BMW wird zum persönlichen Assistenten
Die BMW-ID merkt sich in der Cloud alle wichtigen Daten, darunter die Sitzposition oder Radiosender.
Bild: Hersteller
BMW geht den nächsten Schritt in Richtung voll vernetzte Zukunft! Dank eigenem Cloud-Dienst meldet der Regensensor des neuen BMW 5er, wenn es extrem stark regnet. Andere BMW-Fahrer können per Internetverbindung vorgewarnt und so besser auf die Situation vorbereitet werden. Was menschlichen Fahrern zumindest nützlich erscheint, ist für den Computer im selbstfahrenden Auto essenziell. Denn: Er "sieht" im besten Fall 600 Meter weit, weiter reicht der Blick von Kameras und Radarsensoren nicht. Für Autohersteller ist ein derartiger Austausch essenziell, denn schon 2021 will BMW mit dem iNext ein Auto auf dem Markt haben, das von Hamburg nach München auf der Autobahn fährt, ohne dass der Fahrer einmal die Spur wechseln oder die Hände ans Lenkrad legen müsste.

BMW Open Mobility Cloud

Die Cloud dient aber nicht nur der Sicherheit. Die sogenannte "Open Mobility Cloud" wird der Dreh- und Angelpunkt aller Dienste, die Sie im Auto oder per App nutzen möchten. Das heißt: BMW führt eine eigene ID ein, so wie Sie es von Apple, Google oder Amazon gewohnt sind. Diese ID verknüpfen Sie mit unterschiedlichen Diensten und unterschiedlicher Hardware. Die Geräte und Dienste nennt BMW "Touchpoints". Ein Touchpoint kann zum Beispiel der Sprachassistent Amazon Alexa sein, ein Musikdienst wie Spotify oder eine Smartwatch. Der Vorteil: Statt auf mehreren Geräten und in mehreren Autos immer wieder dieselben Zugangsdaten einzugeben, merkt sich die BMW-Cloud das ein Mal. In der Theorie könnten Sie künftig von einem Carsharing-BMW in Ihren Privatwagen umsteigen. Sitzposition, Radiosender, Klimatisierung, aber auch die Dienste nehmen Sie dann automatisch mit.
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BMW bringt Skype ins Auto

BMW wird zum persönlichen Assistenten
BMW navigiert ans Ziel und bietet auch die Möglichkeit, den Standort zu teilen.
Bild: Max Wiesmüller
Ein Touchpoint – oder einfach Partner, der schon heute integriert ist, heißt Microsoft: Im Rahmen der eigenen Innovationstage in Chicago gab BMW bekannt, dass der BMW 5er der erste Wagen sein wird, in dem Skype-Anrufe möglich sein werden. Vorerst beschränkt sich das auf Business-Kunden von Microsoft, aber die dürften den Dienst wohl am dringendsten benötigen. Außerdem begrenzen BMW und Microsoft das Angebot aktuell auf Audioanrufe – Videotelefonate gehen bis auf Weiteres nicht.

Auf Demofahrt mit BMW Connected+

Außerdem findet Microsoft Office den Weg ins BMW-Fahrzeug: Zusätzlich zu den lokal im Handy gespeicherten Kalender- und Kontakteinträgen verwaltet das Infotainment-System nun auch Exchange- und Office-365-Konten – ohne Smartphone. Praktisch: Wenn es Zeit ist aufzubrechen, benachrichtigt Sie Ihr BMW am Handy oder der Apple Watch und zieht dazu auch aktuelle Verkehrsinfos zurate. Schon auf dem Weg zum Auto stellen Sie das Naviziel ein oder übernehmen es automatisch aus dem nächsten Kalendereintrag. Mit BMW Connected+ planen Sie nun auch Tankstopps auf dem Weg zu Ihrem Termin ein. Auf dem Display im Cockpit erscheinen anstehende Termine und Anreisezeiten. Zudem sehen Sie nun, wer an Ihrem nächsten Termin teilnimmt. Auf Wunsch teilen Sie Ihre Fahrt mit einem Telefonkontakt. Der bekommt eine SMS mit einem Link zu einer Live-Karte angezeigt sowie eine voraussichtliche Ankunftszeit – besonders praktisch, wenn Sie unerwartet im Stau stehen. Und auf den letzten Metern zum Termin navigieren Sie Google Maps oder Apple Karten zum Ziel. Die Dienste von BMW Connected+ gibt es sowohl für iOS- als auch Android-User, wenngleich 80 Prozent aller BMW-Fahrer iPhone-Nutzer sind. Die Demo klappte im Check gut – allerdings handelte es sich noch um eine präparierte Software-Version auf vorbereiteten iPhones und Apple Watches. Wie sich BMW Connected+ in der Praxis schlägt, werden AUTO BILD  und COMPUTER BILD bald testen!

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Max Wiesmüller