Chrysler Pacifica
Der Pacifica ist ein Minivan mit klassischen Qualitäten. Neu ist die Strom-Ladebuchse am vorderen Kotflügel.
Bild: Glenn Paulina
Fiat Chrysler (FCA) und Google arbeiten künftig gemeinsam am autonomen Fahren. Das Softwareunternehmen ergänzt seine Flotte an selbstständig fahrenden Autos um 100 umgebaute Chrysler Pacifica Vans. Das ist das erste Mal, dass Google direkt mit einem Autohersteller zusammenarbeitet, um die Technologien in ein Serienfahrzeug zu bringen. Vorerst sollen die Chrysler Pacifica auf einem geschlossenen Gelände getestet werden, um dann später auch auf öffentlichen Straßen zu fahren. Wird der Pacifica damit zum Google-Van? AUTO BILD hat bereits eine Sitzprobe im Pacifica gemacht, der auch als Plug-in-Hybrid angeboten wird. Richtig neu ist der Name des Vans nicht. Einen Pacifica gab es schon mal, er wurde aber wegen zu geringer Nachfrage 2008 vom Markt genommen.
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Das Cockpit ist modern und nützlich

Chrysler Pacifica
Das Cockpit macht einen wertigen und aufgeräumten Eindruck, das Infotainment kennen wir von Fiat.
Bild: Glenn Paulina
Im Cockpit macht alles einen ordentlichen Eindruck. Die Sitze sind bequem, die Materialien recht hochwertig, und das mit Leder bezogene Armaturenbrett ist nicht mit Schaltern, Knöpfen und Anzeigen überladen. Das neue Infotainment- und Navigationssystem "Uconnect" vom FCA-Konzern steckt hinter dem 8,4 Zoll großen Touchscreen in der Mitte. Darüber lassen sich auch zahlreiche Apps per Wi-Fi herunterladen und installieren. Praktisch ist der in der Armatur integrierte Drehschalter für die Automatik, wodurch zwischen Fahrer und Beifahrer genug Platz für Getränke und Staufächer bleibt. Außerdem stellt Chrysler vorne zwei USB-Anschlüsse zur Verfügung. Im Fond gibt es zwei weitere, zusammen mit HDMI- und Aux-Anschlüssen. Sogar die dritte Sitzreihe wird mit einem USB-Anschluss versorgt. Wenn die Kleinen hinten mal wieder wissen wollen, wie weit es noch ist, haben die Eltern nun immer eine passende Antwort parat: Sie können die Navigationsansicht auf die beiden hinteren Zehn-Zoll-Touchscreens übertragen. Zusätzlich können andere Inhalte zwischen den Bildschirmen ausgetauscht werden.

Sicherheit steht weit oben

Mehr als 100 Maßnahmen sollen den Pacifica laut Chrysler zum sichersten Minivan auf dem Markt machen. Neben einem Tempomat mit Abstandregel- und Notbremsfunktion hat der Minivan auch einen Spurhalte-Assistent an Bord. Doch während der Sitzprobe stehen die Vorzüge eines Minivans im Vordergrund. Und dazu gehören zum Beispiel die Schiebetüren, die sich auch per "Fußgeste" unterm Seitenschweller öffnen lassen. In der zweiten Reihe gibt es zwei Isofix-Vorrichtungen, in der dritten Reihe eine.

Überarbeitetes Klappsystem für die Sitze

Chrysler Pacifica
Die Sitze in der zweiten und dritten Reihe lassen sich versenken – so entsteht ein ebener Ladeboden.
Bild: Glenn Paulina
Wie der Vorgänger nutzt auch der Pacifica das "Stow'N'Go"-System, das weiterentwickelt wurde. Heißt: Hinten gibt's nun mehr Kniefreiheit, und die Füße lassen sich auch unter die zweite Sitzreihe packen. Dadurch können sogar Erwachsene menschenwürdig ganz hinten Platz nehmen. Die beiden Sitzreihen hinter Fahrer und Beifahrer können wie gehabt im Fahrzeugboden versenkt werden, so lässt sich eine ebene Ladefläche schaffen. Bis zu 4000 Liter Stauraum sollen so entstehen. Genug Platz, so Chrysler, um Gegenstände bis 2,43 Meter Länge zu befördern. Die Sitze müssen in der günstigsten Variante per Hand versenkt werden, in den höheren Ausstattungsversionen klappt's elektrisch.

Drei Liter soll der Hybridantrieb verbrauchen

Der Pacifica baut auf einer komplett neuen Plattform auf und wiegt bis zu 130 Kilo weniger als sein Vorgänger. In der Basis-Version kommt ein 3,6 Liter großer V6-Saugmotor mit 287 PS und 355 Nm Drehmoment zum Einsatz. Das Schalten übernimmt eine Neungang-Automatik. Beim Hybridantrieb unterstützen zwei Elektromotoren mit 16 kWh großem Lithium-Ionen-Akku den Benziner. Chrysler beziffert die elektrische Reichweite mit 48 Kilometern, der Durchschnittsverbrauch soll bei knapp drei Litern liegen. Die Ladezeit mit einem 240-Volt-System liegt angeblich bei zwei Stunden. Der neue Chrysler Pacifica kommt in den USA mit V6 im Frühjahr 2016, der Plug-in-Hybrid folgt erst in der zweiten Jahreshälfte. Nach unserer Sitzprobe können wir Fiat als Schwestermarke von Chrysler wärmstens empfehlen, den Pacifica Plug-in-Hybrid für den europäischen Raum zu übernehmen. Erst recht, wenn er nicht zu weit über dem US-Preis von vermutlich umgerechnet 35.000 Euro liegen wird.

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Chrysler Pacifica Hybrid Minivan
Chrysler Pacifica Hybrid Minivan
Chrysler Pacifica
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Chrysler Pacifica Plug-in-Hybrid: Sitzprobe
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