Fahrbericht Golf 1.4 TSI DSG
VW legt einen Gang zu

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Mit sieben Gängen zündet VW die zweite Stufe des Direktschaltgetriebes für den Golf. Das neue DSG soll als eine Art Wunder-Getriebe zukünftig eine Menge Sprit sparen.
VW ist der Konkurrenz einen Schritt voraus. Vielleicht nicht in der Modellpolitik. Aber garantiert mit seinem Doppelkupplungsgetriebe DSG (Direktschaltgetriebe), das sich in Golf & Co bereits seit 2003 erfolgreich als Alternative zum Handschalter präsentiert. Das DSG bietet den Schaltkomfort einer Automatik, wechselt rasend schnell und ohne Zugkraftunterbrechung die Gänge und verbraucht dabei sogar noch weniger Sprit als Automaten mit Drehmomentwandler. Das Ganze funktioniert so gut, dass VW inzwischen über eine Million Kunden mit DSG glücklich gemacht hat. Gut für VW, schlecht für die anderen Hersteller – denn die haben bislang nicht so schnell geschaltet. Erst jetzt bringen Ford/Volvo, BMW und demnächst Porsche eigene Doppelkupplungsgetriebe.
Bis zu zwölf Prozent Spriteinsparung

Diese Kniffe sollen bis zu zwölf Prozent Einsparung bringen – verspricht VW. Beim Golf 1.4 TSI zum Beispiel würde dann der Verbrauch von 6,3 auf 5,9 Liter Super auf 100 Kilometer sinken (139 Gramm statt 149 Gramm CO2 pro Kilometer). Aber: Was die Umwelt freut, ärgert den Geldbeutel. Um den Aufpreis von 1750 Euro für das 7-Gang-DSG aufzufangen, müsste man im Falle des 1.4 TSI über 300.000 Kilometer weit fahren. Dennoch, der Schaltkomfort überzeugt, und das beeindruckende Tempo, mit der das DSG die Gänge zugkraftfrei wechselt, sind das Geld wert.
Das konnten wir bereits bei einer Testfahrt mit einem Golf 1.4 TSI feststellen. Das Getriebe wechselt die Gänge so sanft wie die Automatik einer Luxuslimousine. Beim Anfahren rückt die Kupplung behutsam ein, eine Kriechfunktion hilft beim Rangieren. Durch die sieben Gänge läuft der Golf fast immer im optimalen Drehzahlbereich.
Fazit
Auf das ohnehin tolle DSG-Getriebe mit sechs Gängen setzt VW noch einen drauf. Und damit ist nicht nur die zusätzliche Fahrstufe gemeint. Zum bereits bekannten Schaltkomfort und der beeindruckenden Geschwindigkeit der Gangwechsel kommt beim Siebengang-DSG noch ein beachtlicher Spareffekt.
Das Prinzip des DSG-Getriebes

Vorteil: Das Getriebe kommt mit nur 1,7 Liter Schmierstoff (statt 6,5) aus, die Wellen drehen leichter, das spart Sprit. Außerdem ermöglicht ein zusätzlicher Gang eine größere Spreizung der Übersetzungen. Nachteil des Systems: Die trockenen Kupplungen können weniger Drehmoment übertragen (250 statt 400 Nm), somit ist das Siebengang-Getriebe nur für kleinere Motoren geeignet.
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