Zum Geburtstag wünscht man gemeinhin nur das Beste. Audi nimmt das gerade sehr wörtlich. Nur einen Tag nach der großen Sause zum 100. Geburtstag in Ingolstadt, rollen die Jubilare ihr schönstes Geschenk auf die Straße. Im Glutofen der Toskana bei Temperaturen über 40 Grad sehen wir den neuen A5 Sportback das erste Mal live – und sind sofort heiß darauf, hinters Steuer zu kommen. Die dritte Karosserieversion des A5 (nach Cabrio und Coupé) mixt sich elegant durch die Klassen. Coupé, Kombi, Limousine – der Sportback möchte von allen ein bisschen sein und dürfte nichts dagegen haben, sich im Sprachgebrauch der Experten als viertüriges Coupé zu etablieren.

Überblick: News und Tests zum Audi A5 Sportback

Die breite Spur des A5 (1,59 m vorne, 1,58 m hinten), die flache Dachlinie mit dem dritten kleinen Fenster und die vier rahmenlosen Türen verstärken den Coupé-Charakter. Zudem hat er die scharfe Lichtkante des A5 Coupé übernommen. Radstand (2,81 m) und Länge (4,71 m) steuert die A4 Limousine bei. Aber am Ende trennen sich dann die Wege entscheidend. Während Coupé und Limousine unter kleinen Klappen ihr Gepäck verstauen, öffnet sich beim Sportback eine großer Fließheck-Luke. Was man zunächst gar nicht sieht. Denn Audi hat die Fugen am Heckfenster und Dach so winzig hinbekommen, dass du glaubst, es hier tatsächlich mit einem Stummelheck-Modell zu tun zu haben.

Bis 1,85 Meter ist es hinten überaus bequem

Audi A5 Sportback 2.0 TFSI
Wem der Zusatz Flieheck zu spießig ist, darf gerne auch fünftüriges Coupé sagen.
Den Papis dieser Welt soll's Recht sein. So hat er die sportliche Optik mit einem schön scharf abgeschnittenen Hintern und darunter die Ladekapazität, die ihm Frieden mit seiner Familie garantiert. 480 Liter passen rein – nur zehn Liter weniger als in den A4 Avant, aber ein Koffer mehr (25 Liter) als in das A5 Coupé . Beide Rücksitzlehnen umgelegt notieren wir fast 1000 Liter. Das ist zwar deutlich weniger, als ein A4 Avant einpacken kann, aber Schluckbeschwerden sehen wirklich anders aus. Mangels fünfter Tür sperren viertürige Coupé-Kollegen wie VW oder Mercedes CLS Familien von vornherein aus. Mehr Platz als Bruder-Coupé bietet der Sportback natürlich auch auf der Rückbank – vor allem kommt man viel eleganter auf die beiden hinteren Plätze. Dort kommt einem zwar frühzeitig das nach hinten abfließende Dach entgegen, doch erstaunlicherweise sitzen selbst Kerle bis 1,85 Meter noch recht kommod. Fensterscheiben, die nur zu zwei Dritteln in den Türen verschwinden, gehen allerdings gar nicht. So fühlst du dich hinten doch ein wenig wie ein Höhlenmensch.

Cockpit und Co wie beim Coupé

Ans Cockpit sind die Audi-Jungs nicht rangegangen. Auch Ausstattungen, Motoren und technische Leckereien entsprechen dem A5 Coupé. Beim Fahren selbst, muss man schon ein sehr feines Gespür haben, um den Unterschied zum Coupé wahrzunehmen. Okay, der längere Radstand zum Zweitürer und das höhere Gewicht lassen den Sportback in scharf gefahrenen Biegungen ein wenig mehr über die Vorderräder schieben. Doch das ist wirklich marginal und trübt den Fahrspaß  keineswegs. Wem das zu sehr auf den Zeiger geht, wählt den Quattro.

Die technischen Daten des A5 Sportback – hier geht's lang

Audi A5 Sportback 2.0 TFSI
Gute-Laune-Keule: 211 PS stellt der 2.0 TFSI zur Verfügung – mehr als genug für den feinen Audi.
Zur ersten Toskana-Kurven-Rallye hatten wir uns den Einstiegs-Benziner Zweiliter-TFSI mit 180 PS untergeschnallt. Dem ist keine Hatz zu heiß. Ein herrlicher Temperamentbolzen. In 8,1 Sekunden auf 100 km/h, wenn's sein soll 233 Spitze. Nie wirklich laut – und doch mit schönem deftigen Sound. Preis für den Launebär: 33.650 Euro. 2010 soll dann noch ein 1,8 Liter TFSI mit 160 PS für rund 32.000 Euro folgen. Ist zwar nicht geschenkt, aber gemessen an den Preisen der Konkurrenz zumindest ein Freundschaftsangebot.

Wie sich der Audi A5 Sportback im Vergleich mit dem A4 Avant schlägt, lesen Sie in AUTO BILD 30/2009 – ab 24. Juli im Handel!

Von

Tomas Hirschberger