Eine Urlaubsreise mit dem E-Auto erfordert eine gewisse Planung, doch mit den richtigen Expertentipps zum Laden gelingt auch dies. Schwieriger wird es, wenn hinter dem Elektroauto auch noch ein Wohnwagen hängen soll.
Immerhin: Inzwischen gibt es eine ganze Reihe batteriebetriebener Pkw (BEV), bei denen eine Anhängerkupplung gegen Aufpreis konfigurierbar ist oder sogar zur Serienausstattung gehört. Auch eine Anhängerkupplung nachzurüsten ist möglich, doch dazu später mehr.

Die besten bei Carwow erhältlichen E-Autos

Ausgewählte Produkte in tabellarischer Übersicht
Audi Q4 e-tron
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 8975,00 EUR
BMW iX
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 22.925,00 EUR
Hyundai Ioniq 5
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 10.464,00 EUR
Kia Niro EV
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 10.020,00 EUR
Kia EV6
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 12.814,00 EUR
Opel Corsa-e
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 10.412,00 EUR
Skoda Enyaq iV
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 12.202,00 EUR
Tesla Model 3
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 8070,00 EUR
Opel Combo-e
Ersparnis bei carwow.de: bis zu 12.100,00 EUR

Nicht jeder E-Auto-Besitzer jedoch möchte mit einem schweren Gespann in den Urlaub reisen. Manch einem reicht es, seine Gartenabfälle auf einem Hänger transportieren oder einen Fahrradträger montieren zu können. Womit wir bei den Unterschieden der Anhängevorrichtungen sind – und der Fahrzeuge, an denen sie angebracht sind.
Da ist vor allem die Anhängelast oder auch Zuglast. Sie beschreibt die Höchstlast, die ein Zugfahrzeug ziehen darf. Der Wert ist in der Zulassungsbescheinigung Teil I (Neuer Fahrzeugschein) unter Nr. O.1/O.2 angegeben. Davon zu unterscheiden ist die Stützlast, also das maximale Gewicht, das von oben auf die Anhängerkupplung wirken darf.

Welches E-Auto hat die größte Anhängelast?

Beim Blick auf das Angebot fällt eines schnell auf: Die im doppelten Sinne zugkräftigsten Modelle sind stattliche SUV – und damit teuer. Die größte Zuglast hat der BMW iX, der mit seinen 326 PS satte zweieinhalb Tonnen (Anhängelast gebremst) ziehen darf. Das Luxus-SUV kam als iX xDrive50 dank 111,5-kWh-Akku im Zugfahrzeugtest von AUTO BILD ALLRAD auf immerhin 250 Kilometer Gespann-Reichweite.
BMW iX Zugfahrzeugtest
Der BMW iX xDrive50 erwies sich im Zugfahrzeugtest von AUTO BILD ALLRAD auch als 4,6 t schweres Gespann als äußerst agil.
Bild: Erwin Fleischmann / AUTO BILD

Welche E-Autos mit Anhängerkupplung gibt es?

Ebenfalls mehr als zwei Tonnen packen Tesla Model X (2250 kg), Polestar 3 und das Riesen-SUV Volvo EX90 (je 2200 kg). Andererseits gibt es populäre Elektroautos wie den VW ID.3, den Cupra Born oder den Renault Zoe, für die erst gar keine Anhängerkupplung in der Preisliste steht.
Generell sucht man eine solche Möglichkeit bei Klein- und Kompaktklassewagen meist vergeblich. Bei manchen Modellen muss man auch genau hingucken. So schafft der Mercedes EQS als Limousine gerade mal 750 kg, beim EQS SUV gibt Mercedes 1800 Kilogramm Zuglast frei.

