Formel 1: GP USA, Austin
Verstappen ringt Hamilton nieder

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Max Verstappen gewinnt den GP USA nach spannendem Kampf gegen Lewis Hamilton. Für Red Bull ist der Gewinn der Team-WM besonders emotional.
Bild: Red Bull
Einen Tag nach dem Tod von Red Bull-Gründer Dietrich Mateschitz gewinnt sein Star-Pilot Max Verstappen den Großen Preis der USA. Mit seinem 13. Saisonsieg zieht der Doppelweltmeister in der Statistik mit Michael Schumacher und Sebastian Vettel gleich. Mehr noch: Red Bull holt auch den ersten Konstrukteurs-WM-Titel seit 2013.
Dabei wäre Verstappen der schon sicher geglaubte Sieg fast noch aus den Händen geglitten. Beim zweiten Boxenstopp klemmt das linke Vorderrad. Verstappen steht elf Sekunden und fällt auf Platz drei zurück. Zwischenzeitlich ist Lewis Hamilton somit drauf und dran, den ersten Saisonsieg für Mercedes einzufahren. Doch Verstappen bläst zur Aufholjagd, kassiert erst Leclerc und dann auch den siebenmaligen Champion.
„Ich habe alles gegeben heute“, betont Verstappen. „Es war ein schwieriges Wochenende und ich widme diesen Sieg Dietrich Mateschitz. Den Konstrukteurs-Titel wollten wir in Style holen und haben das auch getan.“
Red Bull-Chefberater Helmut Marko feierte mit Verstappen auf dem Podium. „Die Leistung hätte Didi Mateschitz geliebt“, sagt er. „Wir haben es mit dem Boxenstopp etwas zu spannend gemacht, aber dadurch konnte Max noch mehr glänzen.“

Ein verpatzter Reifenwechsel kostete Verstappen fast den Sieg
Bild: F1/Twitter
Hamilton wird Zweiter vor Leclerc (von Startplatz zwölf!), Sergio Perez und George Russell. „Es war eng, aber Red Bull war einfach noch ein bisschen zu schnell für uns“, sagt Hamilton.
Pole-Mann Carlos Sainz wird von Mercedes bereits in der ersten Kurve eliminiert. Die beiden Silberpfeile nehmen den Ferrari in die Zange, Russell rammt und dreht ihn um. Sainz muss mit einem Wasserleck aufgeben.
Mick Schumacher fährt lange auf Punktekurs und auch vor seinem Teamkollegen Kevin Magnussen, bis Nicholas Latifi dem Haas-Piloten bei einem Überholmanöver in die Seite fährt. Schumacher kann zwar weiterfahren, doch seinem Haas fehlt fortan der Speed. Mehr als Platz 15 ist nicht drin. „Mein Auto war kaputt“, erklärt Schumi junior enttäuscht. „Die Seite war beschädigt und wir hatten auch nicht mehr genügend Abtrieb. Danach ging es wirklich bergab.“ Am Ende bekommt Schumacher sogar noch eine 5-Sekunden-Strafe wegen Überschreiten der Streckenlimits aufgebrummt.
Ein ähnliches Dilemma erlebt Sebastian Vettel, der zwischenzeitlich führt und Boxenstopp-bereinigt Platz sechs anpeilt. Doch beim zweiten Boxenstopp klemmt wie bei Verstappen der linke Vorderreifen. Vettel wird durchgereicht, kämpft sich aber wieder vor bis auf Platz acht. Noch in der letzten Runde schnappt er sich Kevin Magnussen – außen herum in der lang gezogenen Kurve vor Start-Ziel. Wieder ein Herzschlagfinale für den Heppenheimer.
„Natürlich haben wir mit dem Problem beim Boxenstopp den festen sechsten Platz verloren“, räumt Vettel ein und bedankt sich bei Kevin Magnussen: „Er war sehr fair. Ich wusste, dass er wenig Platz gibt, aber am Ende hatte ich die Nase vorn.“

Schrecksekunde: Fernando Alonso fährt auf Lance Stroll auf
Bild: F1/Twitter
Für eine von zwei Safetycar-Phasen sorgt ein heftiger Unfall zwischen Fernando Alonso (Alpine) und Lance Stroll (Aston Martin). Als der Spanier zum Überholmanöver ansetzt, lenkt auch Stroll nach links. Alonso steigt auf dem Hinterreifen des Aston Martin auf und hebt ab. Trotzdem kann der Spanier seinen Alpine an die Box schleppen. „Sehr später Move“, keucht er am Funk. Strolls Aston Martin ist Schrott. Alonso kann weiterfahren und wird im Alpine-Panzer noch Siebter!
Ein zweites Mal kommt das Sicherheitsfahrzeug nach einem Dreher von Valtteri Bottas (Alfa Romeo) auf die Strecke.
Ergebnisse Grand Prix der USA
1. Max Verstappen (Niederlande) – Red Bull 1:42:11,687 Std.
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +5,023 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +7,501
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +8,293
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +44,815
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +53,785
7. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +55,078
8. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1:05,354 Min.
9. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1:05,834
10. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1:10,919
11. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:12,875
12. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1:15,057
13. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1:16,164
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1:21,763
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +1:24,490
16. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1:30,487
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +1:43,588
2. Lewis Hamilton (Großbritannien) – Mercedes +5,023 Sek.
3. Charles Leclerc (Monaco) – Ferrari +7,501
4. Sergio Perez (Mexiko) – Red Bull +8,293
5. George Russell (Großbritannien) – Mercedes +44,815
6. Lando Norris (Großbritannien) – McLaren +53,785
7. Fernando Alonso (Spanien) – Alpine +55,078
8. Sebastian Vettel (Heppenheim) – Aston Martin +1:05,354 Min.
9. Kevin Magnussen (Dänemark) – Haas +1:05,834
10. Yuki Tsunoda (Japan) – Alpha Tauri +1:10,919
11. Esteban Ocon (Frankreich) – Alpine +1:12,875
12. Alexander Albon (Thailand) – Williams +1:15,057
13. Zhou Guanyu (China) – Alfa Romeo +1:16,164
14. Pierre Gasly (Frankreich) – Alpha Tauri +1:21,763
15. Mick Schumacher (Gland/Schweiz) – Haas +1:24,490
16. Daniel Ricciardo (Australien) – McLaren +1:30,487
17. Nicholas Latifi (Kanada) – Williams +1:43,588
Ausfälle: Carlos Sainz Jr. (Spanien) – Ferrari (2. Rd.); Valtteri Bottas (Finnland) – Alfa Romeo (17. Rd.); Lance Stroll (Kanada) – Aston Martin (22. Rd.)
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