Ford Ranger/Nissan Navara: Test
Schwere Laster

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Mit mindestens drei Litern Hubraum und 200-Diesel-PS sind Ford Ranger und Nissan Navara die derzeit stärksten Pick-ups auf dem deutschen Markt. Ein Vergleich der beiden Lademeister.
Pickups sind im Grunde ihres Wesens höchst schlichte Gesellen, die vornehmlich für Dritte-Welt-Länder sowie Regionen mit statusbewussten Bewohnern gedacht sind. Denn in keiner anderen Fahrzeugklasse bekommt man so viel Auto fürs Geld. Pick-ups sind zwar groß, aber stets simpel konstruiert und gebaut, sodass auch Leute mit schmalem Geldbeutel ein richtig mächtiges Auto bekommen. 5,35 Meter misst beispielsweise der neue Ford Ranger. Daneben sieht ein doppelt so teurer Audi Q7 mit seinen 5,07 Meter Länge fast wie ein Mittelklassewagen aus. An sich ist gegen simple Technik rein gar nichts einzuwenden. Bei Pick-ups findet sie sich beispielsweise gern an der Hinterachse. Hier hat die blattgefederte Starrachse überlebt, die bereits vor dem Zweiten Weltkrieg als veraltet galt. Doch noch heute gilt, dass sie eine geniale Simpellösung für das Problem ist, einem Auto bei minimalem Kostenaufwand eine hohe Zuladung zu ermöglichen.
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Schlechter Bremser: Aus Tempo 100 kommt der Ford Ranger erst nach 41,3 Metern zum Stehen.
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Besser motorisiert: Der V6-Diesel des Nissan Navara läuft geschmeidiger als der Ford-Fünfzylinder.
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Was können diese Pick-ups noch? Sie sind trotz Luxusausstattung belastbare Arbeitstiere mit einer knappen Tonne Zuladung und mindestens drei Tonnen Anhängelast. Und sie haben keine Angst vor dem Ende des Asphaltbandes. Schließlich sind sie dafür gebaut, in Ländern mit rudimentärem Straßenbau jahrelang von einem Schlagloch ins nächste zu hüpfen. Massive Schutzplatte unter den Aggregaten und kräftig dimensionierte Fahrwerksteile zeigen, dass diese Pick-ups nichts gegen echte Arbeit einzuwenden haben Eine Geländeuntersetzung ist in beiden Fällen selbstverständlich. So geht beiden auf alpinen Almwegen selbst dann nicht die Kraft aus, wenn auch noch ein schwerer Anhänger den Berg hinaufgezerrt werden soll Man spürt förmlich, dass beide solche Schwerstarbeit geradezu gerne verrichten.
Den Artikel mit allen technischen Daten und Tabellen finden Sie als Download im Online-Heftarchiv.
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Fazit
Viel Auto fürs Geld: Ausstattungsbereinigt ist der 200-PS-Ford nicht teurer als ein vergleichsweise winziger VW Tiguan. Gegen den Nissan macht der Ford das Rennen, trotz seiner Komfortmängel. Sein 4500 Euro günstigerer Preis und die geräumigere Kabine bringen ihn nach vorn.
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