Citroën C1/Kia Picanto/Mitsubishi Space Star: Test
Zwergenaufstand

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Hilfe, unsere Straßen verstopfen! Was dagegen hilft? Raus aus den fetten SUVs, rein in clevere Knirpse wie C1, Picanto oder Space Star.
Größe ist relativ. Neben den objektiven Maßen verschiedenster Dinge und Personen kann sie nämlich auch den besonderen Wert derselben meinen. Und um es ganz kompliziert zu machen, muss die messbare Größe mit der übertragenen Größe nicht mal was zu tun haben. Im Gegenteil. Siehe Danny DeVito (1,52 m), Kylie Minogue (1,53 m) oder auch unsere drei Kleinstwagen – alle definitiv klein von Statur, aber groß auf ihrer jeweiligen Bühne.
Das Platzangebot macht den C1 zum gefühlten Zweisitzer

Der C1 misst 3,47 Meter, was Vorteile beim Parken, aber auch Platzprobleme im Fond mit sich bringt.
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Erstens kann der kehlig knurrende Dreizylinder seine 82 PS dann angenehmer in Szene setzen und hinterlässt trotz langer Schaltwege einen richtig munteren Eindruck. Autobahn-Richtgeschwindigkeit hakt der französische Floh in 16 Sekunden ab – der Mitsubishi braucht dafür fast fünf Sekunden länger. Und zweitens arbeitet das Fahrwerk schon unbeladen schnell am Rande seiner Möglichkeiten. Der Citroën wirkt auf schlechter Piste zappelig, die Karosserie kommt nur selten mal zur Ruhe. Okay, bei winzigen 2,34 Meter Radstand dürfen wir keine Wunder erwarten. Warum aber die Lenkung nicht nur reichlich unpräzise und wenig mitteilsam sein muss, sondern den Piloten auch noch mit heftigen Schlägen nervt, erschließt sich nicht.
Der Space Star ist bis auf seine Connectivity praktisch

Der Space Star hat den meisten Platz, kann am meisten laden und als Einziger einen Anhänger ziehen.
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Da macht der Dreizylinder doch viel mehr Laune. Der fröhlich knurrende 1.2er versieht seinen Dienst mit Anstand und garantiert mit 80 PS ausreichende Fahrleistungen. Erst bei höheren Drehzahlen geht ihm die Puste aus und er hechelt seinen beiden Knirps-Kollegen hinterher. Eilig hat es der Space Star aber sowieso nie. Das verhindert neben der teigigen Lenkung und dem eher weichen Fahrwerk vor allem die sensible Schaltung. Wer die Gänge durchreißen will, erntet heftigen Widerstand und muss lange fummeln. Hier hilft nur, ohne Druck durch die Gassen zu gondeln – macht die Sache nicht schnell, aber entspannt.
Beim Antrieb setzt der Picanto auf einen Vierzylinder

Kultiviert: Der Picanto hängt seine beiden Dreizylinder-Konkurrenten mit seinem Vierzylinder locker ab.
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Motor und Fahrwerk hinterlassen einen sehr ähnlichen Eindruck. Der einzige Vierzylinder im Feld läuft ruhiger und kultivierter als die Dreizylinder der Konkurrenz, die sich akustisch viel stärker in den Vordergrund drängen. Und die 85 PS des Kia holen bis Tempo 100 sogar einen kleinen Vorsprung heraus, fordern mit 5,6 l/ 100 km aber kaum mehr Futter als C1 (5,2 l) und Space Star (5,5 l). Außerdem nimmt der Picanto selbst schlecht gepflegte Kreisstraßen noch halbwegs gelassen, und auch der Wochenendausflug zu viert wird nicht zur Strafe. Zudem liefert die manierliche Lenkung ein Mindestmaß an Rückmeldung. Irgendwie ganz schön groß, der Kleine.
Fazit
Immer wieder überraschend und beeindruckend, wie viel Nutzwert diese automobilen Zwerge tatsächlich bieten. Alle drei taugen im Zweifelsfall auch für den harten Alltag von Kleinfamilien. Besonders gut löst der Kia die Aufgaben – er fährt und federt erwachsen, bietet genug Platz. Der Mitsubishi erreicht diese Reife nicht ganz, der Citroën erfordert wegen seiner Kürze dann doch Kompromisse.
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