sind 65 Prozent und die hinteren Federn 33 Prozent härter. Carbon-Stabilisatoren sollen die Wankbewegungen minimieren, während ein um 2,5 Grad negativer Sturz für noch bessere Kurven-Performance sorgen soll. Gleichzeitig reduziert die Kombination aus Reifen und extremem Sturz die Höchstgeschwindigkeit auf "nur" 350 km/h, womit der Pur Sport der langsamste aller Chiron ist. Macht aber nichts: Denn wer auf maximalen Topspeed aus ist, der sollte sowieso den Chiron Super Sport 300+ bestellen.Dafür haben die Ingenieure dem neuen Pur Sport den zusätzlichen Fahrmodus "Sport +" spendiert, der über den ESP-Knopf links vom Lenkrad angewählt wird und so spätere Eingriffe der Traktionskontrolle erlaubt. Wer den absoluten Nervenkitzel sucht, kann per langem Tastendruck erstmals in einem Chiron das ESP komplett ausschalten. Das ist allerdings nur echten Profis zu empfehlen, denn schon im "Sport+"-Modus sollen Allrad-Drifts möglich sein. Entsprechende Skills vorausgesetzt.
Sechs Auspuffrohre am Heck

Flügel und Diffusor formen ein "X". Die blauen Akzenten am Spoiler sind "Aero Fences" und keine Show.
Maximaldrehzahl von 6700 U/min auf 6900 U/min erhöht
Doch mit der Gewichtsersparnis, der Überarbeitung des Fahrwerks und komplett neuen Reifen gab sich Bugatti immer noch nicht zufrieden, und so wurden auch der monumentale W16-Motor und das Getriebe optimiert und speziell auf das Einsatzgebiet des Chiron Pur Sport angepasst. Zwar blieb die Nennleistung mit 1500 PS und 1600 Nm auf dem Papier gleich, doch die Maximaldrehzahl wurde von 6700 U/min auf 6900 U/min erhöht. Gleichzeitig wurde das Getriebe neu abgestuft, die Übersetzung wurde um 15 Prozent verkürzt, wodurch die Elastizitätswerte um 40 Prozent über denen des Chiron liegen sollen. In Zahlen bedeutet das: Der Pur Sport beschleunigt im sechsten Gang von 60 auf 120 km/h fast zwei Sekunden schneller als der Chiron. Frank Heyl versichert, dass diese Maßnahmen auf der Rennstrecke enorme Auswirkungen auf die Performance des Pur Sport haben.
Stückpreis des Pur Sport: 3,57 Millionen Euro

Größere Schaltwippen und jede Menge Alcantara im Innenraum des Chiron Pur Sport.
Bugatti Chiron Pur Sport (2020): Supersportwagen - Interieur - Info
Viel Alcantara im Chiron Pur Sport
Fazit von Jan Götze: Ein 1980 Kilo schwerer Bugatti für die Rennstrecke? Klingt nach Marketing, doch wer das Glück hat, den Bugatti Chiron Pur Sport live zu erleben, merkt sofort, dass Bugatti es ernst meint. Die Veränderungen im Vergleich zum normalen Chiron sind viel tiefgreifender als zuerst vermutet und die Testfahrten auf dem Bilster Berg beweisen: Dieser Bugatti kann Kurven! Ich kann es kaum erwarten, selbst hinter das Steuer des Pur Sport zu dürfen!
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