Chrysler Portal Concept Car
Der Radstand des Portal ist kürzer als beim Pacifica, der ebenfalls aufs autonome Fahren getrimmt wird.
Bild: Fiat Chrysler Automobiles
Fiat-Chrysler (FCA) zeigt auf der CES (5. bis 8. Januar 2017) eine Studie zum autonomen Fahren. Der Chrysler Portal soll das autonome Level 3 beherrschen, bei dem der Fahrer nur noch in ganz speziellen Situationen aufgefordert wird, das Lenkrad zu übernehmen. Stufe 3 wird beispielsweise auch für den BMW iNext (i5) für 2021 angestrebt. Viel eher dürfte auch aus dem Chrysler Portal keine Serienversion werden, da die Gesetzgebung Stufe 3 im öffentlichen Verkehr bisher nur für Versuchszwecke erlaubt. Eigentlich ist FCA auch mit Google (Alphabet) unter dem Namen Waymo an der Entwicklung eines autnomen Fahrzeugs beteiligt. Auf Basis des Mini-Vans Chrysler Pacifica gibt es bereits erste Prototypen. Der kleinere Portal unter der Federführung von FCA kann als Gegengewicht zum Waymo-Projekt betrachtet werden, damit man sich nicht zu stark von Google abhängig macht. Verständlich, da Waymo offenbar auch zweigleisig fährt und angeblich weitere Partner wie Honda im Gespräch sind. 
Chrysler Portal Concept Car
3D-Darstellung, Mikrofone und Kameras: Der Portal ist mit Hitech vollgestopft, soll aber trotzdem viel Platz bieten.
Bild: Fiat Chrysler Automobiles
Wie alle großen Hersteller beschäftigt sich auch FCA mit der Frage, was machen die Passagiere, wenn das Auto von alleine fährt, wie verbringen sie die Zeit? Dafür bietet die Studie den bis zu sechs Passagieren auf knapp 32 Quadratmetern allerhand elektronische Spielereien. Dazu gehören Displays für Filme und Fotos, aber auch Mikrofone, die die Kommunikation im Auto verbessern sollen. Die Infos auf den Displays können durch Überlagerung in 3D angezeigt werden. Mit Eyetracking, also Blickverfolgung, kann der Portal erkennen, ob der Fahrer beispielsweise das Licht anschalten will, wenn er in diese Richtung blickt und diese Handlung ohne weiteren Input des Fahrers sofort ausführen. 3D und Eyetracking sind keine Zukunftsspielereien und werden auch im Volkswagenkonzern erprobt.

E-Reichweite von bis zu 402 Kilometern

Wie andere Studien von BMW oder VW setzt auch FCA beim Portal auf einen elektrischen Antrieb, denn E-Autos bieten sich besonders für das autonome Fahren an, weil sie bessere Platzverhältnisse als Verbrenner haben. Die 100 Kilowatt starke Lithium-Ionen-Batterie des Portal soll vollständig geladen eine Reichweite von 402 Kilometern erreichen. Mit der nächsten Generation von DC-Schnellladestationen könnte binnen 20 Minuten eine Ladung für 241 km Reichweite erfolgen.

FCA will Android komplett integrieren

Bisher musste man Android Auto über sein Smartphone mit ins Auto bringen. Das will Fiat mit der nächsten Generation seines Betriebssystems Uconnect ändern. Da soll bereits die aktuelle Version Android Nougat fest installiert sein. Über das System lassen sich dann nicht nur Google Maps und andere kompatible Apps nutzen, sondern auch Fahrzeugfunktionen wie das Radio und die Klimaanlage bedienen. Wie das Ganze aussehen soll, zeigt FCA auf der CES auf einem 8,4-Zoll-Display.