Deutschlands bester Autofahrer 2009
Stefans Sternstunde

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Deutschlands bester Autofahrer heißt Stefan Laudien. Der 39-Jährige aus Eisingen sicherte sich im Finale von Europas größter Sicherheitsaktion eiskalt den Titel. Sein Lohn: ein Ford Kuga im Wert von 36.000 Euro.
Nicht nur Not macht erfinderisch. Auch die Aussicht auf den Gewinn eines Neuwagens regt offensichtlich die Fantasie an. So griffen die Finalisten vor der 21. Auflage von "Deutschlands bester Autofahrer" tief in die Trickkiste, um einen der beiden Hauptpreise mit nach Hause nehmen zu dürfen. "Ich habe bei Ford angerufen, um herauszufinden, bei welcher Drehzahl die Schubabschaltung nicht mehr arbeitet", verrät uns Klaus Wolter (55). Der Hauptschullehrer aus Rosenfeld wollte so bei der Verbrauchsfahrt ein paar Tropfen Benzin sparen. Mitbewerber Lars Hein aus Magdeburg büffelte fleißig Theoriebögen: "Man weiß ja nie, was im Finale auf einen zukommt." Und Christian Gebauer (26) aus Reinbek nahm zwei Wochen zuvor an einem Fahrtraining teil – auf dem ADAC-Gelände in Lüneburg. Eben an dem Ort, an dem sich an diesem Tag alles entscheiden sollte.
40 Finalisten an fünf Stationen
Wie ehrgeizig die Teilnehmer zur Sache gehen, lässt sich am Finaltag an allen fünf Stationen beobachten, die die 40 Finalisten nacheinander durchlaufen. Neben dem ungebremsten Spurwechsel (Elchtest), einem Offroad-Parcours, dem Ausweichen mit Bremsen auf Nässe und einem Handling-Kurs mit Anfahren an einer Steigung wartet auf die Teilnehmer auch eine Verbrauchsfahrt. Seinen neunten Platz beim Handling am rutschigen Hang kommentiert Hauptschullehrer Wolter selbstkritisch als "allenfalls mittelmäßig". Ein paar Meter weiter ist Rebecca Noder (23) unzufrieden: "Ich hasse es, untertourig zu fahren. Darum habe ich nicht in den sechsten Gang geschaltet", so die Marketing-Studentin unmittelbar nach ihrer Verbrauchsfahrt im 200 PS starken Kuga.
Konkurrenz kann Stefan beobachten

Zigtausende bewarben sich
Während auf dem Handling-Parcours die Reifen qualmen, drehen einige Teilnehmer zur Ablenkung ein paar Runden auf der angrenzenden Kartbahn. Einer von ihnen ist Stefan Laudien, der sein verpatztes Ausweichmanöver auf klitschnasser Fahrbahn vergessen will. Doch das gelingt ihm bis zur Siegerehrung im Foyer des Trainingszentrums nicht. Denn das Finale vom Finale steht unmittelbar bevor. Und so schlecht liefen die übrigen Aufgaben auch nicht. Oder doch? Diese Frage stellt sich der 39-Jährige immer wieder. Zigtausende hatten sich beworben, 1500 an den Vorrunden teilgenommen – und gleich darf sich einer die Krone von Europas größter Fahrsicherheitsaktion aufsetzen. Wird er es sein?
Aus Grüppchen wurden echte Teams

Zwei Arme recken sich nach oben
Erst beim letzten Namen entspannen sie sich wieder. Zwei Arme strecken sich nach oben. Die von Stefan. Er hat es geschafft, mit einem Punkt Vorsprung. Sieg, Titel – und als Hauptpreis einen Ford Kuga im Wert von 36.000 Euro. Mit wackeligen Schritten kämpft er sich durch seine Stuhlreihe und nimmt auf der Bühne den Pokal entgegen. Ab diesem Moment hört er nicht mehr auf zu lächeln. Stefans Sternstunde hat eben erst begonnen.
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