Ford Mustang Mach-E GT: Test, Motor, Preis, Akku, Reichweite
Elektrisches Wildpferd: So viel Spaß macht der Mustang Mach-E GT

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Mit stolzen 487 PS kommt jetzt der neue Mustang Mach-E GT als Topmodell der Elektro-SUV-Baureihe von Ford. AUTO BILD hat den Ford getestet.
Bild: Michael Nehrmann / AUTO BILD
Große Namen können eine Last sein. Der Ford Mustang ist schließlich Idol ganzer Generationen und nebenbei der meistverkaufte Sportwagen aller Zeiten. Der Mach 1, auf den sich die Bezeichnung Mach-E bezieht, war stets eine besonders potente Version des Mustang, aktuell mit 5,0-Liter und 460 PS. GT wiederum steht bei Ford für einen Supersportler, zuletzt gebaut in kleiner Auflage mit 656 PS und 347 km/h schnell.
Und jetzt kommt der Ford Mustang Mach-E GT um die Ecke, ungefähr das Gegenteil von alldem. Ein ausgewachsenes, familientaugliches SUV, elektrisch angetrieben, 2,3 Tonnen schwer, immerhin mit 487 PS. Trägt er die Namen zu Recht?
Eine stattliche Erscheinung ist er schon mal, mit geschlossenem Grill und schmalen Scheinwerfern vorn, an der Seite coupéartig nach hinten abfallender Fensterlinie und drei stehenden Leuchten am Heck – wie beim Ur-Mustang von 1964. Ein erfreulicher Auftritt. Das gilt auch für die Inneneinrichtung. Der Mustang bietet vorn und hinten ordentlich Platz, die Sportsitze vorn haben eine weiche Auflage, aber viel Seitenhalt. Im Fond sitzt man E-Auto-typisch flach über dem Boden, aber gar nicht ungemütlich.
Fahrzeugdaten
Modell
Ford Mustang Mach-E GT
Motor Bauart vorn/hinten
Einbaulage
Spitzenleistung gesamt (Overboost)
Dauerleistung
Systemdrehmoment (Overboost)
Vmax
Getriebe
Antrieb
Bremsen vorn/hinten
Testwagenbereifung
Reifentyp
Radgröße
Reichweite*
Verbrauch*
Batterieart
Batteriekapazität brutto/netto
Ladeleistung AC/DC
Ladeanschluss
Ladezeit (10-80%, DC-Ladung)
Vorbeifahrgeräusch
Anhängelast gebremst/ungebremst
Stützlast
Kofferraumvolumen
Länge/Breite/Höhe
Radstand
Grundpreis (vor Förderung)
Testwagenpreis (wird gewertet)
Der Kofferraum schluckt 402 bis 1420 Liter. Und dazu gibt es vorn noch mal 100 Liter Stauraum. Mit Kunststoff ausgekleidet, auswaschbar und mit einem Wasserablauf, ideal für nasses Zeug aller Art.
Bei der Bedienung gibt es Optimierungspotenzial
Ein 10,2-Zoll-Display vor dem Fahrer liefert ein paar Infos – Reichweite, Tempo, Kilometerstand –, für einen großen Teil der Bedienung ist ein senkrecht stehender 15,5-Zoll-Touchscreen zuständig. Das Vorbild ist mit Tesla klar erkennbar, allerdings sind die Menüs verworren, eine Logik nicht immer erkennbar.

Vorbild Tesla: Der Innenraum wird von dem riesigen Touchscreen dominiert. Die Menüführung ist nicht immer logisch.
Bild: Ford Motor Company
Anders als die Mach-E bisher, war dieses Testauto sehr ordentlich verarbeitet, mit ansprechendem Material, einer betont sorgfältigen Lackierung und netten Details. Die Vordertüren etwa sind im oberen Bereich innen gummiert – genau dort fasst man sie zum Öffnen an.
Von 0 auf 100 km/h in 4,1 Sekunden
Der Mach-E GT besitzt je einen E-Motor an Vorder- und Hinterachse mit einer Gesamtleistung von 487 PS – im Overboost, also für wenige Sekunden. Als Dauerleistung gibt Ford 272 PS an, im Vergleich immer noch sehr viel.

