Defender-Europe 2020: Tipps zum Umfahren einer Militärkolonne
Tipps beim Treffen auf eine Militärkolonne

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Für das gigantische US-Militärmanöver "Defender-Europe 20" sind die ersten Panzer und andere Fahrzeuge in Deutschland angekommen. Das müssen Sie wissen, wenn Sie auf eine Militärkolonne treffen!
Die Militärübung "Defender-Europe 20" nimmt Fahrt auf: Am 21. Februar 2020 traf das erste Schiff mit schwerem Gerät aus den USA in Deutschland ein. US-Panzer vom Typ M1 Abrams reihten sich am Kaiserhafen in Bremerhaven an den Kaianlagen vor dem riesigen Frachtschiff "Endurance" auf. Container, Tanklastwagen, Kettenraupen, Humvees wurden von dem Roll-on/Roll-off-Frachter entladen. Nach Polizeiangaben protestierten rund 200 Menschen friedlich gegen das Manöver.
Großer Stresstest für Autobahnen und Landstraßen

Etwa 33.000 Fahrzeuge und Container werden bei "Defender-Europe 20" Richtung Osten bewegt.
Wegen des gigantischen Manövers des US-Militärs unter Beteiligung von 18 NATO-Staaten erlebt Deutschlands Verkehrsinfrastruktur im Frühjahr 2020 den größten Stresstest seit Jahrzehnten. Bei "Defender Europe 2020" werden rund 37.000 Militärangehörige aus 18 Nationen sowie etwa 33.000 Fahrzeuge und Container über mehr als 4000 Kilometer durch zehn europäische Länder Richtung Osten bewegt. Allein 20.000 Soldatinnen und Soldaten werden dafür extra aus den USA nach Europa gebracht. Auch Großraum- und Schwertransporte mit bis zu 130 Tonnen Gewicht könnten über Autobahnen und Landstraßen rollen. Wie man sich als Autofahrer richtig verhält, wenn man auf einen Militärkonvoi trifft, zeigt dieses Video:
Beachten Sie bitte bei Militärkonvois:
• An Ein- oder Ausfahrten sollten Sie die Kolonne nicht trennen
• Wenn vor Ihnen eine Kolonne in eine Kreuzung einfährt, halten Sie an. Auch bei Grün!
• Sie sollten eine Militärkolonne nur im Ganzen überholen
• Wenn vor Ihnen eine Kolonne in eine Kreuzung einfährt, halten Sie an. Auch bei Grün!
• Sie sollten eine Militärkolonne nur im Ganzen überholen
Fahrten vor allem nachts, Pause über Ostern
Um die Belastung für Autofahrer so gering wie möglich zu halten, werden die Militärkonvois vor allem nachts fahren. Laut ADAC sind auf der nördlichen Route besonders die Strecken Düsseldorf – Hannover – Magdeburg – Frankfurt/Oder betroffen, vermutlich auf den Autobahnen A52, A2, A10 und A12. Im Süden wird die Hauptbelastung auf der Route Düsseldorf – Mannheim – Nürnberg – Dresden – Görlitz (A3, A67, A6, A9 und A4) liegen. Der Zeitraum rund um die Osterfeiertage (10. bis 13. April) soll ausgespart werden.
Logistikzentrum in der Lüneburger Heide
Für "Defender-Europe 2020" werden Truppenübungsplätze in Deutschland, Polen, im Baltikum und in Georgien einbezogen. Die Bundeswehr beteiligt sich nach eigenen Angaben mit 1750 Personen und unterstützt das Manöver in diversen logistischen Bereichen wie Absicherung und Begleitung, Routenplanung oder IT-Anbindung. Das Heer beteilige sich zudem "in den Bereichen Kampf, Kampfunterstützung und Führung". Auf dem Truppenübungsplatz Bergen in der Lüneburger Heide (Niedersachsen) sind für "Defender 2020" drei sogenannte Convoy-Support-Zentren für die Marschkolonnen und der Aufbau einer Tankanlage geplant.
Bewegung auch auf Schiene und Wasser
Außer großen Fahrzeugen über Straßen werden auch lange Güterzüge durch deutsche Bahnhöfe gen Osten rollen und schwere Panzer auf Binnenschiffen innerhalb des Ruhrgebiets transportiert. Der Hauptverlegezeitraum der US-Verbände in Europa reicht von Februar bis Mai 2020, die Rückführung soll bis Juli abgeschlossen sein. Defender-Europe 2020 gilt als größte Verlegeübung mit NATO-Beteiligung seit 25 Jahren.
Mit Material von dpa
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