Formel 1: Ferrari gewinnt Bahrain-Krimi
Vettel: "Das Auto war ein Genuss"

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Ferrari gewinnt die Taktik-Schlacht von Bahrain mit einem frühen ersten Stopp: Sebastian Vettel schlägt Mercedes' Lewis Hamilton und Valtteri Bottas.
Bild: Getty Images
Nächste Sternstunde für Sebastian Vettel beim Nachtrennen in Bahrain! Der Ferrari-Star hat den Grand Prix in der Wüste vor Lewis Hamilton gewonnen und damit schon das zweite von drei Saisonrennen für sich entscheiden können. Valtteri Bottas wurde Dritter vor Kimi Räikkönen.
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Am Boxenfunk feierte Vettel anschließend mit seinem schon aus Red-Bull-Zeiten bekannten Satz: "That's what I'm talking about." Frei übersetzt: "Darum geht es!" Und weiter: "Das Auto war ein Genuss."
Vettel und Hamilton lieferten sich ein spannendes Finale. Am Ende kam der Brite trotz starker Aufholjagd mit frischeren Reifen aber nicht mehr vorbei am Deutschen.
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Schon am Start hatte sich der Heppenheimer an Hamilton vorbei auf Platz zwei hinter Bottas geschoben. Rennentscheidend war allerdings der erneut zu hohe Reifenverschleiß am Silberpfeil. Bottas kämpfte im ersten Stint mit zu hohen Reifendrücken, dann bekam er die Reifen nicht ins richtige Temperaturfenster und klagte über Übersteuern. Vettel kam früher zu seinem ersten Stopp an die Box als Bottas und konnte den Finnen dank schnellerer Rundenzeiten mit frischen Pneus trotz eines Safety-Cars mit der besseren Strategie überholen. Bottas hat nach dem Re-Start zwar noch einmal versucht zu kontern, doch Vettel ließ den Rosberg-Nachfolger nicht vorbei.
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Stallorder bei Mercedes: Bottas schon die Nummer 2?
Mercedes-F1-Aufsichtsrat Niki Lauda Lauda lobt bei RTL: "Vettel war heute der Beste, Ferrari hat die beste Strategie gemacht - deshalb haben sie verdient gewonnen. Der Speed der Autos war gleich. Sie hatten eine bessere Strategie und wir haben Fehler gemacht. Deshalb haben wir verloren." Mercedes-Teamchef Toto Wolff selbstkritisch: "Es war heute mehr Murks in dem Rennen als Positives."
Der zweite Red Bull-Pilot Max Verstappen fiel mit Bremsdefekt bereits in der Frühphase des Rennens aus. Der deutsche Renault-Pilot Nico Hülkenberg wurde Neunter. "Schön die ersten Punkte mit Renault zu holen", sagt Hülkenberg. "Im Qualifying sind wir eindeutig stärker als im Rennen, aber wir konnten einige Bereiche identifizieren, wo wir uns verbessern müssen."
Pascal Wehrlein fuhr bei seinem Sauber-Debüt auf einen starken elften Platz. „Ich bin sehr zufrieden, wie dieses Wochenende gelaufen ist – im Qualifying bereits Rang 13 und nun im Rennen der elfte Platz", so der Mercedes-Junior. "Es war ein hartes Rennen, weil wir nur einen Boxenstopp gemacht haben. Und meine Platzierung ist das Maximum, welches wir heute hätten erreichen können. Klar ist es schade, dass wir im Ziel nicht eine Position weiter vorne gewesen sind und uns damit noch mit einem Punkt belohnt hätten. Wie auch immer, ich freue mich jetzt auf das nächste Rennen."
So lief der Samstag:
Verkehrte Welt bei Mercedes im Qualifying zum Großen Preis von Bahrain! Nicht Lewis Hamilton, sondern Valtteri Bottas startet am Sonntag von der Pole-Position. Der Finne nahm seinem Teamkollegen gerade mal zwei Hunderstelsekunden ab und verwies Hamilton auf Rang zwei.
Mercedes-F1-Aufsichtsrat Niki Lauda lobt: "Wenn du so einen Druck auf Dir hast nach dem Fehler in Shanghai - dann ist das eine unglaubliche Leistung. Dass er Lewis, dem schnellsten Qualifyer, Rang eins abgerungen hat, gibt ihm enorm viel Selbstvertrauen."
Knapp eine halbe Sekunde hinter Reihe eins: Ferrari-Star Sebastian Vettel vor Red Bull-Pilot Daniel Ricciardo (0,776 Sekunden zurück). Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen folgt mit einem Respektabstand von 0,4 Sekunden auf seinen deutschen Teamkollegen auf Platz sechs.
"Es ist richtig knapp zwischen den beiden (Hamilton und Bottas; d. Red.). Das ist erfreulich", strahlte Mercedes-Teamchef Toto Wolff. "Ferrari wird morgen trotzdem gefährlich. Die hatten Untersteuern - vielleicht sind sie ein bisschen mehr auf Rennabstimmung gegangen."

