Fahrbericht Renault Mégane
Gallischer Golf

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Der neue Renault Mégane gilt als einer der schärfsten Konkurrenten des VW Golf. Die dritte Generation des kompakten Franzosen geht am 28. November bei uns an den Start. So fährt er.
Franko-Phile wird es freuen: Der neue Renault Mégane setzt weiterhin mehr auf Komfort als auf Dynamik. Somit bleibt er sich treu, trifft die Mischung aus beidem aber besser als sein Vorgänger. Der Franzose ist auf kurvigen Strecken agil unterwegs, bietet aber auch viel Komfort für längere Autobahn-Etappen. Der neue Mégane wird als Fünftürer und sportlicher Dreitürer angeboten. Das Coupé verfügt über ein Sportfahrwerk mit straffen Federn und härter abgestimmten Stoßdämpfern. Beim Design gilt für beide Varianten: Statt Kanten gibt es jetzt Rundungen. Das neue Modell ist konventioneller gestylt als der Vorgänger, den selbst Renault mittlerweile zu polarisierend findet. Am stärksten zeigt sich das beim Heck, das statt des ungewöhnlichen Bürzels jetzt einen eher herkömmlichen Abschluss besitzt. Der Dreitürer trägt die gleichen Design-Merkmale wie der Fünftürer, wirkt aber dynamischer. Auffällig hier: steilere Dachlinie, Dachspoiler über der Heckscheibe.
Der Franzose hat deutlich an Qualität zugelegt
Kommen wir zum Innenraum: Der ist hochwertiger und komfortabler geworden. Alle Oberflächen fassen sich fein an, die Instrumente lassen sich gut bedienen und ablesen. Zahlreiche Ablagen sorgen für Ordnung, nichts purzelt während der Fahrt durch den Fahrgastraum. Dazu gibt es spürbar mehr Platz für die Insassen, schließlich ist der Mégane um neun Zentimeter gewachsen, misst jetzt 4,30 Neter. Die Sitze sind bequem, bieten guten Seitenhalt. Auf der Rückbank wird es für den fünften Passagier in der Mitte allerdings etwas eng. Der Kofferraum hat mit 405 Liter deutlich zugelegt.
Als Einstiegsmotor für den fünftürigen Mégane dient ein 1,6-Liter Benziner mit 100 PS. Weitere Benziner leisten 110 PS und 130 PS (ab Frühjahr 2009). Der 1,5-Liter-Basisdiesel bietet genügsame 90 PS. Wer mehr Selbstzünder-Dampf wünscht: 110 PS, 130 PS, 160 PS (ab Frühjahr 2009) sind die Ausbaustufen. Das Coupé wird von zwei Benzinern (110 PS, 180 PS) sowie drei Dieseln (106 PS, 130 PS, 160 PS ab Frühjahr 2009) befeuert. Für 2009 ist eine Bio-Ethanol-Variante geplant, ein Autogas-Antrieb kommt später. Beste Wahl: der 1.9-Turbodiesel mit 130 PS. Kraftvoll, souverän, sparsam und völlig leise. Das maximale Drehmoment von 300 Newtonmetern liegt bereits bei 1750 Umdrehungen an. Damit beschleunigt der Franzose druckvoll in 9,5 Sekunden auf Tempo 100, schafft 205 km/h Spitze. Der Verbrauch liegt im Schnitt bei 5,1 Liter Diesel (CO2: 135 g/km).
Preise ab 16.900 Euro
Der Renault Mégane startet Ende November 2008 zunächst als Fünftürer. Das dreitürige Coupé folgt im Januar 2009. Die Preise für den neuen Mégane beginnen unverändert bei 16.900 Euro. Eingespart hat Renault sich vor allem aufwändige Extras: Abstands-Radar, automatische Einparkhilfe oder ein elektronische Fahrwerk gibt es nicht. Dafür schließen sich alle Fenster beim zweifachen Verriegeln mit der Fernbedienung.
Fazit: Der neue Megane ist durchaus eine Alternative zum Golf. Günstiger, genau so groß und ähnlich gut gerüstet. Wie er sich im ersten Vergleich gegen den VW und den Peugeot 308 schlägt, steht am Freitag in AUTO BILD 46/2008.
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