Das WM-Duell zwischen Charles Leclerc und Max Verstappen setzt sich auch im Qualifying zum GP Australien fort – diesmal wieder mit dem besseren Ende für Charles Leclerc. Der Ferrari-Star holt seine zweite Saison-Pole knapp drei Zehntelsekunden vor Max Verstappen und dessen Red Bull-Teamkollegen Sergio Perez.
„Das hat sich gut angefühlt“, jubelt Leclerc. „Wir waren selbst ein wenig überrascht von unserer Pace.“ Verstappen dagegen zeigt sich nicht ganz zufrieden. „Ich habe mich das ganze Wochenende nicht so wohlgefühlt im Auto, hatte nicht das volle Selbstvertrauen, ans Limit zu gehen“, verrät der Weltmeister. „Der zweite Platz ist gut, aber als Team wollen wir mehr.“
Sky Q
Sky Core

Mit Sky die F1 live im Angebot für 17,25 Euro monatlich!

Alle Rennen, Qualifyings und Trainings der Formel 1 live. Topaktuelle News und Insights. Individuelles Rennerlebnis mit der Cockpit Kamera.


Von Red Bull gibt’s deshalb sanfte Kritik am amtierenden Champion. „Max geht übers Limit“, sagt Motorsportberater Helmut Marko und lacht: „Wir dachten, dass mit dem WM-Titel eine gewisse Ruhe eingekehrt ist, aber scheinbar braucht er noch einen Titel.“ Trotzdem will man Platz zwei im Lager der Österreicher nicht überbewerten. Marko: „Die Abstände sind so knapp. Im Rennen werden wir eine richtige Challenge für Ferrari sein.“
Max Verstappen startet neben Leclerc aus der ersten Reihe in den Australien Grand Prix
Bild: Red Bull Content Pool

Ein überraschendes Comeback brennt McLaren in den Asphalt von Australien. Lando Norris startet von Platz vier, Daniel Ricciardo wird sein Heimrennen von Rang sieben beginnen. Zwischen den beiden McLaren platzieren sich die Mercedes von Lewis Hamilton und George Russell. „Wir haben überperformt“, bewertet Teamchef Toto Wolff. „Sainz und Alonso sind ihre Runde nicht zu Ende gefahren. Wir sind schwer übergewichtig, verstehen das Auto nicht. Aber Q3 wollten wir erreichen, das haben wir geschafft.“
Ein heftiger Einschlag von Fernando Alonso sorgt im dritten Qualifyingabschnitt für eine rote Flagge. Der Spanier kann nicht runterschalten und kracht in Kurve elf seitlich in die Begrenzung. Das hat auch Folgen für seinen Landsmann Carlos Sainz, dessen schnellste Runde nicht gewertet wird.
Sky Ticket
Sky Ticket

Die neue Formel 1 Saison mit Sky Ticket SuperSport ab 19,99 Euro sichern

Alle Rennen live und ohne Werbebreaks. Alle Sessions live: Trainings, Qualifyings & Rennen. Außerdem: F2, F3 und der Porsche Supercup.


Gemessen an den Punkten aus den ersten beiden Rennen wird das Qualifying für Haas zur Enttäuschung. Mick Schumacher bleibt in Q2 hängen, landet auf Rang 15. Immerhin: Das erste Mal in der Saison 2022 besiegt er seinen Teamkollegen Kevin Magnussen, für den auf Platz 17 in Q1 Schluss ist.
Schumacher: „Es war nicht das primäre Ziel, Kevin zu schlagen, sondern in Q2 zu kommen. Wir wussten, dass es nach den Balanceproblemen von gestern schwer wird, haben das Auto aber ganz gut hinbekommen. Ich hatte in meinem letzten Run drei oder vier Autos vor mir. Das Ziel sind morgen die Punkte, aber wir haben viel Arbeit vor uns. Wir wissen selbst nicht zu 100 Prozent, was los ist. Ich glaube aber, dass es hier viel Action geben wird – das hat man schon im Qualifying gesehen. Die Autos sind schwerer und insgesamt schwieriger zu fahren und auch abzufangen.“ 
Mick Schumacher schaffte es das erste mal seinen Teamkollegen Magnussen in der Qualifikation zu schlagen.
Bild: LAT/Haas

Mit Fahrzeugbeherrschung hat der Schreckmoment zwei Minuten vor Ende des ersten Qualifying-Abschnitts indes nichts zu tun: Nicholas Latifi kollidiert in der Aufwärmrunde mit Lance Stroll. Der Williams ist Schrott, auch das rechte Vorderrad am Aston Martin ist abgeknickt. Der Unfallhergang erinnert an eine Slapstick-Komödie: Erst lässt Latifi Stroll vorbei, dann will er ihn nur eine Kurve später wieder überholen. Stroll schaut aber nicht in den Rückspiegel und lenkt nach rechts in den Williams. Bei Sky kommentiert Timo Glock: „Das ist wie Dumm und Dümmer.“
Latifi spielt das Unschuldslamm: „Für mich war es klar. Ich war auf meiner Outlap und Stroll ist in mich reingefahren.“
Pech für Stroll, Glück für Sebastian Vettel: Die rote Flagge verschafft den Mechanikern des Heppenheimers genügend Zeit, um den zweiten Aston Martin nach Vettels Crash im Abschlusstraining doch noch auf die Strecke zu bringen. Zu mehr als Rang 18 vor Latifi und Stroll reicht es allerdings nicht.
Vettel konnte in der Qualifikation nur eine schnelle Runde fahren und landete auf Platz 18.
Bild: F1/Twitter

Vettel: „Es war ein Wunder, dass wir überhaupt noch rausgefahren sind. Ein super Beispiel für Teamwork. Natürlich war es dann schwer und ich habe alles probiert. Ich hatte ja fast keine Runden – auch selbst verschuldet durch meinen Unfall heute früh. Der Rythmus ist nicht da, da ist es schwer, das Limit ins Blaue hinein zu treffen. Wir wissen, dass wir nicht da sind, wo wir sein wollen. Wir arbeiten an den Problemen, aber das wird sich nicht von heute auf morgen ändern.“

Formel 1 Grand Prix von Australien
Qualifying, Ergebnis

1. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari 1:17,868 Min.
2. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull +0,286 Sek.
3. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +0,372
4. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +0,835
5. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +0,957
6. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +1,065
7. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1,164
8. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1,193
9. Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari +1,540
10. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine 1:19,192
11. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri 1:19,226
12. Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo 1:19,410
13. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri 1:19,424
14. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo 1:20,155
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas 1:20,465
16. Alexander Albon (Thailand) – Williams 1:20,135
17. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas 1:20,254
18. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin 1:21,149
19. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams 1:21,372
20. Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin keine Zeit

Formel 1 im TV

2022 läuft die Formel 1 bei Sky. Der Sender hat bereits letztes Jahr eigens für die Königsklasse einen neuen TV-Sender eingeführt: Sky Formel 1. Hier gibt es 24 Stunden am Tag Motorsport. Alle Trainingssitzungen, alle Qualifyings, alle Rennen immer live und ohne Werbeunterbrechung. Dazu überträgt Sky auch die Rahmenrennen Formel 2, Formel 3 und den Porsche Supercup. Auf dem Programm stehen zudem historische Rennen und Sondersendungen.

Von

Bianca Garloff