Fahrbericht Audi A6 Avant
Das Maß der Ringe

—
Kombi-Kür für Anspruchsvolle: Der neue Audi A6 Avant weckt große Erwartungen – nicht nur wegen seines Formats.
Moderne, lifestylige Autoskulptur
Alter vor Schönheit. Bevor wir uns um den neuen Sonnyboy kümmern, eine kurze Homage an seinen Vorgänger: Liebe Audi-Leute, gießt ihn in Bronze, stellt ihn auf einen Sockel, räumt ihm einen Ehrenplatz im Museum frei. Dieser Typ hat euch nicht nur Geld in die Kassen gespült (in Deutschland 396.000mal verkauft), er hat euch auch hoffähig gemacht, euch maßgeblich mit dahin gebracht, wo ihr immer hin wolltet – auf die Parkplätze der Golfclubs, in die Tiefgaragen der Manager, auf die Shopping-Liste der Mercedes-Benz- und BMW-Fahrer.
So ist es nur logisch, daß wir bei der Frischluftpremiere des neuen Audi A6 Avant einen E-Klasse-Kombi zum ersten Schnupper-Größen-Anfühl-Vergleich mitgenommen haben. Auch wenn der Stern nicht mehr ganz so hell glänzt, ist Mercedes nach wie vor die Traummarke der Deutschen und gerade das T-Modell bei vielen Dienstwagenfahrern erste Wahl.
Bei denen möchte auch der A6 Avant in Zukunft wieder punkten. Dafür hat das Team um Designchef Walter de Silva ihm einen Anzug verpaßt, der live und in Farbe noch stimmiger wirkt als auf ersten Fotos. Eine moderne, lifestylige Autoskulptur, die die Sinne ankurbelt. Ja, ich trage jetzt einfach mal mein Herz auf der Zunge, haue meine Gefühle in die Tasten: Der sieht einfach brillant aus – oder wie meine kleine Tochter sagen würde: echt cool. Ein stimmiges Werk vom riesigen, chromumrandeten Maul über die coupéhafte, nach hinten abfallende Silhouette bis hin zu dem flotten Hintern, der mit den neuen LED-Leuchten (inklusive Xenon-Licht für 990 Euro) gerade im Dämmerlicht rattenscharf aussieht. Nicht lachen: Das ist ein Po, der Gesicht hat. Selbst Auto-Vegetariern dürfte es hier schwerfallen, wegzusehen.
So ist es nur logisch, daß wir bei der Frischluftpremiere des neuen Audi A6 Avant einen E-Klasse-Kombi zum ersten Schnupper-Größen-Anfühl-Vergleich mitgenommen haben. Auch wenn der Stern nicht mehr ganz so hell glänzt, ist Mercedes nach wie vor die Traummarke der Deutschen und gerade das T-Modell bei vielen Dienstwagenfahrern erste Wahl.
Bei denen möchte auch der A6 Avant in Zukunft wieder punkten. Dafür hat das Team um Designchef Walter de Silva ihm einen Anzug verpaßt, der live und in Farbe noch stimmiger wirkt als auf ersten Fotos. Eine moderne, lifestylige Autoskulptur, die die Sinne ankurbelt. Ja, ich trage jetzt einfach mal mein Herz auf der Zunge, haue meine Gefühle in die Tasten: Der sieht einfach brillant aus – oder wie meine kleine Tochter sagen würde: echt cool. Ein stimmiges Werk vom riesigen, chromumrandeten Maul über die coupéhafte, nach hinten abfallende Silhouette bis hin zu dem flotten Hintern, der mit den neuen LED-Leuchten (inklusive Xenon-Licht für 990 Euro) gerade im Dämmerlicht rattenscharf aussieht. Nicht lachen: Das ist ein Po, der Gesicht hat. Selbst Auto-Vegetariern dürfte es hier schwerfallen, wegzusehen.
Kofferraum und Variabilität
Mit 4,93 Metern streckt sich der schöne Frischling ganz frech in Richtung Luxusklasse. Er übertrifft damit nicht nur den alten Avant um gut 14 Zentimeter, sondern läßt auch das gewiß nicht kleine Mercedes-Benz T-Modell um acht Zentimeter zu kurz kommen. Und trotzdem, so direkt nebeneinander, wirkt der Ingolstädter kompakter, filigraner als der Stuttgarter, kaschiert geschickt seine Größe.
Angesichts dieser Dimensionen verwundert es dann nicht, daß der Bursche auch innen zugelegt hat. 110 Liter mehr Gepäck als beim Vorgänger passen nun in den feinen Teppichladen, mit umgeklappter Rückbank sind es plus 70 Liter. Wer jetzt penibel das Maßband anlegt, wird feststellen: Der Audi kann sich strecken, wie er will, die riesige Gepäckhöhle des T-Modells bleibt der Maßstab. Sie schluckt noch mal 125, respektive 290 Liter mehr, bietet zwischen den Radhäusern 5,5 Zentimeter mehr Luft, und hat auch in der absoluten Ladelänge einen Vorteil von vier Zentimetern.
