Ford Puma: Kaufberatung, Motor, Ausstattung, ST Line
Welcher Ford Puma darf's sein? Die große Kaufberatung!
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Der Puma ist ein Kleinwagen-SUV auf Fiesta-Basis. Titanium, ST Line oder der 200 PS starke ST – welcher macht am meisten an? Große Kaufberatung!
Bild: AUTO BILD / Christian Goes
Ein Ford, der aussieht wie ein Porsche – darf man so was überhaupt sagen? Front und Seitenansicht erinnern tatsächlich deutlich an Porsches SUV-Sprössling Macan. Was ja nichts Schlechtes heißt, im Gegenteil.
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Ford Puma ST mit Rabatt
Den Ford Puma ST gibt es mit bis zu 8257 Euro Rabatt bei carwow.de. (Stand: 3. Februar 2021)
Einen gewissen sportlichen Anspruch verkörpert auch der Name: Puma, so hieß von 1997 bis 2001 ein Sportcoupé auf Fiesta-Basis. Überzeugt der neue Puma auch beim genauen Blick in die Preisliste?
Innenraum: solide Fiesta-Kost
Um das Cockpit als Fiesta-Derivat zu entlarven, genügt ein schnelles Hinsehen. Aber: Es gäbe schlechtere Vorbilder. Besonders das griffige, im ST-Line perforierte und mit roten Nähten verarbeitete Lenkrad gefällt, allgemein stimmt die Ergonomie. Die klassischen Tasten für die Klimasteuerung ermöglichen auch während der Fahrt eine ablenkungsfreie Bedienung, ein runder Drehregler verändert die Lautstärke.
Unter "neutral" verbuchen wir an dieser Stelle das Sync-3-Infotainmentsystem. Es ist serienmäßig vorhanden und tut, was es soll – wer sein Smartphone per Kabel mit dem Puma koppelt, findet die Apps recht flott auf dem acht Zoll großen Bildschirm wieder. Die Sprachsteuerung zeigt sich etwas unflexibel, leidet aber nicht grundsätzlich an Verständnisproblemen. Wer die richtigen Kommandos nutzt, kann neueAdressen recht problemlos auch während der Fahrt eingeben.
Das Cockpit stammt im Prinzip eins zu eins vom Fiesta. Der Achtzoll-Screen in der Mitte ist Serie, die digitale Instrumententafel kostet für den Puma Titanium 500 Euro.
Bild: Sven Krieger/AUTO BILD
Ein im Grunde unnötiges Extra bleibt die digitale Instrumententafel. Hochaufgelöst liefert sie zwischen den einzelnen Fahrmodi schwungvolle Animationen, kann aber ansonsten eigentlich kaum mehr als das serienmäßige, teildigitale Cluster. Ein echter Mehrwert wäre etwa gewesen, wenn sich die Navikarte vor dem Fahrer einblenden ließe. So bleiben die 500 Euro Aufpreis ersparenswert, ab den höheren Linien zählt sie aber ohnehin zum Serienumfang.
Auch im ST-Line geizen die Sitze mit Seitenhalt
Schade bleibt ebenso, dass die Sitze auch im ST-Line mit Seitenhalt geizen – das Gestühl bleibt sogar im Prinzip gleich, lediglich der Bezug verändert sich. Erst der richtige ST hegt dann mit echten Schalensitzen mehr dynamische Ambitionen. Die höchste Linie ST-Line Vignale bietet eine Massagefunktion für Fahrer und Beifahrer, die wir leider nicht ausprobieren konnten.
Ein wenig mehr als der Fiesta bietet der Puma aber schließlich doch – zumindest gegen Geld. So öffnet die Heckklappe optional elektrisch per Fußkick (370 bis 730 Euro extra), und die höchsten beiden zivilen Linien fahren auf Wunsch mit 19-Zöllern (600 Euro) vor. Die im Vergleich bessere Serienausstattung – zum Beispiel Navi, Müdigkeitswarner und Verkehrsschilderkennung – ist dadurch entstanden, dass Ford die Einstiegslinie Cool & Connect Mitte 2021 aus dem Programm nahm, beim Fiesta gibt es sie noch. Bedeutet: Titanium ist der neue Einstieg.
* Weitere Informationen zum offiziellen Kraftstoffverbrauch und zu den offiziellen spezifischen CO2-Emissionen und gegebenenfalls zum Stromverbrauch neuer Pkw können dem "Leitfaden über den offiziellen Kraftstoffverbrauch" entnommen werden, der an allen Verkaufsstellen und bei der "Deutschen Automobil Treuhand GmbH" unentgeltlich erhältlich ist www.dat.de.
Extra-Tipp: Wer einen möglichst günstigen Puma ohne viel Schnickschnack sucht, sollte nach jungen Gebrauchten Ausschau halten, die noch in der alten Basis-Linie kommen.
