Carsharing: Sixt macht DriveNow und Car2Go Konkurrenz
Sixt plant neues Carsharing-Angebot

—
Sixt will BMW und Daimler beim Thema Carsharing Konkurrenz machen. Eine Plattform für Mobilität soll Carsharing, Autovermietung und Transferservice bündeln.
(Reuters/isa) Der Autovermieter Sixt will mit einem eigenen Carsharing-Angebot an den Start gehen. Erst Ende Januar verkündete Sixt seinen Ausstieg bei der bis dato gemeinsam mit BMW betriebenen Carsharing-Marke DriveNow. Nun hat Sixt also eigene Pläne. Und die sehen so aus:
Noch im Jahr 2018 will Sixt eine Plattform für Mobilität einführen, die Dienste wie Carsharing, Autovermietung und Transferservice bündeln soll. Laut Unternehmens-Chef Erich Sixt sei das Angebot nicht mit dem der großen Carsharing-Anbieter DriveNow und Car2Go vergleichbar – vielmehr würden das Carsharing-Geschäft und die klassische Autovermietung miteinander verschmolzen. Die geplante Integration der Angebote soll das Wachstum des Unternehmens vorantreiben. Bereits 2017 konnte Sixt seinen Gewinn um 32 Prozent auf 287 Millionen Euro steigern.
DriveNow und Car2Go sind Fusion näher gerückt
Nachdem BMW Ende Januar die DriveNow-Anteile von Sixt für 209 Millionen Euro abgekauft hatte, zog auch Daimler nach. Daimler stockte Anfang März seinen Anteil an Car2Go auf 100 Prozent auf. Bisher hielt der Autohersteller 75 Prozent am Carsharing-Dienst. Die fehlenden Anteile gehörten zuvor der Autovermietung Europcar. 70 Millionen Euro sollen bei diesem Deal geflossen sein. Jetzt steht einer Fusion fast nichts mehr im Weg: Nur die Aufsichtsbehörde muss noch grünes Licht geben. Dann können die bisherigen Konkurrenten DriveNow (BMW) und Car2Go (Daimler) kooperieren.Wie die beiden Premium-Hersteller wollen viele Autobauer weg vom reinen Verkauf von Fahrzeugen hin zum Angebot von Dienstleistungen rund ums Auto. In den vergangenen Jahren verzeichnete Carsharing starken Zulauf. In Deutschland sind gut 2,1 Millionen Menschen bei 165 Anbietern registriert. Allerdings verdienen die Firmen bisher kaum etwas an der minutengenau abgerechneten Kurzzeitmiete. So kündigte beispielsweise vor einer Woche der kleine Münchner Carsharing-Anbieter BeeZero an, seinen Betrieb Ende Juli 2018 einzustellen. Das Geschäftsmodell lasse sich langfristig nur betreiben, wenn es auch wirtschaftlich tragbar ist, heißt es auf der Facebook-Seite von BeeZero.
Auch Sixt versteht sich längst als Mobilitätsanbieter, bei dem Kunden Fahrzeuge für die Dauer von wenigen Minuten bis hin zu mehreren Jahren bekommen können. Beim Carsharing bleibt der Konzern für DriveNow in den nächsten Jahren relevant: Die IT zur Steuerung des Geschäfts stammt von Sixt, die Nutzung ist künftig kostenpflichtig.
Service-Links