Zügig: Bis Tempo 100 braucht der Mach-E GT schlanke 4,1 Sekunden. Er schafft 200 km/h Spitze – das dauert aber.
Bild: Michael Nehrmann / AUTO BILD
Den Sprint von 0 auf 100 schaffte der Mach-E GT im Test in erstaunlichen 4,1 Sekunden, rennt maximal 200 km/h. Er beschleunigt leise, schnell und bis Tempo 130 extrem druckvoll. Darüber lässt der Tatendrang stark nach, und ab 160 km/h wird es richtig zäh.
Auf Wunsch lässt er sich mit nur einem Pedal fahren. Allerdings reagiert das System insgesamt nicht so harmonisch und feinfühlig wie etwa beim Hyundai Ioniq 5, um einen Vergleich zu nennen. Das "Gas" lässt sich nicht ganz so gut dosieren, besonders beim Anfahren geht es manchmal ruppig zu.
Messwerte
Modell Ford Mustang Mach-E GT Beschleunigung 0–50 km/h 0–100 km/h 0–130 km/h 0–160 km/h 0–180 km/h Zwischenspurt 60–100 km/h 80–120 km/h Leergewicht/Zuladung Gewichtsverteilung vorn/hinten Wendekreis links/rechts Sitzhöhe Bremsweg aus 100 km/h kalt aus 100 km/h warm Innengeräusch bei 50 km/h bei 100 km/h bei 130 km/h bei 160 km/h Verbrauch Sparverbrauch Testverbrauch
Durchschnitt der 155-km-Testrunde (Abweichung zur WLTP-Angabe) Sportverbrauch CO2 (lokal) Reichweite
Messwerte
Modell
Ford Mustang Mach-E GT
Beschleunigung
0–50 km/h
0–100 km/h
0–130 km/h
0–160 km/h
0–180 km/h
Zwischenspurt
60–100 km/h
80–120 km/h
Leergewicht/Zuladung
Gewichtsverteilung vorn/hinten
Wendekreis links/rechts
Sitzhöhe
Bremsweg
aus 100 km/h kalt
aus 100 km/h warm
Innengeräusch
bei 50 km/h
bei 100 km/h
bei 130 km/h
bei 160 km/h
Verbrauch
Sparverbrauch
Testverbrauch
Durchschnitt der 155-km-Testrunde (Abweichung zur WLTP-Angabe)
Sportverbrauch
CO2 (lokal)
Reichweite
Der Akku im Mustang ist 91 kWh groß. Viel, allerdings liegt auch der Verbrauch hoch, im Test kamen wir auf 29 kWh. Und wir haben eine Reichweite von 350 Kilometern gemessen, laut Ford liegt sie bei 500 Kilometern (WLTP), aber dieses Problem kennen wir ja inzwischen … Geladen werden kann der Mustang an der Gleichstrom-Säule mit maximal 150 kW, von 10 auf 80 Prozent Batterieladung dauert das dann, wenn denn alles klappt, 45 Minuten.
Die Lenkung des Mustang könnte besser sein
Der Mustang fährt sich wuchtig, mit guter Traktion, dreht sich mit dem – je nach Fahrprogramm – heckbetont ausgelegten Allradantrieb freundlich in die Kurven ein, ist energisch unterwegs. Macht grundsätzlich Spaß, allerdings hat uns die Lenkung nicht übermäßig gefallen. Sie ist schwergängig aus der Mittellage und insgesamt nicht besonders kommunikativ.
Verbesserungspotenzial bietet auch die Abstimmung. Der mit adaptiven Dämpfern ausgestattete GT federt störrisch, die 20-Zoll-Räder rollen herb ab, besonders der Langsamfahrkomfort lässt zu wünschen übrig. Bei höherem Tempo beruhigt sich das alles, der Mustang fühlt sich dann straff, aber nicht mehr so ruppig an.

Spaßbringer mit Abstrichen: Der elektrische Mustang fährt sich wuchtig und energisch, die Lenkung könnte aber besser sein.
Bild: Michael Nehrmann / AUTO BILD
Gute Nachrichten gibt es von den Bremsen, die Brembos (Serie beim GT) verzögern bestens, warm stand der Mustang beim Stopp aus Tempo 100 schon nach 33,7 Metern, top!
Wertung
Modell
Ford Mustang Mach-E GT
Karosserie
Antrieb
Fahrdynamik
Connected Car
Umwelt
Komfort
Kosten
AUTO BILD-Testnote
Der Mach-E GT steht ab stolzen 77.200 Euro in der Liste, betont komplett ausgestattet, nur den Lack muss man noch wählen. Doch auf der Ford-Homepage findet sich aktuell folgende Notiz: "Aufgrund der hohen Nachfrage ist der Mustang Mach-E GT zurzeit ausverkauft." Scheint also zu klappen mit den großen Namen.
Fazit
Ein sympathischer Typ, der Mach-E GT. Nicht perfekt, macht aber Spaß. Er sieht gut aus, ist sehr schnell (bis 160 km/h). Für Mustang-T5-Fans jetzt schwierig, aber dieses E-SUV macht dem Namen Mustang keine Schande. Wirklich nicht. AUTO BILD-Testnote: 2-
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