Für manch einen mag das wichtig, ja auch kaufentscheidend sein, für andere weniger. Die versucht Audi mit einer Reihe cleverer Ideen zu überzeugen. Die Ingolstädter haben pfiffige Lösungen zur Befestigung des Gepäcks ausgeheckt. Im Mittelpunkt stehen zwei solide Alu-Schienen. Auf ihnen lassen sich allerlei Sachen befestigen und verschieben. Vom Teleskophalter und einem expanderartigen Gurtband (zusammen 150 Euro) über eine Staubox (110 Euro) bis zum Fahrradhalter (140 Euro). Zudem läßt sich die Bodenplatte nach hinten falten und aufstellen. Darunter können dreckige Schuhe in einer Plastikwanne parken. Praktisch auch die Wendematte (Velours/Gummi, 100 Euro) mit ausfaltbarem Sabberlätzchen, die ein Zerkratzen des Stoßfängers verhindern soll und die gute Büx vor Schmutz schützt.
Angesichts dieser Dimensionen verwundert es dann nicht, daß der Bursche auch innen zugelegt hat. 110 Liter mehr Gepäck als beim Vorgänger passen nun in den feinen Teppichladen, mit umgeklappter Rückbank sind es plus 70 Liter. Wer jetzt penibel das Maßband anlegt, wird feststellen: Der Audi kann sich strecken, wie er will, die riesige Gepäckhöhle des T-Modells bleibt der Maßstab. Sie schluckt noch mal 125, respektive 290 Liter mehr, bietet zwischen den Radhäusern 5,5 Zentimeter mehr Luft, und hat auch in der absoluten Ladelänge einen Vorteil von vier Zentimetern.
Für manch einen mag das wichtig, ja auch kaufentscheidend sein, für andere weniger. Die versucht Audi mit einer Reihe cleverer Ideen zu überzeugen. Die Ingolstädter haben pfiffige Lösungen zur Befestigung des Gepäcks ausgeheckt. Im Mittelpunkt stehen zwei solide Alu-Schienen. Auf ihnen lassen sich allerlei Sachen befestigen und verschieben. Vom Teleskophalter und einem expanderartigen Gurtband (zusammen 150 Euro) über eine Staubox (110 Euro) bis zum Fahrradhalter (140 Euro). Zudem läßt sich die Bodenplatte nach hinten falten und aufstellen. Darunter können dreckige Schuhe in einer Plastikwanne parken. Praktisch auch die Wendematte (Velours/Gummi, 100 Euro) mit ausfaltbarem Sabberlätzchen, die ein Zerkratzen des Stoßfängers verhindern soll und die gute Büx vor Schmutz schützt.
Interieur und Fahrverhalten
Das Umlegen der Rückenlehnen geht nun deutlich leichter, weil das schwere Trennetz, das bisher fest an den Lehnen fixiert war, abnehmbar ist. Auf eine umklappbare Rückbank hat Audi erneut verzichtet – und damit auch auf eine komplett ebene Ladefläche wie beim T-Modell. Rücken wir nun ein Stück weiter nach vorn. In Reihe zwei ist reichlich Luft für Knie und Kopf, Avant-Kenner ertasten, aha, die Cupholder sitzen nun nicht mehr unterhalb der Rückbank, wo sie von Kinderfüßen gern mal zermalmt wurden, sondern sind in die Mittelarmlehne gewandert.
Reihe eins hat zweifellos die schönsten Aussichten: auf ein schnörkelloses Cockpit und eine mächtige Mittelkonsole im A8-Stil mit allem Schnickschnack (wenn man's sich den leisten will). Wer vom Benz umsteigt und hier Platz nimmt, der registriert: Die Sitze sind spürbar straffer, Verarbeitung und Material noch eine Nuance gediegener. Ich behaupte, das Thema Interieur beherrscht derzeit kein anderer Hersteller besser als Audi.
Auch beim Fahren merkst du schnell, wie der Hase läuft. Ohne einem späteren Test vorgreifen zu wollen (und in der Kürze der Zeit auch zu können), kristallisieren sich zwei völlig unterschiedliche Philosophien heraus: Frontantrieb gegen Heckantrieb, dynamischer Jungstürmer contra souveränen Geschäftsreisenden (mit grauen Schläfen). Der A6 ist das klar fahraktivere Auto, die E-Klasse der talentiertere Gleiter, die Lenkung des Audi spricht spontaner an, in den Mercedes-Federn steckt mehr Komfort. Im Mercedes wirst du gefahren – Hamburg–Barcelona, wo, bitte, ist das Problem? Man steigt entspannt aus – und anschließend um: in den leichtfüßigeren Audi. Nicht so entrückt wie der Benz, sondern ein Auto, das signalisiert: Hier bist du der Chef im Ring. Auf kurvenreichen Landstraßen wird dieser Unterschied besonders deutlich. Hier wirkt Audis Lust-Laster frischer, aktiver, beweglicher, da schrumpfen die fast fünf Meter subjektiv auf A4-Größe.
