Trotz eines Verlusts von fast einer Milliarde Euro beim US-Autobauer Chrysler schnitt der DaimlerChrysler-Konzern im zweiten Quartal besser ab als erwartet. Der operative Gewinn brach von April bis Juni 2003 zwar um fast zwei Drittel auf rund 641 Millionen (Vorjahr: 1,682 Milliarden) Euro ein. Das Ergebnis übertraf damit aber deutlich die Prognosen von Analysten, die im Schnitt mit 288 Millionen Euro gerechnet hatten.

DaimlerChrysler (DC) hat im zweiten Quartal weltweit 1,2 Millionen Fahrzeuge abgesetzt – 100.000 weniger als im Vorjahreszeitraum. Bestes Pferd im Stall ist wieder einmal die Mercedes Car Group: Vor allem dank der neuen E-Klasse (79.400 Einheiten, plus 39 Prozent) und des CLK-Coupé stieg der Operating Profit um zwei Prozent auf 861 Millionen Euro, der Umsatz um ein Prozent auf 13,2 Milliarden Euro. Mit insgesamt 318.000 verkauften Autos (281.600 Mercedes-Benz/minus fünf Prozent, 36.400 Smart/plus sieben Prozent, sowie ein paar unerwähnte Maybach) liegen die Stuttgarter allerdings drei Prozent hinter dem Vorjahr zurück.

Sorgen bereitet US-Tochter Chrysler. Das bereits drastisch reduzierte Ziel, 2003 mit einem leicht positiven operativen Gewinn abzuschließen, sei wegen des scharfen Preis- und Rabattwettbewerbs in den USA mit "erheblichen Risiken" behaftet, warnte der Autohersteller. 734.200 Fahrzeuge verkaufte die Chrysler Group im zweiten Quartal (im Vorjahr 771.100).

In der zweiten Jahreshälfte erwartet DC eine schrittweise Stabilisierung der Nachfrage nach Pkw und Light Trucks in den USA. In Westeuropa hingegen dürften die Personenwagen-Märkte "auf einem anhaltend niedrigen Niveau verharren", hieß es auf der Bilanzpressekonferenz. Immerhin: Die Mercedes Car Group geht "trotz anhaltend schwieriger Marktbedingungen" weiterhin davon aus, im Jahr 2003 bei Absatz, Umsatz und Ergebnis an das hohe Niveau des Vorjahres anknüpfen zu können. DaimlerChrysler rechnet mit insgesamt 135 Milliarden Euro Umsatz (2002: 149,6 Mrd.) und – wie im Vorjahr – rund fünf Milliarden Euro Gewinn.