Fisker Latigo CS: BMW M6 Umbau
Dieses Coupé war ein BMW
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Der Fisker Latigo CS ist ein Sportwagen auf BMW-Basis. Ursprünglich sollten 150 Stück gebaut werden, doch nach nur zwei Exemplaren war Schluss!
Der vollelektrische Fisker Karma ist ein absoluter Exot in Deutschland. Doch lange vor der 2011 präsentierten Elektro-Limousine hat der dänische Designer Henrik Fisker zwei eigene Modelle auf den Markt gebracht. Den 15 Mal gebauten Tramonto und den Latigo CS, von dem nur zwei Exemplare entstanden. Kurios: Beide Modelle basieren auf deutschen Luxusautos!

Während vom Latigo CS nur zwei Exemplare entstanden, wurden vom Tramonto auf SL-Basis 15 Stück gebaut.
Basis ist der BMW 6er E63
Neben dem Showfahrzeug auf 645i-Basis dauerte es allerdings bis 2007, bevor ein Kunde einen Latigo CS bestellte und am Ende blieb es auch bei diesem einen Kunden. Statt ehemals 150 geplanten Fahrzeugen wurden nur zwei Latigo CS gebaut: Das Showfahrzeug auf Basis eines 645i und die Nummer 001/150 auf Basis eines M6. Das Design des von Chris Bangle gezeichneten BMW 6er der Generation E63 wurde von Beginn an kontrovers diskutiert. Ein guter Ansatz für den Ästheten Fisker, der genau wie beim Tramonto auch bei diesem Modell die gesamte Technik inklusive aller Sicherheitsfeatures übernehmen und sich auf seine Hauptaufgabe konzentrieren konnte: Das Design.
Ein Hauch Aston Martin am Latigo CS

Der aufgesetzt wirkende Heckdeckel des BMW 6er ist verschwunden, der Latigo CS wirkt edel.
Trotz der umfangreichen Veränderungen erkennen Profis im Profil die Silhouette des BMW 6er. Auch Details wie die Türgriffe oder die Spiegel verraten die Münchner Basis. Am Heck hingegen hat Fisker ganze Arbeit geleistet, um die eigentliche Identität des großen Coupés bestmöglich zu verschleiern. Das oft kritisierte Bangle-Buckel mit dem aufgesetzt wirkenden Heckdeckel hat Fisker deutlich entschärft und dem BMW gleichzeitig einen völlig neuen Look verpasst. Die wulstigen Rückleuchten wurden verbannt. Stattdessen trägt der Tramonto extraschmale zweigeteilte LED-Rückleuchten am cleanen Heck. Aus dieser Perspektive wirkt der Latigo CS wie ein Mix aus dem aktuellen Mercedes E-Klasse Coupé und dem eingestellten Renault Laguna Coupé.
Im Interieur ist die BMW-Basis zu erkennen

Das Showfahrzeug des Latigo CS basiert auf einem BMW 645i und hat einen schwarz-roten Innenraum.
Beim Motor hat sich hingegen richtig etwas getan, denn der Erstbesitzer des Latigo CS 001/150 entschied sich für das sogenannte "Performance Plus-Package". Für umgerechnet etwa 49.000 Euro (ehemals 55.000 US Dollar) wurde der Fünfliter-V10 (S85) von serienmäßigen 507 PS auf 674 PS gepusht. Dazu wurde der Saugmotor komplett neu aufgebaut und umfangreich modifiziert. Diese Arbeit lagerte Fisker zum Tuner RD Sport aus. Ohne elektronische Abregelung soll der Latigo CS 330 km/h schaffen, was angesichts ähnlicher Höchstgeschwindigkeiten von BMW M6 ohne Vmax-Begrenzung, realistisch erscheint.
Gesamtpreis von rund 270.000 Euro

Im Profil ist die Linienführung des BMW 6er E63 zu erkennen.
Da es neben dem Showfahrzeug auf 645i-Basis nur ein einziges Kundenfahrzeug gibt, lässt sich dessen Weg bis heute nachverfolgen. Nach etwa vier Jahren trennte sich der Erstbesitzer aus Kalifornien 2011 von einem ganz besonderen Auto, woraufhin der Latigo CS bis Februar 2018 in einer kleinen Privatsammlung unterkam, eher bei der Auktionsseite bringatrailer.com mit fast 37.000 Kilometern für umgerechnet 94.000 Euro (105.001 US Dollar) verkauft wurde.
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