Sebastian Vettel startet am Samstag aus Reihe zwei
Auf einen sensationellen 13. Platz fuhr Sauber-Pilot Pascal Wehrlein bei seinem Comeback nach einer Rückenverletztung. Der Schwabe distanzierte seinen Teamkollegen Marcus Ericsson in Q1 um mehr als 0,6 Sekunden und lag in Q2 auch drei Zehntelsekunden vorm zweiten Mercedes-Junior Esteban Ocon (Force India).
"Das tut sehr gut", freute sich Wehrlein. "Ich habe schwierige Wochen hinter mir. Jetzt mit P13 zurückzukommen - damit bin ich super zufrieden. Mein Rücken macht soweit mit - klar spüre ich was, aber es hält sich in Grenzen."
Ex-Weltmeister Fernando Alonso verzichtete wegen eines Problems am Honda-Motor seines McLaren auf eine schnelle Runde im zweiten Qualifikationsabschnitt und muss das Rennen nach einem Motorwechsel von ganz hinten aufnehmen.
So lief das Abschlusstraining:
Sebastian Vettel ist im letzten freien Training zum Großen Preis von Bahrain nur auf den dritten Platz gefahren. In der Wüste von Sakhir drehte Red-Bull-Youngster Max Verstappen in 1:32,194 Minuten die schnellste Runde, dahinter reihte sich Mercedes-Pilot Lewis Hamilton (1:32,304) ein. Vettel hatte kurz vor dem Qualifying (17.00 Uhr/RTL und Sky) einen recht deutlichen Rückstand (1:32,750).
Die Zeiten haben allerdings nur wenig Aussagekraft, da der Kampf um die Pole-Position unter völlig anderen Bedingungen gefahren wird - das Qualifying erfolgt nach Sonnenuntergang, die Temperaturen gehen dann deutlich zurück.
Auf dem 5,412 km langen Kurs fuhr Pascal Wehrlein (Sauber) bei seinem Formel-1-Comeback nach Verletzungspause auf Rang 13 (1:33,947), Nico Hülkenberg landete in seinem Renault auf Rang acht (1:32,933).
So lief der Freitag in Bahrain:
Sebastian Vettel bleibt in der Bahrain der Mann, den es zu schlagen gilt. Auch im zweiten freien Training in der Wüste belegte der Ferrari-Pilot den ersten Platz – trotz eines kurzfristigen Energieausfalls an seinem Ferrari SF70-H. Doch Vettel schaffte es, in den Boxengassen-Eingang zu rollen und zurück in die Garage geschoben zu werden. Dort konnten seine Mechaniker das Problem schnell lösen und den Heppenheimer wieder zurück ins Training schicken.

Bahrain bei Nacht: Training der Formel 1 unter Flutlicht
Dicht dran waren nämlich auch Vettels Teamkollege Kimi Räikkönen auf Rang vier (0,168 Sekunden zurück) und Lewis Hamilton auf Platz fünf (0,284 Sekunden zurück).
Der deutsche Renault-Pilot Nico Hülkenberg kam auf einen soliden sechsen Platz. Pascal Wehrlein wurde bei seinem Comeback mit 2,8 Sekunden Rückstand 19.
So lief das erste Training am Freitag:
Sebastian Vettel macht in Bahrain da weiter, wo er beim ersten Rennen in Australien aufgehört hat. Der Ferrari-Pilot hat das erste freie Training in Manama als Erster beendet. Ihm folgten die beiden Red-Bull-Piloten Daniel Ricciardo und Max Verstappen mit Respektabstand von 0,4 und 0,8 Sekunden auf den Plätzen zwei und drei.
Mercedes-Star Lewis Hamilton kam lediglich auf Rang zehn, sein Teamkollege Valtteri Bottas wurde 14. Aber: Ferrari und Mercedes fuhren unterschiedliche Programme.

Mercedes war noch nicht Vollgas bei der Sache
Renault-Pilot Nico Hülkenberg wurde Zwölfter, Sauber-Pilot Pascal Wehrlein fuhr bei seinem Comeback auf Rang 18.
Kimi Räikkönen musste seinen Ferrari gleich zu Beginn des Trainings mit überhitztem Turbo abstellen. Auch Stoffel Vandoorne kam mit seinem McLaren-Honda nur bis zur Hälfte des Trainings. Danner witzelt: "Der Honda-Motor explodiert immer - egal ob kalt oder warm."
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