Formel 1: Ferrari feiert 1000. GP
Mick fährt Schumis WM-Auto

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Mick Schumacher durfte in Mugello erneut im Ferrari F2004 seines Vaters Platznehmen
Ferrari feiert in Mugello den 1000. GP – und Mick Schumacher (21) darf mitfeiern. Der Ferrari-Junior vertritt bei den Feierlichkeiten quasi seinen Vater Michael, der fünf WM-Titel mit der Scuderia gewinnen konnte. Den letzten holte der Kerpener im Ferrari F2004 (3-Liter-V10 mit 865 PS) – mit dem Mick nun nach Hockenheim 2019 erneut ein paar Runden drehen durfte.
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Roter Helm im roten Auto – das weckte Erinnerungen. „Unglaublich dieses Auto zu fahren“, sagt der junge Schumacher nach der Testfahrt. „Da ist viel Emotion dabei, wenn man das Gas runterdrückt. Ich wollte mal schauen, wo das Limit ist, und habe es gefunden.“

In der Formel 2 führt Schumi junior aktuell die Tabelle an
Mick Schumacher ist die Zukunft der Formel 1 – Ferrari feiert in Mugello seine Vergangenheit.
Von roten Gurken und Göttinnen: Ferrari zum 1000. Mal in der Formel 1
Kein anderes Team hat so viele Formel-1-Läufe bestritten wie Ferrari. Tragödien und Triumphe machten die Italiener zu dem, was sie sind: der berühmteste Rennstall des Planeten.
Ohne einen Tropfen Blut von Enzo Ferrari im Lack ging es nicht. Erst dieser soll den legendären Sportwagen einst ihre so typische rote Farbe beschert haben, besagt eine der unzähligen Legenden um den berühmtesten Rennstall der Welt. Die Scuderia mit heldenhaften Fahrern wie Michael Schumacher, Niki Lauda, Alberto Ascari oder Juan Manuel Fangio ist ein Mythos und gehört längst zum italienischen Nationalheiligtum.

Ferrari feiert in Mugello seine Vergangenheit
Das erlebte Enzo Ferrari nicht mehr. Bis zu seinem Tod im Alter von 90 Jahren führte „il Drago“ (der Drache) die Firma. Als eigensinniger Patriarch wurde er bezeichnet, der aus seinem abgedunkelten Büro in Maranello einen Weltkonzern aufbaute. Ferrari wurde 1947 von dem ehemaligen Rennfahrer gegründet und gehört heute zum Automobilkonzern Fiat Chrysler Automobile. 1957 wurden gerade 100 Autos pro Jahr hergestellt, 2019 waren es knapp über 10 000 Luxuswagen.
Die Autos für die Öffentlichkeit waren für Enzo Ferrari nur ein Mittel zum Zweck, schon früh interessierte sich der wenig umgängliche Boss nur für den Rennsport. Und so ist die Scuderia seit der ersten Saison in der Königsklasse des Motorsports 1950 als einziges Team ohne Pause dabei, wenn auch nicht in allen Rennen. 1951 gab es den ersten Sieg, Ascari holte 1952 und 1953 die WM-Titel. Insgesamt gab es 238 Grand-Prix-Erfolge, Schumacher fuhr die meisten Rennen (180).
Ferraris Hochzeit gab es unter dem Deutschen, der später Ehrenbürger am Ferrari-Firmensitz in Maranello wurde. Nur Kimi Räikkönen schaffte es 2007 noch mal nach ganz oben. Weder Fernando Alonso noch Sebastian Vettel, die beide als Weltmeister kamen, schafften es, das mit Ferrari zu wiederholen. Überhaupt: Nur sechs Weltmeisterschaften, davon fünf durch Schumacher, seit 1979 sind eine ernüchternde Bilanz für das Team, das bis Mitte der 1960er Jahre deutlich erfolgreicher war. Zum Vergleich: Der aktuelle Branchenprimus Mercedes holte allein in den vergangenen sechs Jahren alle Fahrer- und Konstrukteurstitel.
„Ferrari hat eine außergewöhnliche, eine wunderbare Geschichte geschrieben voller Tradition. Und auch die schwierigen Zeiten, in denen der Erfolg nicht mit uns ist, die voller Niederlagen sind, können an dieser glorreichen Geschichte nichts ändern“, sagt der ehemalige Ferrari-Boss Luca di Montezemolo bei RTL.
Auch Tragödien gab es reichlich. Wie die Feuer-Katastrophe mit Niki Lauda 1976 auf dem Nürburgring oder den tragischen Unfall-Tod des Kanadiers Gilles Villeneuve 1982 im belgischen Zolder. Er starb als letzter von insgesamt fünf Fahrern im Ferrari, auch der Deutsche Wolfgang Graf Berghe von Trips ließ 1961 in Monza sein Leben.
Nach dem Tod von Enzo Ferrari kehrte in den neunziger Jahren erst mit Jean Todt Ruhe ein. Der Franzose, mittlerweile Präsident des Automobil-Weltverbandes Fia, holte unter anderem Ross Brawn und 1996 auch Schumacher zu Ferrari.
(Mit DPA)
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