Ford Grand C-Max/Kia Carens/VW Touran: Test
Kia Carens verschenkt Sieg an Touran

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Cooles Design und günstiger Preis: So will der Kia Carens die deutsche Van-Elite VW Touran und Ford Grand C-Max vom Platz fegen. Fast häte es geklappt!
"Soccer mom", so nennen Amis die typischen Van-Fahrer: weiblich, sozial engagiert und gut im Kuchenbacken. Meistens sind diese Fußball-Muttis mit mehreren Kindern im Auto unterwegs. Sie schätzen ein vielseitiges Gefährt mit großem Innenraum und möglichst vielen Sitzen. Ford Grand C-Max und VW Touran heißen die Stammspieler in der umkämpften Van-Liga. Der Angreifer kommt aus Asien und heißt Kia Carens. Wie die beiden Deutschen kann auch der neue Koreaner neben der Chauffeur-Mama mindestens eine halbe Fußballmannschaft einladen. Denn alle drei Modelle rollen auf Wunsch als Siebensitzer zum Trainingsplatz. Musterknabe dieser Hauptsache-praktisch-Gattung war bislang der Touran, der auch von Fußball-Papas sehr geschätzt wird.
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Video: Carens, Touran, Grand C-Max
Kia wirft den Sieg weg
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Leicht untermotorisiert: Der C-Max ist für den ein Liter großen Dreizylinder etwas zu schwer geraten.
Genauso viel hat der Kia verfeuert (Werksangabe: 6,6 Liter). Allerdings wirkt die Leistungentfaltung im Carens freudloser. Um seine 135 PS voll abzurufen, sind 6300 Umdrehungen nötig. Dann sprintet der Kia zwar in 10,9 Sekunden auf 100 km/h und damit vier Zehntel schneller als seine Werksangabe, wird dabei aber unangemessen laut und fühlt sich überanstrengt an. Im direkten Vergleich mit den Turbos von Ford und VW wirkt der Saugmotor zäh und so veraltet wie ein Libero in einer modernen Fußballmannschaft. Dafür dürfte der 1,6-Liter-Vierzylinder mit seiner Kettensteuerung eine robuste Konstruktion sein, die kaum kaputt zu kriegen ist.
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Patzer: Bei plötzlichen Ausweichmanövern regelt das ESP des Kia zu spät, zu langsam oder überhaupt nicht.
Auf griffiger Oberfläche im Grenzbereich dagegen hat der Kia keine bedenklichen Fahrwerkprobleme, obwohl er auch hier deutlich mehr Aufbaubewegungen produziert als die straffer abgestimmten C-Max und Touran. Nein, ein Dribbelkünstler ist dieser Koreaner nicht. Anders gesagt: Kia wirft den Sieg weg! Denn ohne dieses Manko würde er über den Touran triumphieren. Darum sollte er noch mal ins Trainingslager und von dort die neuesten Spielstrategien in Sachen Fahrerunterstützung mitbringen. Denn für den Carens sind – anders als bei Ford und VW – weder Spurwechsel- und Fernlichtassistent noch eine Verkehrsschilderkennung erhältlich.
Weitere Details zu den drei Vans gibt es in der Bildergalerie. Den kompletten Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen gibt es als Download im Online-Heftarchiv.
Fazit
Die Sensation bleibt aus, der Touran gewinnt. Allerdings ist ihm der Kia dicht auf den Fersen. Nur sein mangelhaftes ESP verhindert, dass der Carens ganz nach vorn fährt. Dabei sind es vor allem seine Kostenvorteile und Garantien, die ihn zu einem überzeugenden Angebot machen.
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