E-Autos mit Anhängerkupplung

E-Autos mit Anhängerkupplung
Aiways U5
1599 Euro
1500 kg
Audi Q4 e-tron
950 Euro
1200 kg
Audi Q4 e-tron Sportback
950 Euro
1200 kg
Audi Q8 e-tron
790 Euro
1800 kg
Audi Q8 e-tron Sportback
790 Euro
1800 kg
BMW i4
1100 Euro
1600 kg
BMW i7
1350 Euro
2000 kg
BMW iX
1200 Euro
2500 kg
BMW iX1
1000 Euro
1200 kg
BMW iX3
1100 Euro
750 kg
BYD Atto 3
k. A.
k. A.
BYD Han
k. A.
k. A.
BYD Tang
k. A.
1500 kg
Citroën ë-Berlingo Kombi
660 Euro
750 kg
Citroën ë-Spacetourer
630 Euro
1000 kg
Fiat E-Doblo
k. A.
750 kg
Fiat E-Ulysse
k. A.
1000 kg
Fisker Ocean
1780 Euro
1815 kg
Ford Mustang Mach-E
629 Euro
750 kg
Genesis GV60
k. A.
1600 kg
Genesis GV70 Electrified
k. A.
1800 kg
Hyundai Ioniq 5
k. A.
1600 kg
Hyundai Ioniq 6
k. A.
1500 kg
Hyundai Kona Elektro
k. A.
300 kg
Jaguar I-Pace
2158 Euro
750 kg
Kia EV6
850 Euro
1600 kg
Kia Niro EV
850 Euro
750 kg
Mercedes EQA
952 Euro
1800 kg
Mercedes EQC
1142 Euro
1800 kg
Mercedes EQE
1000 Euro
750 kg
Mercedes EQE SUV
1000 Euro
1800 kg
Mercedes EQS
1000 Euro
750 kg
Mercedes EQE SUV
1000 Euro
1800 kg
MG Marvel R Electric
k. A.
750 kg
MG4
k. A.
500 kg
MG5
k. A.
500 kg
MG ZS EV
k. A.
500 kg
Nio EL7
keiner
2000 kg
Nio ET5
1200 Euro
1400 kg
Nio ET7
keiner
2000 kg
Nissan Ariya
686 Euro
1500 kg
Nissan Townstar
714 Euro
1500 kg
Opel Combo-e Life
470 Euro
750 kg
Opel Vivaro-e Kombi
620 Euro
1000 kg
Opel Zafira-e Life
960 Euro
1000 kg
Peugeot e-Expert Kombi
730 Euro
1000 kg
Peugeot e-Rifter
655 Euro
750 kg
Peugeot e-Traveller
730 Euro
1000 kg
Polestar 2
1260 Euro
1500 kg
Polestar 3
1400 Euro
2200 kg
Renault Kangoo E-Tech
350 Euro
1500 kg
Renault Megane E-Tech
908 Euro
900 kg
Skoda Enyaq iV
750 Euro
1000 kg
Skoda Enyaq RS iV
750 Euro
1200 kg
Skoda Enyaq Coupé iV
750 Euro
1000 kg
Skoda Enyaq Coupé RS iV
750 Euro
1200 kg
SsangYong Korando E-Motion
490 Euro
1500 kg
Subaru Solterra
490 Euro
750 kg
Tesla Model 3
1350 Euro
1000 kg
Tesla Model S
k. A.
1600 kg
Tesla Model X
keiner
2250 kg
Tesla Model Y
1350 Euro
1600 kg
Toyota bZ4x
575 Euro
750 kg
Toyota Proace EV
607 Euro
1000 kg
Toyota Proace City EV
607 Euro
750 kg
Volvo C40 Recharge
960 Euro
1800 kg
Volvo XC40 Recharge
690 Euro
1800 kg
Volvo EX90
1190 Euro
2200 kg
VW ID.4
890 Euro
1200 kg
VW ID.5
k. A.
1000 kg
VW ID.5 GTX
725 Euro
1200 kg
VW ID.Buzz
982 Euro
750 kg