Platzangebot: Zu zweit wirkt der Puma stimmig
Beim Raumangebot bietet der Kölner ziemlich genau das, was wir von einem Kleinwagen-SUV erwarten. Vorne ist das Platzangebot mehr als ausreichend, hinten wird's schnell eng. Gerade bei der Kopffreiheit fordert die sportliche Dachlinie des Puma ihren Tribut – viel größer als 1,80 Meter sollte man nicht sein, wenn es hinten noch bequem sein soll
Das optionale Panorama-Dach (1000 Euro) dürfte den Platz noch etwas knapper machen, wir halten es trotzdem für erwähnenswert. Es besteht aus gleich zwei Glasflächen – einer größeren vorne (lässt sich öffnen) und einer kleineren im Fond.
Mit Pano-Dach wird's noch enger – der Tester misst aber auch 1,90 Meter. Bis ca. 1,80 Meter ist es aushaltbar.
Bild: Sven Krieger/AUTO BILD
Eine weitere Überraschung wartet beim Puma dann im Kofferraum: Der Ladeboden lässt sich in eine beinahe senkrechte Position klappen, gibt dann den Blick frei auf eine 81 Liter große Wanne, die Ford "MegaBox" nennt. Der Clou: Unten ist ein Stöpsel. Man könnte also etwa nasse Neoprenanzüge dort lagern – oder im Sommer einen Eiskühler installieren.
In der Megabox im Kofferraum kommen bis zu 81 Liter Gepäck unter (Maximalgewicht: 70 Kilogramm).
Bild: Sven Krieger/AUTO BILD
Konventioneller gedacht passen auch Handgepäckkoffer ziemlich genau rein und verrutschen kaum noch. Inklusive Box fasst der Kofferraum 456 Liter – ein richtig guter Wert. Mit umgeklappten Rücklehnen sind es 1216 Liter, es entsteht eine beinahe ebene Fläche.
Motoren: Drei Zylinder müssen reichen
Wer einen neuen Puma kauft, kauft ein Auto mit Dreizylinder – das ist gesetzt, seit Ford letztes Jahr den 1,5-Liter-Diesel gestrichen hat. Bereit steht also noch der Einliter-EcoBoost mit Mildhybrid und 125 oder 155 PS, wahlweise mit Handschaltung oder mit Automatik. Und dann gibt es noch den ST mit 1,5 Litern Hubraum und richtig Qualm – dank 200 PS, 320 Newtonmeter und manuellem Sechsgang-Getriebe. Frontantrieb ist Pflicht.
Krummes Ding: Drei Zylinder – nicht mehr und nicht weniger gibt es im Puma.
Bild: Sven Krieger/AUTO BILD
Gleich vorweg zum Puma ST: Sein Motor hängt nach kleiner Verschnaufpause giftig am Gas, die drei Pötte klingen bei höherer Drehzahl beinahe wie ein Sechszylinder-Boxer (womit wir wieder bei Porsche wären). Von null auf hundert geht's in gerade mal 6,7 Sekunden, bei 220 km/h ist Schluss. An Alltagsqualitäten büßt der ST allerdings deutlich ein: Federn und Dämpfer sind hart und nicht verstellbar.
Der Motorsound des Puma ST ist immer präsent
Der Klappenauspuff erlaubt zwar bei niedrigerem Tempo eine gemäßigte Klangkulisse – spätestens bei Autobahntempo muss die Abgasanlage aber auf Durchzug schalten, um den Abgasfluss nicht zu behindern. Insgesamt ist der Motorsound also fast immer präsent, was anstrengend sein kann. Dazu kommt, dass der ST die innere Raubkatze weckt – die angegebenen 6,5 Liter Super zu erreichen mag möglich sein, fordert aber eine unrealistische Menge Selbstdisziplin. Man kalkuliert besser acht bis neun Liter ein.
Der 200 PS starke Puma ST hat serienmäßig eine Klappenabgasanlage.
Bild: Sven Krieger/AUTO BILD
Der Einliter-Turbo gibt sich deutlich gemäßigter
Deutlich gemäßigter bleibt der Einliter-Turbo. Das Mildhybridsystem macht sich in der Praxis durch sanfte Rekuperation bemerkbar. Wer die Lauscher aufsperrt, kann in diesem Moment sogar ein leichtes Fiepen aus Richtung Antriebsstrang vernehmen.
Ob es nun die stärkere 155-PS-Version (1500 Euro Aufpreis) sein soll oder 125 PS ausreichen, ist im Grunde Geschmackssache. Wir vermuten sogar, dass die Hardware wohl exakt dieselbe sein dürfte und einzig und allein der einprogrammierte Ladedruck die beiden unterscheidet. Insgesamt ist das Plus an Leistung und Drehmoment (siehe Motorentabelle) kein Papiertiger, sondern tatsächlich zu spüren, der Antrieb wirkt durchzugsstärker und auch drehfreudiger.
Unter einer kleinen Anfahrschwäche leiden beide, verbrauchen im Alltag bei normaler Fahrweise sechs Liter Super. Der Siebengang-Wandler (1800 Euro) schaltet verschliffen und gefällt durchaus, der Ampelstart bleibt aber eine dreizylindrig-rumpelige Sache.
