Einkaufen und das Auto bezahlen lassen
Das Auto als digitale Geldbörse

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Den Sprit nach dem Tanken ohne auszusteigen per App bezahlen – das funktioniert schon. Jetzt soll sogar das ganze Auto zur digitalen Geldbörse werden.
Bild: FinTech
Das Auto ist schon lange ein fahrender Computer. Fahrsicherheitssysteme, Komfortgadgets oder Konnektivitätsfunktionen werden elektronisch via Computer gesteuert. Das Ende der Fahnenstange ist dabei aber längst noch nicht erreicht, schließlich steht ja auch das Thema autonomes Fahren noch in den Startlöchern.
In eine andere Richtung arbeitet das Unternehmen ryd. Das FinTech-Unternehmen im Bereich Mobile Payment ist Betreiber eines der größten offenen B2C-Netzwerke für digitales Bezahlen an der Zapfsäule in Europa. Mit ryd können Nutzer Kraftstoff per App oder über das Infotainmentsystem von ausgewählten Fahrzeugen bezahlen – schnell, einfach und sicher.
Ladestrom bezahlen
Derzeit arbeitet ryd an der Erweiterung seiner Services auf weitere Energieformen. Das digitale Bezahlen nach dem Tanken von Wasserstoff oder das Laden von E-Autos soll dann ebenso möglich sein wie zusätzliche autonahe Dienstleistungen wie die Autowäsche oder das Parken. Ziel ist es, in Europa führende Plattform für problemlose, sichere und zuverlässige Mobile-Payment-Transaktionen rund ums Auto zu werden.

Beim Tanken via App bezahlen – das ist längst Realität.
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Die Kassenschlange ignorieren
Das Thema "Mit dem Auto einkaufen" soll laut ryd eine ganz neue Bedeutung bekommen. Das Auto soll künftig auch Einkäufe für uns bezahlen können – wenn es etwa nach dem Tanken im Shop noch einen Kaffee, eine Bockwurst oder ein Eis am Stiel gibt. Noch ist das Zukunftsmusik, aber schon bald soll man auch dann die Schlange an der Kasse ignorieren können und dem Auto das Bezahlen überlassen.
Dass das funktionieren kann, davon sind ryd und Mercedes-Benz jedenfalls überzeugt. Die beiden Unternehmen starteten eine Zusammenarbeit mit dem Ziel, das Auto als mobile Geldbörse zu etablieren. (So funktioniert das Bezahlen über Apple CarPlay oder mit Android Auto!)
Das Auto als dritte Zahloption
In-Car-Payment-Markt heißt das im Fachjargon und soll laut Studien ein Potenzial von vier Milliarden Euro Umsatz bis 2027 haben. Einkaufen und via App oder den Bordcomputer mit PayPal, Apple Pay etc. bezahlen – das Auto soll als dritte Zahloption neben Bargeld und Karte etabliert werden.

Mit ryd kann man an rund 2000 Aral-Tankstellen digital bezahlen.
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Namhafte Ivestoren
Dafür hat das einst als Start-up gegründete Unternehmen mittlerweile BP, MasterCard, Mercedes und AXA als Investoren an Bord, kooperiert mit PayPal und Aral. Zudem soll noch in diesem Jahr auch Amazon Pay als weitere Bezahlmöglichkeit ins System integriert werden.
Bidirektionaler Datenaustausch
Johannes Martens, Geschäftsführer von ryd, glaubt fest an die Realisierung dieser Vision: "Für mich gibt es 'echtes In-Car-Payment' und 'In-Car-Payment light'."
Beim "In-Car-Payment light" muss man noch eine App installieren, sich damit beschäftigen, einen Account einrichten, Zahlmöglichkeiten hinterlegen und so weiter. Das "echte In-Car-Payment" benötigt keine extra App mehr und informiert den Nutzer genau zur richtigen Zeit (Tank niedrig oder an der Tankstelle). Es basiert auf bidirektionalem Datenaustausch – und der findet in der Zukunft zwischen Verkäufer und dem Auto statt.
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