Die Schonfrist ist jetzt schon vorbei. Aston Martin kam mit großen Vorschusslorbeeren in die Formel 1. Man wollte die Top drei attackieren und Sebastian Vettel (33) zu alter Stärke verhelfen. Doch die Ernüchterung ist nach zwei gefahrenen Grand Prix anno 2021 groß.
Die nackten Zahlen: Platz zehn (Lance Stroll) und 15 (Vettel) in Bahrain, die Ränge acht (Stroll) und 15 (Vettel) in Imola. In der Wüste schlug Vettel sich mit missachteten gelben Flaggen im Qualifying und einem Auffahrunfall mit Esteban Ocon noch selbst. In Imola stoppten ihn erst brennende Bremsscheiben auf dem Weg in die Startaufstellung, anschließend eine spät ausgesprochene Strafe für zu langes Arbeiten am Auto in der Startaufstellung, zuletzt ein Getriebeschaden.
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Fakt ist: Aston Martin fährt derzeit im hinteren Mittelfeld – ohne Aussicht auf viel mehr. Gleichzeitig eckt man bei der Konkurrenz an. Die Beschwerde über die Kastration des Unterbodens sorgte bei der Konkurrenz für Spott und Häme. Hintergrund: Erst hat man 2020 bei Mercedes kopiert, den Anstellwinkel reduziert und von der ganzen Aktion sportlich profitiert. Jetzt ist man bezüglich der Regeländerungen für 2021 in Mercedes-Sippenhaft – und jammert darüber.
Kampfansage: Vettel hofft auf Updates
Sebastian Vettel will nicht aufgeben.
Bild: Aston Martin
Experten sind sicher: Die FIA wird nicht einlenken. Deshalb weiß Vettel: „Wir müssen uns in vielen Bereichen verbessern, wir brauchen einfach mehr Grip.“ Und weiter: „Wir hatten ein paar neue Teile in Imola, aber wir brauchen einen größeren Schritt. Wir werden bei den nächsten Rennen weitere Upgrades bringen und hoffen, uns damit zu verbessern. Wenn wir dann man ein sauberes Wochenende haben, kann es schnell nach vorne gehen.“
Der Hesse hatte zudem eingeräumt. „Uns passieren noch zu viele Fehler, auch mir.“
Immerhin: Teamchef Otmar Szafnauer springt ihm zur Seite und gibt dem Deutschen Zeit, sich vom Ferrari an den Aston Martin anzupassen. „Wenn die Philosophien der Autos so unterschiedlich sind, dann braucht das Zeit“, so Szafnauer. Das Problem: Beim Test in Bahrain hatte Vettel mit diversen Problemen zu kämpfen. „Am meisten bereue ich, dass wir im Winter nicht so zuverlässig waren, wie wir sein sollten“, räumt der US-Amerikaner deshalb ein. „Sonst wäre Seb an einem ganz anderen Punkt in seiner Lernkurve.“
Der Teamchef zählt Vettel also noch nicht an, doch er selbst muss sich bereits mit Gerüchten über einen wackelnden Stuhl auseinandersetzen. Bereits am vergangenen Wochenende berichtete der Schweizer Blick, Teambesitzer Lawrence Stroll habe einen Headhunter beauftragt, einen neuen Teamchef zu suchen.
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Allein: Was bedeutet das für den deutschen Formel-1-Helden, der mit seinen vier WM-Titeln immer noch einer der größten Sportler aller Zeiten in Deutschland ist? Das Gedächtnis in der Königsklasse ist kurz. Deshalb steht er am Pranger – Diskussionen über ein vorzeitiges Karriereende inklusive. Vettel verneint das: "Solange ich Spaß an meinem Job habe, wird das nicht der Fall sein. Ich habe schon früh gelernt, zu kämpfen", sagt er ABMS

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