Motoren Ford Puma*
Motoren Ford Puma*
1.0 Ecoboost Hybrid (Aut.)
1.0 Ecoboost Hybrid (Aut.)
1.5 Ecoboost (ST)
Motor/Hubraum
R3 + Mildh./999 ccm
R3 + Mildh./999 ccm
R3/1496 ccm
Getriebe (man/autom.)
6-Gang/7-Stufen-Autom.
6-Gang/7-Stufen-Autom.
6-Gang
kW (PS) bei 1/min
81 (125)/6000
114 (155)/6000
147 (200)/6000
Nm bei 1/min
170/1400-4500
170/1400-4500
320/2500-3500
Höchstgeschwindigkeit in km/h
191 (190)
205 (200)
220
0-100 km/h
9,8 (9,6)
9,0 (8,7)
6,7
Zuglast gebremst/ungebremst
1100/640 (900/665) kg
1100/640 (900/665) kg
750/675 kg
Normverbrauch (WLTP) in l Super
5,4 (5,7)
5,5 (5,6)
6,5
Abgas CO2/Abgasnorm
121 (129)/Euro 6d-ISC-FCM
123 (127)/Euro 6d-ISC-FCM
148/Euro 6d-ISC-FCM
OPF
ja
ja
ja
Ausstattungslinien: Zwischen Komfort und Sport
Dafür, dass Ford die eigentliche Basis-Linie gestrichen hat, bleiben immer noch beeindruckende sieben Trimms übrig. Im Grunde genommen stecken dahinter aber nur zwei Philosophien: Zum Einstiegspreis von 27.400 Euro wirkt Titanium mit unlackierten Radhäusern etwas robuster, verzichtet auf Spielereien wie die roten Nähte und eine betont sportliche Fahrwerksabstimmung.
All das bietet der ST-Line (1400 Euro). Der ST-Line Vignale markiert den Luxusschlitten, fährt mit weißen Nähten und Sitzen in Vollleder-Optik vor. Titanium X und ST-Line X kosten jeweils 1800 Euro zusätzlich und bieten dafür das (wirklich empfehlenswerte) B&O Soundsystem, Regensensor, getönte Scheiben, induktives Smartphone-Laden und 18-Zöller.
Carwow
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Unsere Empfehlung: Zur Pflicht gehört bei Ford das Winterpaket (550 Euro), darin sind Sitz- und Lenkradheizung sowie eine beheizbare Frontscheibe enthalten. Wer eine Rückfahrkamera will, sollte zumindest noch das kleine Assistenzpaket für 650 Euro ordern, da ist auch eine Einparkhilfe vorne drin. Und ein Parklenkassistent, den man wohl einmal nutzt und dann nie wieder.
Ausstattungslinien/Preise
Ausstattungslinien/Preise
Titanium
Titanium X
ST Line
ST Line X
ST Line Vignale
ST
ST X
Ambientebeleuchtung in blau (vorn)
S
S
S
S
S
S
S
Anhängerkupplung abnehmbar
650
650
650
650
650
650
650
Außenspiegel elektrisch anklappbar
S
S
S
S
S
S
S
Berganfahrhilfe
S
S
S
S
S
S
S
Dach in Kontrastfarbe schwarz/silber
400
400
400
400
400
400
400
Einparkhilfe hinten/+vorn/+Parklenkassistent
S/650/650
S/650/650
S/650/650
S/650/650
S/S/500
S/S/500
S/S/500
Frontscheibe beheizt*
550
550
550
550
S
S
S
Heckklappe elektrisch und sensorgesteuert
730
730
530
530
370
-
370
Innenspiegel automatisch abblendend
700
S
700
S
S
S
S
Klimaanlage manuell/automatisch (einzonig)
S/700
-/S
S/700
-/S
-/S
S/-
-/S
Leichtmetallräder
S (17")
S (17")
S (18")
S (18")
S (18")
S (19")
S (19")
Navigationssystem
S
S
S
S
S
S
S
Panorama-Schiebedach, elektrisch
1000
1000
1000
1000
1000
1000
1000
Rückfahrkamera mit 180-Grad-Sicht
650
650
650
650
500
500
500
Scheiben getönt ab B-Säule
250
S
250
S
S
S
S
Scheinwerfer in Voll-LED-Technik
-
750
-
750
S
-
S
Sitzheizung vorn und Lenkradheizung
550
550
550
550
S
S
S
Soundsystem 6 Lautspr./10 Lautspr. (B&O)
S/-
-/S
S/-
-/S
-/S
-/S
-/S
Tempomat/Tempomat adaptiv
S/1250
S/1250
S/1250
S/1250
S/1100
S/-
S/-
Totwinkelwarner
1250
1250
1250
1250
1100
850
850
Bei den ST-Modellen empfehlen wir den besser ausgestatteten ST X. Wenn eines Tages mal der Wiederverkauf anstehen sollte, hat die besser ausgestattete Version die bessere Wertprognose (siehe Schwacke-Tabelle). Sportfahrer setzen auch ein Kreuzchen beim Performance-Paket für 1200 Euro. Dann sitzt ein Sperrdifferenzial an der Vorderachse, eine Lauch Control assistiert. Fast wie bei Porsche eben.