Reihe eins hat zweifellos die schönsten Aussichten: auf ein schnörkelloses Cockpit und eine mächtige Mittelkonsole im A8-Stil mit allem Schnickschnack (wenn man's sich den leisten will). Wer vom Benz umsteigt und hier Platz nimmt, der registriert: Die Sitze sind spürbar straffer, Verarbeitung und Material noch eine Nuance gediegener. Ich behaupte, das Thema Interieur beherrscht derzeit kein anderer Hersteller besser als Audi.
Auch beim Fahren merkst du schnell, wie der Hase läuft. Ohne einem späteren Test vorgreifen zu wollen (und in der Kürze der Zeit auch zu können), kristallisieren sich zwei völlig unterschiedliche Philosophien heraus: Frontantrieb gegen Heckantrieb, dynamischer Jungstürmer contra souveränen Geschäftsreisenden (mit grauen Schläfen). Der A6 ist das klar fahraktivere Auto, die E-Klasse der talentiertere Gleiter, die Lenkung des Audi spricht spontaner an, in den Mercedes-Federn steckt mehr Komfort. Im Mercedes wirst du gefahren – Hamburg–Barcelona, wo, bitte, ist das Problem? Man steigt entspannt aus – und anschließend um: in den leichtfüßigeren Audi. Nicht so entrückt wie der Benz, sondern ein Auto, das signalisiert: Hier bist du der Chef im Ring. Auf kurvenreichen Landstraßen wird dieser Unterschied besonders deutlich. Hier wirkt Audis Lust-Laster frischer, aktiver, beweglicher, da schrumpfen die fast fünf Meter subjektiv auf A4-Größe.
Technische Daten und Preise
Wie Mercedes-Benz bietet inzwischen auch Audi für Avant und Limousine eine Luftfederung an (1900 Euro), die automatisch – oder in vier Stufen einzeln anwählbar – zwischen sportlichem Handling und komfortabler Abstimmung variiert. Damit schmiegt sich der Avant 1,3 Zentimeter tiefer an den Asphalt als die Variante mit Stahlfederung. Im Dynamik-Modus senkt sich die Karosserie um weitere 1,5 Zentimeter ab. Sieht sportlich aus und ist gut gemacht, muß man aber nicht unbedingt haben. Auch wenn die intelligenten Dämpfer eine Spur reaktionsschneller Fahrbahnfehler parieren, reicht die normale Abstimmung doch völlig.
Ein Kauftip hingegen ist der neue 2,7-Liter-V6-TDI mit 180 PS und optionalem Partikelfilter (690 Euro). Ein kräftiger, spontaner Diesel, der sich nach dem Start akustisch fast komplett zurückzieht. Vier weitere Motoren sind ab 10. März 2005 am Start, im Herbst kommt ein 2.0 TDI dazu. Der Kombi-Aufpreis zur Limousine beträgt durch die Bank je 2200 Euro, die Preisliste beginnt vorerst bei 35.700 Euro für den 2.4-Benziner mit 177 PS. Ein vergleichbarer E 240 (177 PS) kostet bei Mercedes-Benz 5480 Euro mehr. Spätestens damit ist das Anfangsprinzip umgekehrt: "Schönheit vor Alter" heißt – zumindest für mich – ab jetzt das Motto in der gehobenen Dienstwagenklasse.
Ein Kauftip hingegen ist der neue 2,7-Liter-V6-TDI mit 180 PS und optionalem Partikelfilter (690 Euro). Ein kräftiger, spontaner Diesel, der sich nach dem Start akustisch fast komplett zurückzieht. Vier weitere Motoren sind ab 10. März 2005 am Start, im Herbst kommt ein 2.0 TDI dazu. Der Kombi-Aufpreis zur Limousine beträgt durch die Bank je 2200 Euro, die Preisliste beginnt vorerst bei 35.700 Euro für den 2.4-Benziner mit 177 PS. Ein vergleichbarer E 240 (177 PS) kostet bei Mercedes-Benz 5480 Euro mehr. Spätestens damit ist das Anfangsprinzip umgekehrt: "Schönheit vor Alter" heißt – zumindest für mich – ab jetzt das Motto in der gehobenen Dienstwagenklasse.
Ihre Meinung zum Audi A6 Avant
Ob ein Auto letztlich ankommt, wissen nur die Verbraucher selbst – also Sie. Deshalb ist uns Ihre Meinung wichtig. Vergeben Sie eigene Noten für den Audi A6 Avant. Den Zwischenstand sehen Sie direkt nach Abgabe Ihrer Bewertung.
Service-Links