Fahrbericht Fiat Grande Punto
Der hat Gesicht

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Der neue Fiat Punto wurde größer und schöner. Ob er auch besser wurde, zeigt die erste AUTO BILD-Ausfahrt im großen kleinen Italiener.
Um die Nase ein Hauch Maserati
Sieht so Fiats Erlöser aus? Der neue Punto ist da. Halleluja! Selten zuvor wurde ein Auto schon vor dem Start (15. Oktober) derart zum ultimativen Rettungsanker stilisiert. Bei der ersten Begegnung auf der Straße bemüht sich der Hoffnungsträger sehr, diese Hypothek einzulösen.
Der Punto heißt jetzt mit Vornamen Grande, ist 4,03 Meter lang und liegt so wie der neue Renault Clio größenmäßig zwischen VW Polo und Golf. Selbstbewußt spricht Fiat darum auch von einem Kompakt- statt von einem Kleinwagen. Parallel zum Neuen bauen die Italiener das alte Modell weiter. Der Grande Punto ist länger, breiter, höher und bietet mehr Sicherheit und Ausstattung.
Mein erster Eindruck: Wow, der hat Gesicht! Mit etwas Phantasie sind im gitterförmigen Grill Züge von einem Maserati zu entdecken. Seine Schnauze ist tief heruntergezogen, die großen Lampen knuffig nach oben gesetzt. Bravo: Vorn hat der Punto jetzt jene markante Linie, die eine Traditionsmarke braucht, um erfolgreich gegen asiatische, besonders koreanische Konkurrenz kämpfen zu können. Am Heck ist es bei den senkrechten Leuchten geblieben. Der Rücken wirkt muskulös, der optische Schwerpunkt tiefer als beim Alt-Punto.
Der Punto heißt jetzt mit Vornamen Grande, ist 4,03 Meter lang und liegt so wie der neue Renault Clio größenmäßig zwischen VW Polo und Golf. Selbstbewußt spricht Fiat darum auch von einem Kompakt- statt von einem Kleinwagen. Parallel zum Neuen bauen die Italiener das alte Modell weiter. Der Grande Punto ist länger, breiter, höher und bietet mehr Sicherheit und Ausstattung.
Mein erster Eindruck: Wow, der hat Gesicht! Mit etwas Phantasie sind im gitterförmigen Grill Züge von einem Maserati zu entdecken. Seine Schnauze ist tief heruntergezogen, die großen Lampen knuffig nach oben gesetzt. Bravo: Vorn hat der Punto jetzt jene markante Linie, die eine Traditionsmarke braucht, um erfolgreich gegen asiatische, besonders koreanische Konkurrenz kämpfen zu können. Am Heck ist es bei den senkrechten Leuchten geblieben. Der Rücken wirkt muskulös, der optische Schwerpunkt tiefer als beim Alt-Punto.
Üppig Platz und viel Komfort
Das helle Cockpit ist zweifarbig, die Instrumente sind klar, und der dicke Lenkradkranz hat zwei griffige Wülste über den Mittelspeichen. Türöffner, Handschuhfachdeckel sowie Abdeckungen sind zwar aus glattem Hartplastik, doch insgesamt hinterläßt der Innenraum einen aufgeräumten und recht soliden Eindruck. Alle Räder und Hebel für die Sitzverstellung sind gut erreichbar.
Auch große Fahrer sitzen tadellos hinterm Lenkrad, das sich serienmäßig in der Höhe wie auch der Tiefe verschieben läßt. Elektrische Fensterheber sind Serie. Die Schalter dafür liegen griffgünstig in der Tür. Lob auch für die Außenspiegel: Sie sind groß und bieten perfekte Sicht nach hinten. Geizig hingegen war Fiat bei Ablagen und Staufächern. Die Türtaschen sind mini, das Handschuhfach klein.
Dafür ist das Platzangebot für Insassen üppig. Die gewachsenen Abmessungen verbessern Kopf- und Kniefreiheit im Fond. Längere Reisen mit vier Personen sind komfortabel zu bewältigen. Aber nicht nur das: Der längere Radstand (plus fünf Zentimeter) sorgt zusätzlich für angenehmes Abrollverhalten. Nur bei langsamer Fahrt federn die Räder etwas stößig über Schlaglöcher und Gullydeckel. Bei höherem Tempo liegt der Punto ruhig auf der Straße und bietet guten Komfort.
Auch große Fahrer sitzen tadellos hinterm Lenkrad, das sich serienmäßig in der Höhe wie auch der Tiefe verschieben läßt. Elektrische Fensterheber sind Serie. Die Schalter dafür liegen griffgünstig in der Tür. Lob auch für die Außenspiegel: Sie sind groß und bieten perfekte Sicht nach hinten. Geizig hingegen war Fiat bei Ablagen und Staufächern. Die Türtaschen sind mini, das Handschuhfach klein.
