Wieder nur große Worte oder steckt diesmal mehr dahinter? Fiat/Chrysler-Chef Sergio Marchionne macht erneut Hoffnung, dass mit Alfa Romeo eine fünfte Marke in die Formel 1 einsteigen könnte. Bei der traditionellen Weihnachtsrunde mit Journalisten erklärte er: „Es gibt Platz für ein Comeback von Alfa Romeo, möglicherweise in Kooperation mit Ferrari. Ich habe mich bereits mit Teamchef Maurizio Arrivabene und Technikchef Mattia Binotto unterhalten, wie das gehen könnte.“
Der konkrete Plan: Alfa Romeo soll zu einem Ferrari-Juniorteam werden. „Alfa Romeo könnte zu einer tollen Brutstätte für junge italienische Fahrer werden“, meint Marchionne. Mit GP2-Vizemeister Antonio Giovinazzi hat Ferrari einen viel versprechenden Fahrer als Test- und Ersatzfahrer unter Vertrag genommen. Marchionne: „Es gibt weitere neben ihm und sie alle haben Probleme Platz finden. Alfa Romeo könnte ihnen diesen Platz geben.“
Autorennen
Sergio Marchionne hat einmal mehr einen Plan...
Allein: Marchionne ist ein Meister der großen Worte. Er stellte einen Einstieg von Ferrari in die Formel E in Aussicht, von Dodge in die NASCAR und seit einem Jahr von Alfa Romeo in die Formel 1. Passiert ist aber noch nichts. Die Hürde für Alfa Romeo? „Erst muss Alfa Romeo Geld durch Verkäufe der neuen Modelle Giulia und Stelvio machen“, erklärt Marchionne. Derzeit liegt Alfa Romeo hinter dem Verkaufsziel.
Alfa Romeo war in den 30er Jahren das einzige Werk, das die deutschen Silberpfeile von Mercedes-Benz und Auto Union im GP-Sport herausfordern konnte. 1950 wurde Giuseppe Farina in einem Alfa Romeo der erste Weltmeister der heutigen F1-WM. Bis 1985 hat Alfa Romeo 110 WM-Rennen bestritten, davon zehn gewonnen, zwölf von der Pole-Position ausgestartet und 214 Punkte gesammelt.
Comeback im Rennsport: Was plant Alfa Romeo?

Von

Michael Zeitler