Was haben BMW Z8, Aston Martin DB9 und Artega GT gemeinsam? Den Designer! Alle drei Modelle wurden vom Dänen Henrik Fisker gezeichnet, der 2011 mit dem vollelektrischen Karma sein eigenes Auto auf den Markt brachte. Was kaum jemand weiß: Schon 2005 hatte Fisker mit dem Tramonto sein erstes Auto am Start!
Im Januar 2005 haben Henrik Fisker und sein Geschäftspartner Bernhard Köhler die Designfirma Fisker Coachbuild mit Sitz im US-amerikanischen Orange County gegründet. Nur wenige Monate später präsentierten sie gleich zwei Modelle: Fisker Tramonto und Fisker Latigo CS.

Tramonto auf Basis des Mercedes SL (R 230)

Dieser Roadster war mal ein Mercedes SL
Feinstes Leder und eigene Embleme im Innenraum des Tramonto: Kenner identifizieren die Mercedes-Basis.
Das Erstlingswerk von Fisker Coachbuild war der Tramonto, ein Cabrio mit Metallklappdach, das noch 2005 auf den Markt kam und nicht zufällig an eine Mischung aus Aston Martin und Mercedes erinnert. Die Basis für den Tramonto bildet der Mercedes SL der Baureihe R 230. Der Vorteil für Henrik Fisker: Die gesamte Technik inklusive aller Sicherheitsfeatures wurde übernommen, und er konnte sich auf seine Hauptaufgabe konzentrieren: das Design. Fisker war in dieser Funktion ein klassischer Karosseriebauer (Coachbuilder).
Nach seiner Transformation erinnert vom Tramonto nur noch wenig an seine Ausgangsbasis, den SL. Wer genau hinschaut, der erkennt lediglich an Dach- und Seitenlinie sowie an den Außenspiegeln, dass ein Mercedes unter der edlen Hülle steckt. Die neue Karosserie besteht aus einem Mix aus Fiberglas und Aluminium und wurde von Hand gefertigt. Dazu hat sich Fisker auch um den Innenraum gekümmert und das Interieur großflächig mit feinstem italienischen Leder ausstaffiert. Zusätzlich wurden spezielle Instrumente entworfen sowie alle Mercedes-Schriftzüge entfernt. Kenner dürften die Basis allerdings an Details erkennen, an Knöpfen, Pedalerie und Lenkrad. 

Bis zu 700 PS aus einem V12-Biturbo

Dieser Roadster war mal ein Mercedes SL
Aus dem V8-Kompressor des SL 55 AMG holt Tuner Kleemann bis zu 610 PS.
Umgebaut wurden ausschließlich die großen Motorisierungen wie SL 600, SL 55 AMG und SL 65 AMG. In Zusammenarbeit mit dem dänischen Tuner Kleemann wurde für den sonst 612 PS starken SL 65 AMG das sogenannte Performance Plus Package entwickelt, das die Leistung im Tramonto auf 700 PS anhob. Je nach Motorisierung soll der Fisker über 330 km/h schnell sein und in weniger als vier Sekunden auf 100 km/h beschleunigen. 

Nur 15 Stück wurden gebaut

Dieser Roadster war mal ein Mercedes SL
Aus dieser Perspektive ist nichts mehr vom Mercedes SL der Baureihe R 230 zu erkennen. 
Geplant waren 150 Fisker Tramonto, doch die Nachfrage blieb mäßig. Das dürfte vor allem am hohen Preis gelegen haben: Neben der mehr als 100.000 Euro teuren Basis des Mercedes SL verlangte Fisker für den Karosserieumbau umgerechnet knapp 130.000 Euro (138.000 US-Dollar). Für die Leistungssteigerung wurden noch mal rund 40.000 Euro (43.000 US-Dollar) fällig, sodass der Gesamtpreis für den Fisker Tramonto bei über 270.000 Euro lag. Das hatte zur Folge, dass nur 15 durchnummerierte Exemplare gebaut wurden, die heute alle in Sammlerhand sind und nur sehr selten den Besitzer wechseln.