Nicht nur die Formel 1 startet ohne Bernie Ecclestone in eine neue Ära. Auch die DTM geht neue Wege und trennt sich von Gründer Hans Werner Aufrecht. Neuer Vorsitzender der Internationalen Tourenwagen Rennen e.V. (ITR) wird Gerhard Berger. Zweiter Vorsitzender und operativer Leiter wird Florian Zitzlsberger. Mit Aufrecht scheiden auch Hans-Jürgen Abt und Walter Mertes aus dem ITR-Vorstand aus.
Ringen um die Zukunft: Machtkampf hinter den Kulissen
Gerhard Berger gewann als Formel-1-Pilot zehn Rennen, war danach Motorsportchef von BMW, führte Sebastian Vettel als Toro-Rosso-Mitbesitzer 2008 in Monza zum ersten Sieg, kümmerte sich um die Neugestaltung der Formel-3-Europameisterschaft und hat zuletzt für Nico Rosberg Vertragsverhandlungen mit Mercedes geführt. Jetzt wird er DTM-Boss.
Aufrecht
Der DTM-Gründer geht nach über 30 Jahren von Bord.
Sein Statement: "Ich habe meine Rennsportkarriere im Tourenwagen begonnen und habe die DTM immer mit großem Interesse verfolgt." 1985 in Zolder bestritt Berger sein einziges DTM-Rennen: In einem BMW 635 CSi wurde er Achter.
Berger soll die DTM in eine neue Ära führen. "Wichtig sind mir vor allem der Ausbau unserer internationalen Partnerschaften auch mit neuen Herstellern, spektakuläre Rennfahrzeuge, die auch den Fahrern Respekt einflößen und ein Format, das Sport und Unterhaltung gleichermaßen bietet."
Aus der geplanten Partnerschaft mit der Super-GT, wo Toyota, Honda und Nissan involviert sind, wurde bisher noch nichts. Aufrecht dagegen könnte Gerüchten zufolge die Tourenwagen-WM stärken und so eine neue Konkurrenz zur DTM etablieren. WTCC-Chef François Ribeiro wollte die Gerüchte bei den WTCC-Testfahrten in Monza im Gespräch mit AUTO BILD MOTORSPORT nicht kommentieren.

Von

Michael Zeitler