Die besten E-Autos mit Anhängerkupplung

Mercedes EQA 300

Schon der kompakte Mercedes EQA darf als zweimotorige Version 1,8 Tonnen Anhängelast an den Haken nehmen. Die günstigste Variante ist der EQA 300 4Matic mit 228 PS Systemleistung in der "Progressive"-Ausstattung für 53.746 Euro. E-Maschinen an Vorder- und Hinterachse (wie bei allen genannten Fahrzeugen) sorgen für Allradfähigkeiten, die auch für die feuchte Campingplatzwiese taugen. Der 66,5 kWh große Akku soll 437 Kilometer Normreichweite nach WLTP schaffen; mit Caravan darf man – wie immer – mit knapp der Hälfte rechnen. Beim Schnellladen nimmt der kleine Benz maximal 100 Kilowatt an.

Volvo XC40/C40 Pure Electric

Der Volvo XC40 Recharge Pure Electric Twin Motor (59.950 Euro) und seine weniger geräumige Schrägheckversion C40 Recharge Pure Electric Twin Motor (66.300 Euro) schicken beide über je zwei E-Motoren insgesamt 408 PS an die Antriebsachsen. Das reicht ebenfalls für 1800 Kilogramm Anhängelast. Der 78 kWh große Akku reicht im Coupé für nominell 444 Kilometer Reichweite, im Steilheck-SUV für 418 Kilometer; er lässt sich mit maximal 150 Kilowatt schnellladen.

Genesis Electrified GV70

Der Genesis Electrified GV70 ist nur in einer einzigen, überaus kompletten Ausstattungsvariante (69.580 Euro) verfügbar. Er zeigt mit seinen 490 PS und 1800 Anhängelast beispielhaft Stärken und Schwächen elektrischer Zugfahrzeuge: enorme Leistungsreserven, hoher Komfort – und die Möglichkeit, den Caravan aus der Hochvoltbatterie zu versorgen. Aber auch eine eingeschränkte Reichweite, die häufige Pausen nötig macht.

Audi Q8 e-tron quattro (Sportback)

Nochmals 5000 Euro muss drauflegen, wer den aktuellen Audi Q8 e-tron quattro in der einfachsten Version kauft: als e-tron 50 in der "advanced"-Ausstattung und mit Kombiheck (74.400 Euro). Die beiden E-Motoren bringen eine Systemleistung von 340 PS, der 89 kWh große Akku reicht solo für 488 Kilometer Normreichweite und kann mit maximal 150 Kilowatt geladen werden. Für 2200 Euro mehr gibt's den Q8 e-tron als Sportback mit Schrägheck; die geringere Stirnfläche der niedrigeren Karosserie erlaubt laut Papieren 13 Kilometer mehr Nennreichweite. Anhängelast für beide Audi-Zugpferde: 1800 Kilogramm.

Mercedes EQE SUV 350

Für das Mercedes EQE SUV 350 Electric Art 4Matic werden in der "Advanced"-Version knapp 89.548 Euro fällig. Mehr zulässige Anhängelast als die 1,8 Tonnen seines kleinen Bruders EQA bietet der deutlich massigere EQE nicht, aber er bringt sie mit 292 PS flotter vom Fleck. Und natürlich ist in der 4,86 Meter langen Karosserie mehr Platz. Der Akku ist 90,6 kWh groß und reicht im Solofahrzeug nach WLTP für 549 Kilometer. Man darf also samt Caravan mit echten 200 Kilometern rechnen. Geladen wird mit maximal 170 Kilowatt.

Mercedes EQS SUV 450

Das Mercedes EQS SUV 450 4Matic erstreckt sich auf 5,13 Meter. Schade, dass Mercedes auch hier nur 1800 Kilogramm Anhängelast freigibt; die beiden Motoren mit insgesamt 360 PS würden sicher mit mehr klarkommen. Soloreichweite nach WLTP-Norm: 603 Kilometer aus dem 108 kWh-Akku; Laden mit maximal 200 Kilowatt. Kostenpunkt: 114.609 Euro.
Mercedes EQS SUV 580 4Matic
Das Mercedes EQS SUV kann mehr als doppelt so viel Anhängelast ziehen wie seine Limousinen-Schwester.
Bild: Daimler AG

