Normalerweise machen Automatikgetriebe sportliche Fahrzeuge im Sprint schneller. Die Automatik schaltet, anders als der Mensch, zum optimalen Zeitpunkt und braucht auch viel weniger Zeit, um den Gang einzulegen. Nicht so beim Ford Focus ST Schrägheck. Der benötigt mit dem manuellen Sechsgang-Getriebe 5,7 Sekunden, um aus dem Stand auf 100 km/h zu preschen. Wählt man die neue Siebengang-Automatik, dann dauert das Ganze glatte sechs Sekunden. Beim Kombi zeigt sich das gleiche Bild: Mit manueller Schaltung benötigt der Focus ST Turnier 5,8 Sekunden, mit der Automatik 6,1 Sekunden.Die technischen Daten belegen das Beschleunigungs-Dilemma: Der 2,3 Liter große EcoBoost-Benziner leistet in beiden Fällen zwar 280 PS, aber beim maximalen Drehmoment unterscheiden sich die Getriebevarianten. Während die Version mit manueller Sechsgang-Schaltung 420 Nm an die Antriebswelle schickt, sind es bei der Siebengang-Automatik 415 Nm. Irgendwo geht in der neuen Antriebsvariante also so viel wertvolles Drehmoment verloren, dass die Sprintwerte des Handschalters trotz schnelleren Gangwechsels nicht erreicht werden.

Auch der Spritverbrauch legt zu

Trotz adaptiver Schaltung, die sich an das Fahrverhalten und an den gewählten Fahrmodus anpasst, verbraucht der Focus ST mit Automatik außerdem mehr Sprit. 8,2 Liter auf 100 Kilometer gibt Ford an, beim handgeschalteten Sport-Kompakten sind es 7,9 Liter. Die Automatik hat in diesem Fall also nur den Pluspunkt im Bereich Komfort. Denn wie üblich kostet sie einen Aufpreis: Den Focus ST mit Siebengang-Automatik gibt es ab 40.700 Euro, während die Variante mit Schaltung 2000 Euro günstiger ist.

Von

Katharina Berndt