Shoppen mit George Clooney, schlemmen mit Brad Pitt, ein Date mit Robert De Niro – der Traum aller Frauen. Doch im wahren Leben trägt Hans-Dieter die Einkaufstüten, und Heinz-Rüdiger spendiert die Currywurst – Hamm-Uentrop ist halt nicht Hollywood. Kein Grund, Trübsal zu blasen. Auch wir haben starke Typen, bei denen (nicht nur) Frauen schwach werden. Zum Beispiel verführerische SUV, die trotz vernünftiger Größe alles bieten, was Frauen lieben: hohe Sitzposition, gute Übersicht und das angenehme Gefühl der Geborgenheit. Dazu noch den komfortablen Luxus einer Automatik und sparsame Diesel – auch das Image muss natürlich stimmen.

Clint Eastwood hätte seine Freude am rustikalen GLK

Cockpit Audi Q5 2.0 TDI quattro
Damit hat der Mercedes GLK keine Probleme. Er ist ein kantiger Kerl mit klarem Profil, der sich ganz bewusst vom üblichen SUV-Einheitsdesign abhebt. Begehrt auch der Audi Q5, dem es trotz des bulligen Auftritts nicht an feinen Manieren fehlt. Schon etwas angegraut: der BMW X3. Athletisch wie immer, hat er – im Gegensatz zu manch alterndem Schauspieler – nichts an Attraktivität eingebüßt. Passend zum markanten Äußeren präsentiert sich der Mercedes GLK auch innen geradlinig und schnörkellos. Clint Eastwood hätte seine Freude an den Ecken und Kanten des rustikalen Cockpits. Verarbeitung und Bedienung sind jedoch tadellos, ebenso die Sitzposition. Große hadern aber mit den mickrigen, kaum konturierten Sitzen, an denen höchstens Danny de Vito Gefallen finden dürfte. Knapp geschnitten auch der Fond des Mercedes, Hünen fühlen sich hier wie eingemauert.

Als Fünfsitzer taugen alle drei Testkandidaten nicht

BMW X3 xDrive 20d
BMW und vor allem der Audi haben hinten spürbar mehr Platz. Als Fünfsitzer taugen aber alle drei nicht, weil die breiten und hohen Mitteltunnel dem dritten Passagier den Raum für die Beine streitig machen. Abgesehen von diesem Fehler steht der Audi glänzend da. Er bietet den meisten Platz, hat den größten Stauraum, die akkurateste Verarbeitung und die wohnlichste Einrichtung. Der BMW dagegen wirkt mittlerweile in die Jahre gekommen, sein Interieur schon etwas gestrig. Doch wie er seine Fahrgäste umfängt, mit bester Ergonomie umschmeichelt und auf seinen Polstern bettet, das überzeugt noch immer.
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Fazit

von

Uli Holzwarth
Spritzig, agil, sparsam, dazu eine perfekt abgestimmte Automatik – der BMW X3 wird seinem Titel als Chefdynamiker bei den kompakten SUV wieder einmal gerecht. Seine unbarmherzige Federung wirft ihn aber zurück hinter den Mercedes GLK, der sich mit starkem Motor und markentypischem Komfort einschmeichelt. Gegen den Sportler und den Grandseigneur gewinnt jedoch der ausgewogene Audi Q5, weil er sich die wenigsten Schwächen leistet. Doch wer bei diesen Typen schwach wird, muss gut bei Kasse sein. Sonst bleiben diese SUV ein unerfüllter Traum wie das Date mit Clooney & Co.

Von

Uli Holzwarth