BMW i7 xDrive60

Zugfahrzeug mit zwei Tonnen am Haken – das dürfte eher ein unüblicher Einsatz für eine Oberklasselimousine sein. Aber der BMW i7 darf das als xDrive60 ziehen. Die beiden E-Motoren mit insgesamt 544 PS werden aus einem 101,7 kWh großen Akku versorgt, der mit maximal 195 Kilowatt geladen werden kann. Solo reicht er nach WLTP für 623 Kilometer. Dafür müssen jedoch auch 139.900 Euro angelegt werden.

Tesla Model X

Sogar 2250 Kilogramm schafft der monströse, bereits 2015 erschienene Tesla Model X, die Anhängerkupplung ist im Basispreis von 113.490 Euro enthalten. 670 PS zerren an den Antriebsrädern und an der 100-kWh-Batterie, nachgeladen wird mit bis zu 250 Kilowatt Leistung.

BMW iX

Volle 2,5 Tonnen darf der BMW iX an den Haken nehmen. Drei Leistungs- und Ausstattungsvarianten sind verfügbar, sie liegen preislich jeweils gut 30.000 Euro auseinander. Bereits die beiden E-Motoren der Basisversion iX xDrive40 (77.300 Euro) leisten 326 PS. 74,1 kWh Batteriekapazität sollen bei Solofahrt nach WLTP-Norm für 435 Kilometer reichen.

Kia EV9

Ebenfalls in die 2500-Kilogramm-Klasse stößt der brandneue Kia EV9 vor. Kias dickstes Ding hält 385 PS bereit, 99,8 kWh Akkukapazität genügen solo für 497 Kilometer Fahrt und können dank 800-Volt-Technik mit bis zu 240 Kilowatt Ladeleistung aufgefüllt werden. Bestellbar ist bisher nur die "Launch"-Edition mit Vollausstattung für 83.190 Euro, spätere Normalmodelle werden günstiger.
Im Modelljahr 2024 kommen weitere zugstarke E-Autos dazu, vor allem Chinas Autoindustrie ist derzeit äußerst aktiv. Allerdings sind Modelle wie Zeekr 001, Nio ET7 und EL7 oder der amerikanische Fisker Ocean noch nicht regelmäßig lieferbar.

Was sind die Probleme bei E-Autos mit Anhänger?

Sinkende Reichweite

Die Probleme liegen auf der Hand: Zwar eignet sich ein Elektromobil mit seinem hohen Drehmoment und ausreichenden Gewicht grundsätzlich gut als kräftiges und sicheres Zugpferd. Doch leidet unter dem großen Gewicht und der schlechteren Aerodynamik die Reichweite. Bei einem ordentlichen Wohnwagen hintendran kann man von der Normreichweite mindestens 50 Prozent abziehen.
Wer nur leichtere Last wie einen Segelboot-Trailer ziehen muss, der hat auch bei E-Autos inzwischen eine große Auswahl.
Bild: Volkswagen AG

Schwieriges Laden

Ist der Ladeanschluss nicht idealerweise an der Front des E-Autos, kann sich das Laden an einer öffentlichen Ladesäule (so teuer ist öffentlicher Ladestrom) schwierig gestalten. Soll das Gespann nicht mehrere Ladeplätze blockieren oder verkehrsgefährdend parken, ist oft nur das umständliche und zeitraubende Abkuppeln des Anhängers möglich.

Kann man eine Anhängerkupplung nachrüsten?

Grundsätzlich ist die Nachrüstung einer Anhängerkupplung auch bei E-Autos möglich (eine Anleitung finden Sie hier). Allerdings muss der Hersteller das Fahrzeug dafür auch freigegeben haben. Wer also seine meist üppige Garantie auf den Elektro-Antriebsstrang inklusive Traktionsbatterie nicht gefährden möchte, der sollte sichergehen, dass eine gültige Typgenehmigung besteht.

Von

Thomas Rönnberg