Dafür ist das Platzangebot für Insassen üppig. Die gewachsenen Abmessungen verbessern Kopf- und Kniefreiheit im Fond. Längere Reisen mit vier Personen sind komfortabel zu bewältigen. Aber nicht nur das: Der längere Radstand (plus fünf Zentimeter) sorgt zusätzlich für angenehmes Abrollverhalten. Nur bei langsamer Fahrt federn die Räder etwas stößig über Schlaglöcher und Gullydeckel. Bei höherem Tempo liegt der Punto ruhig auf der Straße und bietet guten Komfort.
Drei Benziner, vier Diesel
Weniger souverän präsentiert sich dagegen der 77-PS-Vierzylinder. Beim Start an der Ampel wirkt er zunächst schwach und kommt nur mühsam auf Touren. Ab 4000/min wird er zwar spritziger, aber auch laut und wirkt dann bei flotter Fahrweise überanstrengt. Die 65-PS-Basismotorisierung dürfte deshalb nur etwas für unerschrockene Freunde hoher Drehzahlen sein.
Der 1.4er bringt es laut Werk auf 165 km/h und braucht von null auf 100 13,2 Sekunden – ausreichend. Dennoch gut, daß Fiat im Februar einen 95-PS-16-Ventiler nachschiebt. Wer schaltfauler (aber meist auch teurer) fahren will, sollte sich in der Diesel-Palette bedienen – hier gibt es vier Motoren zur Wahl (s. Tabelle).
Der 1.4er bringt es laut Werk auf 165 km/h und braucht von null auf 100 13,2 Sekunden – ausreichend. Dennoch gut, daß Fiat im Februar einen 95-PS-16-Ventiler nachschiebt. Wer schaltfauler (aber meist auch teurer) fahren will, sollte sich in der Diesel-Palette bedienen – hier gibt es vier Motoren zur Wahl (s. Tabelle).
Einstiegsmodell für 10.990 Euro
Ob Selbstzünder oder Benziner, gleich ist bei allen Grande Punto die leichtgängige elektrische Servolenkung. Es mag Kunden geben, die das mögen. Ich nicht. Mir ist das Gefühl zu teigig und synthetisch. Die Rückmeldung von der Straße ist gleich null, der Fahrspaß damit auch.
Daß die Servounterstützung per City-Taste sogar noch verstärkt werden kann, halte ich zwar für übertrieben, doch laut Fiat gibt es vor allem Fahrerinnen, die dieses leichtgängige Lenken beim Rangieren in der Stadt mögen. Wichtiger wäre für mich ein serienmäßiges ESP. Das gibt es aber zunächst nur in der Ausstattungslinie "Sport" sowie den beiden starken Dieseln. Das ist gerade deshalb schade, weil der Neue ansonsten mit hoher Sicherheitsausstattung glänzt: inklusive Kopfairbags vorn und hinten sowie Gurtkraftbegrenzer.
Ein wichtiges Kaufargument ist der Preis: Der Grande Punto mit drei Türen und 65 PS startet bei knapp unter 11.000 Euro. Ein Polo ist kleiner und kostet 11.875 Euro, nur die Konkurrenz aus Frankreich, Japan und Korea gibt es schon für gut 1000 Euro weniger. Aber auch die ist kleiner. Und die Qualität? Natürlich schaut man bei Fiat immer besonders kritisch. Mein erster Eindruck: Das muß noch besser werden. Die schlampig verlegte Plastikdämmfolie im Motorraum und die ungleichmäßigen Spaltmaße seien noch "Sünden der Vorserienautos" versichern uns die Italiener. Hoffentlich stimmt das. Denn auf dem Weg zurück auf die Erfolgsstraße darf sich Fiats Erlöser solche Patzer nicht erlauben.
Daß die Servounterstützung per City-Taste sogar noch verstärkt werden kann, halte ich zwar für übertrieben, doch laut Fiat gibt es vor allem Fahrerinnen, die dieses leichtgängige Lenken beim Rangieren in der Stadt mögen. Wichtiger wäre für mich ein serienmäßiges ESP. Das gibt es aber zunächst nur in der Ausstattungslinie "Sport" sowie den beiden starken Dieseln. Das ist gerade deshalb schade, weil der Neue ansonsten mit hoher Sicherheitsausstattung glänzt: inklusive Kopfairbags vorn und hinten sowie Gurtkraftbegrenzer.
Ein wichtiges Kaufargument ist der Preis: Der Grande Punto mit drei Türen und 65 PS startet bei knapp unter 11.000 Euro. Ein Polo ist kleiner und kostet 11.875 Euro, nur die Konkurrenz aus Frankreich, Japan und Korea gibt es schon für gut 1000 Euro weniger. Aber auch die ist kleiner. Und die Qualität? Natürlich schaut man bei Fiat immer besonders kritisch. Mein erster Eindruck: Das muß noch besser werden. Die schlampig verlegte Plastikdämmfolie im Motorraum und die ungleichmäßigen Spaltmaße seien noch "Sünden der Vorserienautos" versichern uns die Italiener. Hoffentlich stimmt das. Denn auf dem Weg zurück auf die Erfolgsstraße darf sich Fiats Erlöser solche Patzer nicht erlauben.
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